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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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mir.“
    „Und wie?“
    „Geben Sie mir das Geld, das meine Großmutter mir überlassen will.“
    Er runzelte verwundert die Stirn. „Wie viel?“
    Sie nannte eine unverschämt hohe Summe. Laila bekäme einen Tobsuchtsanfall, wenn sie davon erfuhr. Aber wieso sollte sie es nicht versuchen? Schließlich war sie tatsächlich die Enkelin dieser alten Frau. Und diese Tatsache würde all ihre Probleme lösen. Laila, Ali und sie könnten nach Alexandria fliehen und dort ein neues, freies Leben ohne Omar beginnen.
    „Und wozu brauchen Sie diese Summe?“
    „Für ein Haus in Alexandria“, antwortete sie ohne Zögern.
    Er legte die Kuppen seiner langen eleganten Finger aneinander. „Verstehe. Und wer soll in diesem Haus leben?“ Er klang merklich kühler.
    „Laila, Ali und ich“, erklärte sie schüchtern. Seine verschlossene Miene entmutigte sie, aber sie musste ihn um das Geld bitten, wenigstens das war ihr ihr Vater schuldig. „Werden Sie mir das Geld für ein Haus geben?“
    „Nein.“
    Ayisha wurde wütend. Er machte sich nicht einmal die Mühe, ihre Bitte abzuwägen. „Warum nicht?“
    „Weil Lady Cleeve mich nicht nach Ägypten geschickt hat, um Ihnen hier ein Haus zu kaufen, in dem sie dann mit anderen Leuten
    wohnen. Sie bat mich, Sie zu finden, weil sie krank vor Kummer und Sorge um Sie ist. Die alte Dame ist mutterseelenallein und wünscht sich nichts sehnlicher, als Sie in ihre Arme und ihr Herz zu schließen und Ihnen eine glückliche Zukunft zu bieten.“
    Ayisha senkte betroffen den Blick, um zu verbergen, was seine Worte in ihr auslösten. Er malte ein verlockendes Bild, aber die gütigen liebevollen Gefühle der alten Dame galten einem anderen Mädchen, einer Toten, und nicht Ayisha.
    Diese unbekannte Frau hatte gewiss nicht den Wunsch, die uneheliche Tochter, die ihr Sohn mit einer Ausländerin gezeugt hatte, zu lieben und zu umsorgen. Ayisha wäre eine riesige Enttäuschung für sie. Wenn die alte Dame davon erfuhr, würde sie sie umgehend fortschicken.
    „Aber wenn ich ein Haus in Alexandria hätte“, sie stockte.
    „Ich habe ein Versprechen gegeben“, unterbrach sie der Engländer. „Und ich halte mein Wort.“
    „Das interessiert mich nicht, Sie haben nicht das Recht, über mich zu bestimmen“, entgegnete sie aufgebracht. „Und Sie können mich zu nichts zwingen.“
    Der Engländer neigte den Kopf und betrachtete sie schweigend. Es war kein herausfordernder oder drohender Blick, sondern eher ein neugieriger. Es war einfach lächerlich. Sie hatte sich heute beim Auftragen der Dreckschicht in ihrem Gesicht ganz besonders viel Mühe gegeben. Der Schmutz gehörte zu ihrer Verkleidung, aber sie sollte auch eine Botschaft für ihn sein. Sie war keine englische Dame, und sie würde auch niemals zu einer werden.
    Seine kühlen Augen ruhten unverwandt auf ihr.
    „Was ist?“, fragte sie feindselig.
    „Ich gebe Ihnen kein Geld für ein Haus in Alexandria, aber ich kaufe ein Haus für Laila und finde eine Arbeitsstelle für Ali.“
    Eine Welle der Erleichterung durchströmte sie. „Das würden Sie?“
    „Wenn Sie mit mir nach England kommen“, fügte er hinzu.
    Sie schwieg. Er hatte sie in eine ausweglose Situation manövriert.
    Ohne sie würde Laila niemals den Mut aufbringen, ihren Bruder zu verlassen. Doch Ayisha musste fort aus Kairo, jetzt, wo Gadi und sein Onkel begannen, herumzuschnüffeln. Ein Haus in Alexandria wäre die Lösung für all ihre Probleme.
    Der gleichgültige Engländer erfüllte ihr kalt lächelnd all ihre Träume, zum Preis für ihre Freiheit.
    Er war beinahe genauso gemein wie Gadi und sein Onkel. Ayisha hätte ihm am liebsten vor die Füße gespuckt, aber die Verlockung war zu groß.
    „Ich denke darüber nach.“ Sie musste Zeit gewinnen und darüber nachdenken, ob es nicht vielleicht doch ein Schlupfloch gab, durch das sie ihr Ziel erreichen konnte, ohne ihre Freiheit zu verlieren. „Wann kann ich mit Ihrer Antwort rechnen?“
    Sie reckte die Nase in die Luft und antwortete ebenso teilnahmslos und kühl: „Demnächst.“
    „Ich brauche ein Haus in Alexandria“, eröffnete Rafe seinem Gastgeber Johnny Baxter, nachdem ihn dessen Diener in einen kühlen, abgedunkelten Raum im Inneren des Hauses geführt hatte. „Haben Sie zufällig Verbindungen in die Stadt?“
    „Ich habe überall meine Verbindungen. Was für ein Haus suchen Sie?“ Sein Gastgeber ruhte bequem zurückgelehnt auf Seidenpolstern auf dem Boden und rauchte eine Wasserpfeife. Er war der

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