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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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tiefverschleierte Frau ins Haus.
    „Ihr Bruder hat also Nein gesagt, Laila“, begann Johnny Baxter, als sie sich auf dem Bodenkissen niedergelassen hatte. „Sie haben die Wahl, wenn Sie immer noch den Wunsch haben, für mich zu arbeiten.“
    „Die Wahl?“ Sie schlug den Schleier zurück und musterte ihn scharf aus großen dunklen Augen.
    Ihm stockte der Atem. Sie war wunderschön. Ihre Haut war glatt und makellos, und ihre vollen rosigen Lippen waren im Mundwinkel leicht geschwollen. Sie war keine sehr junge Frau mehr, dachte er und sah auf die geschwollenen Lippen, aber auch keine Frau, die leicht Zutrauen fasste.
    Aber in ihrem unverwandten Blick las er eine Unerschrockenheit, die ihm gefiel.
    „Es gibt einen Ausweg für Sie, aber dazu müssen Sie mir vertrauen“, sagte er.
    Sie hielt seinem forschenden Blick stand. „Ich hatte bisher selten Grund, einem Mann zu vertrauen. Aber sagen Sie mir, was Sie Vorhaben.“
    Sie hörte ihm mit zusammengekniffenen Augen zu. „Warum wollen Sie das für mich tun? Sie kennen mich doch kaum.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ganz einfach. Ich liebe meine Bequemlichkeit und ich schätze Sie. Ich vertraue meiner Menschenkenntnis, aber es liegt bei Ihnen. Denken Sie darüber nach und lassen mich Ihre Entscheidung wissen.“
    „Nehmen Sie das hier, und gehen Sie einkaufen“, sagte Rafe zu Ayisha, als sie ihn am nächsten Morgen besuchte. Er reichte ihr eine Geldbörse. „Kaufen Sie, was immer Sie für diese Reise brauchen. Es ist vermutlich bequemer, wenn Sie auf der Reise nach Alexandria Männerkleider tragen. Wir werden eine Strecke reiten, und anschießend nehmen wir ein Boot flussabwärts. Aber an Bord des Schiffes sollten Sie Frauenkleider tragen.“
    Ihre Augen blitzten streitlustig. Er wusste, dass er streng mit ihr war, aber es musste sein. Zu seiner Verblüffung gab sie sich einsichtig. „Was soll ich denn kaufen?“
    „Keine Ahnung, Kleider, Strümpfe, Unterwäsche, Schuhe, Tücher,
    Hüte, so was alles.“ Woher sollte er wissen, was Frauen brauchten? „Kaufen Sie, was Ihnen gefällt und nehmen Sie Laila mit.“
    „Laila muss arbeiten“, erwiderte sie tonlos.
    „Dann gehen Sie eben alleine!“, erwiderte Rafe barsch. „Ich habe eine Menge zu erledigen. In ein paar Tagen brechen wir nach Alexandria auf.“
    Ayisha nahm die Geldbörse widerwillig entgegen. Für eine Frau, die so viel Geld ausgeben konnte, wie sie wollte, machte sie keinen ausgesprochen glücklichen Eindruck, aber das konnte er nicht ändern.
    Unterdessen klopfte Johnny Baxter an Omars Tür. Auf dem Weg dorthin war er an seinem Kontor vorbeigegangen und hatte den schlaksigen jungen Schreiber angesprochen, der über den Geschäftsbüchern saß. „Sie begleiten mich, Ben, und nehmen Sie Papier und Schreibzeug mit.“
    Er musste zweimal an Omars Tür klopfen, bevor ihm geöffnet wurde. Während sie warteten, schnupperte Johnny Baxter in der Luft. „Riechst du das? In der Nähe ist eine Bäckerei. Hol uns frisches Brot, Ali. Wenn wir hier fertig sind, gönnen wir uns ein ordentliches Frühstück.“ Er warf dem Jungen eine Münze zu.
    Ali sah seinen Herrn verwundert an. „Aber das ist doch Lailas Brot“, sagte er. „Dafür musst du nicht bezahlen.“
    „Lailas Brot? Ach natürlich, wie konnte ich es vergessen, sie ist ja Bäckerin.“
    „Ihr Brot schmeckt sehr gut“, erklärte Ali, „und es verkauft sich sehr schnell.“
    „Dann lauf los, bevor du nichts mehr bekommst“, spornte ihn Johnny Baxter an. „Ich freue mich auf richtig gutes Brot.“ Etwas verwundert rannte Ali um die Ecke zu Laila.
    Endlich öffnete Omar die Tür. Er war ein feister Mann mit wulstigen Lippen, einem dicken vorstehenden Bauch und schütterem Haar. Er musst etwa in Baxters Alter sein. Er betrachtete seine Besucher schläfrig und kratzte sich verwundert den Bauch. „Was gibt’s?“, knurrte er. Seine Kleidung war zerknittert, als habe er darin geschlafen.
    Baxter nannte seinen Namen und den Grund seines Kommens und trat ein.
    Omar kicherte. „So nennen Sie das also, wenn Sie eine Frau im Haus haben wollen! Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie sind
    Witwer, denken Sie, ich weiß nicht, wofür Sie meine Schwester haben wollen?“
    „Sie irren“, entgegnete Johnny Baxter kühl. „Ich verfolge nur hehre Absichten. Mein Angebot ist ehrlich. Ihre Schwester ist eine ehrbare Frau.“
    „Das ist sie“, stimmte Omar zu. „Deshalb sage ich ja auch Nein. Laila ist ihrer Familie verpflichtet.“
    „Und Sie

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