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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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sind ihre Familie?“, fragte Baxter.
    „Ich bin das Familienoberhaupt. Ich entscheide über meine Schwester.“
    Omar musterte sein Gegenüber abschätzend. Er registrierte das feine Tuch seines Gewandes und den prunkvollen Siegelring an seinem Finger.
    Er taxiert mich, dachte Johnny Baxter. Er erwartete die Forderung, die folgen würde.
    Omar blickte zu Ben hinüber, der stumm neben der Tür stand. „Wer ist das?“
    „Einer meiner Angestellten.“
    Omar beugte sich vor und murmelte verschwörerisch: „Für einen bestimmten Preis ließe ich vielleicht mit mir reden.“ Sein Atem stank widerwärtig.
    „Habe ich Sie richtig verstanden?“, fragte Johnny Baxter lauernd. „Für einen bestimmten Preis würden Sie zustimmen, dass ich Ihre Schwester entehre?“
    Omar sah ihn dumpf an. „Wenn der Preis stimmt.“
    In diesem Moment betrat Laila das Haus durch die Hintertür. Sie blickte zwischen Omar und Johnny Baxter hin und her.
    „Was geht hier vor?“, fragte sie argwöhnisch, als wisse sie von nichts.
    „Hinaus, Weib. Das hier ist Männersache“, knurrte Omar sie an.
    Laila zog sich wortlos zurück.
    „Können Sie lesen?“, fragte Johnny Baxter.
    „Natürlich“, prahlte Omar.
    Sein Gast zog einen Notizblock und einen Stift aus seinem Gewand, setzte sich mit übereinandergeschlagenen Beinen an den niedrigen Tisch, der in der Mitte der Kammer stand, und beschrieb das Blatt mit geübter Hand mit arabischen Schriftzeichen. Er reichte es seinem Assistenten Ben. „Schreib das ins Reine, mit zwei Kopien“, sagte er, „und reich mir den Beutel.“
    Ben reichte seinem Herrn den Lederbeutel. Dann setzte er sich, holte Feder, Tinte und Papier aus der Mappe, die er bei sich führte, und begann zu schreiben.
    Während Bens Feder über das Papier flog, begann Johnny Baxter Geld auf den Tisch zu zählen.
    Omars Interesse war augenblicklich geweckt. Seine Augen quollen beinahe über, als der Stapel Münzen höher und höher wurde. Omar schluckte und leckte mit der Zunge über die wulstigen Lippen. Seine Finger zuckten gierig.
    Baxter schob den Stapel Münzen in die Mitte des Tisches. „Ist das ausreichend?“
    Omar nickte heftig und wollte schon danach greifen, doch sein Gast fasste ihn unsanft am Unterarm. Omar verzog das Gesicht wehleidig.
    „Nicht so hastig“, stoppte Baxter ihn kalt. „Zuerst unterschreiben Sie den Vertrag, mit dem Sie sich verpflichten, mir Ihre Schwester für diese Geldsumme zu überlassen.“
    Omar griff hastig nach dem Federhalter und setzte seinen Namen unter das Schriftstück, ohne auch nur einen Blick auf den Inhalt zu werfen.
    Er griff wieder gierig nach dem Geld.
    „Unterschreiben Sie auch die Kopie“, befahl Baxter.
    Omar unterschrieb. Auch Johnny Baxter Unterzeichnete beide Dokumente. Dann reichte er die Kopien Ben, der gleichfalls unterschrieb und anschließend jedes Dokument mit rotem Siegelwachs versah.
    Ben reichte Johnny Baxter eine Kopie und Omar die zweite.
    Omar griff nach dem Geld, steckte es in einen schmutzigen Leinenbeutel und schob ihn hastig unter sein Hemd.
    Johnny Baxter ging zur Hintertür. „Laila“, rief er, „packen Sie Ihre Sachen, Sie kommen mit mir.“
    Sie rührte sich nicht. „Ist Omar einverstanden?“
    Johnny Baxter nickte. „Ja.“
    Sie sah Omar abschätzend an. „Wie viel hat er verlangt?“, fragte sie Johnny Baxter leise. „Und was hat er Ihnen versprochen?“
    „Jedenfalls nicht das, was er sich vorgestellt hat.“ Sie starrte ihren Bruder an.
    Omar las das Dokument nun doch und bewegte die Lippen dabei. Dann sah er erschrocken auf. „Brautpreis?“, schrie er mit sich überschlagender Stimme. „Das ist ein Heiratsvertrag?“
    „Heirat?“, flüsterte Laila entgeistert.
    Johnny Baxter sah Laila in die Augen und breitete die Hände aus. „Ihr Bruder war bereit, Sie zu verkaufen, aber ich kaufe keine Menschen. Das ist würdelos. Aber ein Heiratsvertrag ist eine legale Abmachung, bei der eine Geldübergabe üblich ist. Nun liegt die Entscheidung bei Ihnen, Laila. Es ist lediglich eine praktische Lösung, mehr nicht.“
    Laila sah ihn fassungslos an. „Aber darüber haben wir doch nie gesprochen. Sie kennen mich doch gar nicht“, flüsterte sie tonlos.
    Johnny Baxter zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich mein ganzes Leben lang auf meine Spürnase verlassen können. Und die sagt mir, Sie haben Vertrauen, dass ich das Richtige tue.“ Er lächelte. „Vertrauen erzeugt Vertrauen.“
    „Erzeugt?“, höhnte Omar, „sie ist

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