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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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bedingungslose Rückhalt untereinander hatten die Freunde die schlimmsten Kriegserlebnisse überstehen lassen.
    Diese Freundschaft würde er um nichts auf der Welt aufgeben.
    Er betrachtete Ayisha nachdenklich. Bald wird sie für ihre Freunde alles hinter sich lassen. Und was würde sie in ihrem neuen Leben erwarten?
    Eine Gesellschaft, die in aller Höflichkeit, aber dennoch erbarmungslos und gehässig auf ihr herumhacken, sie in Stücke reißen und vernichten würde, wenn man sie nur ließe.
    Konnte er sie vor solchen Anfeindungen schützen? Und würde sein Schutz genügen?
    „Ich weiß, dass es Ihnen sehr schwerfällt, Ihre Freunde zu verlassen“, sagte er verlegen. „Aber Sie werden Ihre Großmutter haben, und Sie werden neue Freunde finden. England wird Ihnen gefallen, das verspreche ich Ihnen.“
    Sie drückte schweigend das Kissen an sich.
    Rafe ballte die Fäuste. Triumph war stets ein zweischneidiges Gefühl, doch niemals zuvor hatte er einen derart bitteren Beigeschmack.
    Sie sollte glücklich werden, schwor er sich. Dafür wollte er sorgen.
    Als Johnny Baxter und Laila das Wohnzimmer betraten, stürmte auch Ali mit einem eingewickelten Päckchen in den Händen auf sie zu. „Sessamöffnedisch“, rief er mit einem breiten Grinsen und wickelte kleine, mit Sesam bestreute Honigkuchen aus.
    „Ich habe Laila eine Stellung angeboten“, verkündete Johnny Baxter.
    Ali stutzte, dann ließ er geknickt den Kopf hängen.
    „Und dir auch, Ali. Ich möchte, dass ihr beide bei mir wohnt. Laila soll für mich kochen, und du wirst bei mir in die Lehre gehen.“
    Ali verbeugte sich tief und dankte seinem neuen Chef überschwänglich. Dann hüpfte er gleich wieder aufgeregt auf und ab.
    „Zunächst muss ich aber mit Omar sprechen“, sagte Laila und dämpfte die allgemeine Begeisterung. „Vielleicht sagt er ja auch Nein.“
    „Er sagt bestimmtNein“, murmelte Ali missmutig, „aber ich kann trotzdem kommen. Omar kann mich nicht leiden.“
    Ayisha pflichtete Ali im Stillen bei. Wenn Laila ging, wäre Omar auf sich alleine gestellt. Er müsste selbst kochen und sich und das Haus sauber halten, wozu er nicht in der Lage wäre. Deshalb wollten die Frauen ja auch heimlich nach Alexandria fliehen.
    „Mit Omar befassen wir uns, wenn es so weit ist“, erwiderte Johnny Baxter seelenruhig. „Aber dich Ali erwarte ich morgen in aller Frühe hier bei mir.“
    Ali grinste breit. „Ja, Sir“, antwortete er englisch und salutierte militärisch.
    Baxter sah ihn betroffen an.
    „Ich erkenne den Einfluss meines Kammerdieners Higgins“, sagte Rafe trocken. „Er war mein Offiziersbursche in der Armee und hat es sich augenscheinlich zur Aufgabe gemacht, Ali korrekte Manieren beizubringen, wie Higgins sich auszudrücken pflegt.“
    „Salutiere nie wieder vor mir“, sagte Johnny Baxter dem Jungen. „Diesen Unsinn habe ich vor Jahren hinter mir gelassen.“
    „Nein, Sir“, sagte Ali und vollführte eine Verbeugung. Sie erinnerte Rafe an Baxter, als er sich vor einer Weile vor Laila verneigt hatte.
    Rafe lachte leise. „Mit dem Schlingel werden Sie alle Hände voll zu tun haben. Schicken Sie ihn mir nach England, wenn Sie genug von ihm haben.“
    Auf dem Heimweg schwiegen sie eine Weile. Dann fragte Ayisha: „Würden Sie das Haus in Alexandria trotzdem für Laila kaufen? Nur für den Fall, dass Omar ihr verbietet, für Baxter zu arbeiten?“ „Ja. Sie kann darin wohnen oder es vermieten. Ich habe ihr das Haus versprochen und stehe zu meinem Wort.“
    Sie nickte. „Und würden Sie Ali wirklich nach England holen?“ „Warum nicht, wenn er etwas älter ist? Aber natürlich nur, wenn er es wünscht. Es würde ihm guttun, ein wenig in der Welt herumzukommen. Ich werde ihm gern die Schiffspassage zahlen.“
    Ayisha ging neben ihm her und versuchte, ihre Schritte den seinen anzupassen, was ihr nicht gelang. „Sie tun so, als läge England nicht auf der anderen Seite der Welt.“
    „Liegt es ja auch nicht“, erwiderte er. „Zugegeben, der Weg ist weit, aber eine Schiffsreise ist längst nicht mehr so beschwerlich wie früher.“ Er sah sie prüfend an. „Sie ängstigen sich davor, in ein fremdes Land zu fremden Menschen zu gehen, das ist nur verständlich. Doch ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen das Geld für die Rückreise schenke, sollten Sie nach einem Jahr in England immer noch unglücklich sein und Heimweh nach Ägypten haben. Und nicht nur das, ich werde Sie sogar begleiten.“
    Ayisha blieb stehen und sah

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