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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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die Pest eingeschleppt? Und niemand hat versucht, Ayisha zu hindern, mich zu pflegen?“
    „Selbstverständlich haben es alle versucht, Sie selbst inbegriffen. Man wollte Sie an der afrikanischen Küste aussetzen und Sie Ihrem Schicksal überlassen. Und Sie, Sir, haben dem auch zugestimmt.“ Higgins lächelte dünn. „Aber Miss Ayisha war damit nicht einverstanden. Sie hätten sie sehen müssen, Sir! Sie war wie eine Tigerin, die ihr Junges verteidigt. Sie hat Sie in die Kabine gestoßen, ist hinterhergerannt und hat die Tür verriegelt. Sie hat damit gedroht, die ersten beiden Männer zu erschießen, die versuchen sollten, die Tür aufzubrechen. Danach hat der Kapitän sie gewähren lassen.“ Rafe betrachtete die schmale Gestalt unter der Decke und schluckte schwer. „Wie lange ist das her?“
    „Vier Tage und drei Nächte, Sir. Sie ist nicht mehr von Ihrer Seite gewichen. Sie hat Sie gewaschen, Ihnen Tee mit heilenden Arzneien eingeflößt. Sie in Decken gewickelt und getröstet, sobald Sie schrien. Sie ist eine echte kleine Heldin.“
    „Und eine verdammte kleine Närrin“, knurrte Rafe. Higgins’ Bericht erschütterte ihn zutiefst. Ein Soldat musste seinem Kameraden im Kampfgetümmel des Krieges beistehen, aber es war der reine Irrsinn, sich mit einem Mann in einer Kabine einzuschließen, der unter dem Verdacht stand, die Pest zu haben. Sie hatte ihr Leben für ihn riskiert. Für einen Mann, den sie kaum kannte.
    Er seufzte. „Im bin am Verhungern, Higgins. Können Sie mir bitte etwas zu essen besorgen?“
    „Natürlich, Sir. Für Sie und für Miss Ayisha. Sie hat seit zwei Tagen keinen Bissen mehr angerührt.“
    „Ja, auch für Miss Ayisha. Ach, und versuchen Sie bitte, eine neue Matratze, ein paar Kissen und Decken aufzutreiben. Frische Laken sind noch ausreichend da.“
    Higgins sah ihn überrascht an. „Ja, Miss Ayisha hat Ihre Laken täglich gewechselt. Aber wo sind die anderen Sachen geblieben?“ „Ich habe sie aus dem Bullauge geworfen, Higgins“, erklärte Rafe. „Das Zeug hat furchtbar gestunken.“
    „Aus dem Bullauge?“ Higgins nickte. „Sehr wohl, Sir. Ich sehe, was ich tun kann.“
    Als die Tür hinter Higgins ins Schloss fiel, erwachte Ayisha. „Higgins bringt uns etwas zu essen. Haben Sie gut geschlafen?“ „Ja, danke. Was ist mit Ihrem Gesicht?“ Sie schälte sich aus der Decke, stand auf und musterte Rafe besorgt. „Es ist ja ganz zerschnitten.“
    „Ich habe mich rasiert“, erklärte er würdevoll, „mit kaltem Wasser.“
    „Oh.“ Sie verkniff sich ein Schmunzeln. „Verstehe. Sie hätten Higgins um heißes Wasser bitten können. Er schaut tagsüber jede Stunde vorbei.“
    Rafe nahm ihr die Decke ab und knüllte sie zusammen.
    „Geben Sie her, ich falte sie.“ Sie hob die andere Decke auf und stutzte. „Was fliegt denn da auf dem Boden?“ Sie bückte sich. „Es sieht aus wie Wollflusen.“
    „Aus der Matratze, nehme ich an. “ Er bückte sich nach ihrem Kissen, nahm ihr die Decke ab und beförderte alles aus dem Bullauge. „Was tun Sie denn da?“
    „Das Zeug stinkt.“
    Sie blickte zu seinem Bett hinüber. „Wo ist Ihre Matratze?“
    „Ich habe sie vorsichtshalber weggeworfen. In der Wolle halten sich ansteckende Erreger.“ Er nahm ihr die Wollfusseln aus der Hand und warf sie hinaus. „Higgins bringt uns neues Bettzeug. Setzen wir uns, ich bin erledigt.“
    Es klopfte an der Tür. „Ah, das Essen.“
    Aber es war Higgins mit einer Matratze, Kissen und Decken. „Eine größere Matratze war nicht aufzutreiben, Sir, aber ein Matrosen hat zwei dünnere zusammengenäht. Es ist erstaunlich, wie flink diese Seeleute mit der Nadel umgehen können. Es kommt vermutlich vom vielen Segelflicken.“ Er schob die Matratze durch die Tür.
    „Und Higgins, können Sie mir bitte eine Hängematte bringen?“, fragte Ayisha. „Und eine lange Schnur. Ich möchte eine Ecke mit einem Laken verhängen.“
    „Gewiss, Miss“ Er fing Rafes Blick auf.
    Keine Hängematte, sagte Rafe nur mit den Lippen in Ayishas Rücken.
    „Gewiss, Miss“, fuhr Higgins mit unbewegter Miene fort. „Ich sehe, was sich machen lässt.“ Er ging.
    Rafe nickte. Sein Kammerdiener war ein braver Mann.
    Die nächsten Minuten verbrachten sie damit, gemeinsam das Bett zu richten. Als sie damit fertig waren, ließ sich Rafe kraftlos darauf fallen.
    Es klopfte wieder. „Endlich etwas zu essen“, murmelte er und schleppte sich zur Tür.
    Doch diesmal war es der Kapitän. Er musterte Rafe eingehend

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