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Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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die Glaswand.
    Ohne langsamer zu werden, kam Blizzard kurz an die Oberfläche, sodass er und Noah kurz Luft holen konnten. Dann tauchte er wieder unter Wasser und schwamm dicht vor einen Pinguin. Der Vogel wich zur Seite, prallte dabei gegen die Glaswand und rutschte daran entlang.
    Etwa auf der Hälfte des Wasserkanals blickte Noah durch die Glaswand des Aquariums. Sein Herz sank. Direkt vor ihm standen mehrere Zoobesucher.
    Blizzard und Noah waren entdeckt worden.

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    36. Kapitel
    Ein Päng-än und ein Jon-ge
    I m dämmrigen Licht des Pinguin-Palastes stand eine Frau mittleren Alters. Sie sprach in ihr Handy, ging dabei hin und her und achtete nicht auf ihre zwei kleinen Töchter, die dicht vor dem großen Aquarium standen. Ein Mädchen war zwei Jahre alt, das andere fünf, und beide drückten ihre Handflächen flach gegen das Glas. Sie starrten mit leuchtenden Augen in das Aquarium, wo eine ganze Parade von Pinguinen dicht unter der Wasseroberfläche schwamm. Ihre Körper schossen hoch und runter und zogen einen Strom von Luftblasen hinter sich her. Schwaches Aquariumlicht beschien die Gesichter der Mädchen und ließ sie noch zarter aussehen.
    Die Zweijährige hob ihre Arme und klatschte dann mit den Händen erneut gegen das Glas. Das Platschen hallte durch den Raum des Pinguin-Palastes.
    «Pinguin!», rief sie. Oder wollte sie rufen. Aber ihre noch ungeübte Zunge wurde von ihrem Schnuller gehindert, und heraus kam ein Wort, das wie «Päng-än!» klang.
    «Ja, genau», sagte die Fünfjährige und berührte ihre Schwester an der Schulter. «Pin-gu-in», wiederholte sie besonders deutlich.
    Sie lächelten sich an. Als sie wieder ins Aquarium sahen, fuhr die Fünfjährige zusammen und wich einen Schritt zurück. Ein riesiger weißer Eisbär kam um eine Ecke herumgeschwommen. Er füllte beinahe den ganzen Wasserkanal zwischen dem Glas und dem Eisberg aus – und mit den Zähnen zog er einen Jungen an seinem Jackenkragen mit sich. Der Junge wirkte ganz ruhig, als ob das für ihn ganz normal wäre.
    Der Fünfjährigen klappte der Mund auf. Ihre Augen schienen ihr aus dem Kopf zu springen. Sie konnte sich nicht bewegen und kaum atmen, sondern sah nur den Bären an, der da vor ihr bis zu einer Ecke auf der anderen Seite des Glases schwamm. Sie konnte das Hinterteil des Bären genau sehen, der schließlich in die dunkle Ecke tauchte und verschwand.
    Ein paar Sekunden passierte nichts. Keines der Kinder sprach. Sie starrten nur in die Ecke, in der der Bär verschwunden war.
    Schließlich durchbrach die Zweijährige die Stille. Um ihren Schnuller herum sagte sie: «Jon-ge.»
    Die Fünfjährige sah zu ihrer Mutter hin, doch die hatte offenbar nichts bemerkt.

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    37. Kapitel
    Übergabe unter Wasser
    B lizzard schwamm um eine weitere dunkle Ecke und auf der anderen Seite des Aquariums weiter. Erleichtert stellte Noah fest, dass hier keine Leute standen. Blizzard zog ihn zum Luftholen hinauf an die Wasseroberfläche.
    Noah hatte keine Ahnung, was der Eisbär vorhatte. Er machte sich große Sorgen. Der Pinguin-Palast würde mehr und mehr Besucher bekommen, und Blizzard und Noah schwammen hier in aller Öffentlichkeit herum.
    Als sie auf der Hälfte dieser Aquariumseite angelangt waren, stießen Noahs Füße gegen etwas Glattes. Ein Pinguin quetschte sich zwischen Noah und den Boden des Bassins. Sein Körper hopste mit jeder Bewegung seiner Flossen, und er konnte mit der Geschwindigkeit des Eisbären mithalten. Der Pinguin war so groß, dass Noah ihn sofort erkannte: Es war Podgy.
    Noahs Füße rutschten vom Pinguinkörper, und er dachte, wie seltsam dies alles doch war: Er wurde durch ein Aquarium im Zoo gezogen, über ihm ein Eisbär, unter ihm ein Pinguin.
    Blizzard ließ Noah auf Podgys Rücken herab. Der Scout hielt sich an seinem Hals fest, sodass seine Beine hinter dem Pinguin hergezogen wurden. Es war eine vertraute Haltung für beide, sowohl im Wasser als auch in der Luft.
    Blizzard drehte um und schwamm den Weg zurück, den er gekommen war. Noah blickte ihm über die Schulter nach. Der Bär verschwand um die dunkle Ecke, und Noah war sicher, dass Blizzard wieder in die Höhle zurückschwimmen und den Pinguin-Palast verlassen würde.
    Podgy trug Noah um die letzte Kurve des Aquariums. Bei schwächer werdendem Licht steuerten sie auf den Eisberg zu und tauchten in ein Loch. Noah hatte keine Ahnung, wohin die Reise ging.

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    38. Kapitel
    Die Rostlaube

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