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Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Eisschollen.
    Megan hielt die Luft an. Es war Noah.

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    32. Kapitel
    Frosty tritt zur Seite
    D ie Eisbärin erhob sich und wandte ihren Kopf den Pfadfindern zu. Sie bewegte ihren langen Hals hin und her. Der sommersprossige Junge starrte angespannt zu ihr hinüber und wartete darauf, dass das Tier zur Seite trat. Die anderen Jungs hörten auf zu lachen und sahen sie ebenfalls an.
    «Okay», sagte Alex, «gleich werden wir’s wissen.»
    Die Bärin trat zur Seite, wandte sich ab und marschierte langsam zum Becken. Der Weg hinter ihr war frei. Niemand war zu sehen.
    Caydens Kinn klappte ungläubig herunter. Ein anderer Junge, der offenbar der Meinung war, es wäre cool, ein Kind in einem Eisbärengehege zu entdecken, stöhnte enttäuscht auf.
    «Aber … der Junge …», stammelte Cayden. «Ich habe ihn wirklich gesehen …»
    Mr Davis legte dem sommersprossigen Jungen die Hand auf die Schulter. «Mach dir keine Gedanken darüber. Manchmal spielen uns unsere Augen einen Streich – das ist eben so.» Er drehte sich zum Rest der Pfadfindertruppe um. «Sieht so aus, als ob unser Bär schwimmen gehen will. Wollt ihr runtergehen und ihn aus dem Tunnel heraus beobachten?»
    Die Jungs nickten und gingen den Weg zurück, den sie gekommen waren. Cayden drehte immer wieder den Kopf und sah ins Gehege. Er war immer noch davon überzeugt, dass er einen Jungen mit roter Mütze gesehen hatte.

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    33. Kapitel
    Noah bleibt stecken
    N oah konnte selbst kaum glauben, dass er sich zwischen zwei Felsen hatte schieben können. Der Spalt war kaum breit genug, dass ein Basketball hindurchpasste, und doch hatte er es geschafft, seinen ganzen Körper hineinzuquetschen. Jetzt konnten die Jungen Noah nicht sehen, obwohl Frosty nicht mehr vor ihm stand.
    Durch die Öffnung blickte Noah Frosty hinterher, die zum Becken schlurfte. Ganz leise flüsterte er: «Komm, Frosty, befrei mich aus dieser Klemme.»
    Frosty sprang ins Wasser, dass es nur so spritzte. Noah wurde in seinem Spalt vollkommen durchnässt. Er hörte schnelle Schritte zu seiner Rechten. Die Jungs liefen vermutlich zur Treppe, die zum Unterwassertunnel führte. Frosty lockte die Jungs fort – aber wenn Noah nicht bald wieder hinter die Felswand gelangte, würden sie ihn gleich entdecken.
    Noah versuchte, sich aus dem Spalt zu ziehen – und schaffte es nicht. Er war zwischen den Steinen eingeklemmt und konnte nichts mehr bewegen außer seine Hände und seinen Kopf.
    Die Schritte der Jungen wurden lauter. Bald würden sie Noah entdecken.
    Noah wand und drehte sich. Es gelang ihm, seine Knie auf den Boden zu setzen. Er hoffte, sich auf diese Weise abdrücken und hinter die Felsen schieben zu können, doch er konnte sich nicht rühren.
    Die Schritte wurden immer lauter. Einer der Jungen kam in Sicht. Dann die anderen. Wenn nur einer von ihnen zu Noah guckte, wäre er endeckt.
    Noah erstarrte und presste die Wange gegen den Stein. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er zu den Jungen hinüber und flüsterte ängstlich: «Seht nicht her … bitte seht nicht her …» Gerade als er ganz sicher war, dass einer der Jungen in seine Richtung schauen würde, verschwand der letzte aus seinem Blickfeld. Ihre Schritte wurden leiser, als sie die Treppe zum Tunnel hinabliefen.
    Noah atmete erleichtert auf und erkannte gleich darauf, dass er sich zu früh gefreut hatte. Er hörte eine Stimme. Ein Mann sprach – der Mann, den Noah zusammen mit den Jungen gesehen hatte. Er und noch jemand gingen den Weg entlang, den Jungen hinterher. Da er sich nicht befreien konnte, blieb Noah still liegen. Vielleicht würden die beiden ebenfalls nicht zu ihm hinübersehen.
    Noah fühlte sich auf einmal sehr schlecht. Er war erst seit ein paar Tagen Pendler und hatte bereits versagt – gegenüber den Descendern, gegenüber Mr Darby und vor allem gegenüber seinen Freunden. Wieso nur hatte er geglaubt, es wäre eine gute Idee, sich allein in die Grotten zu schleichen? Wie hatte er nur so dumm und selbstsüchtig sein können?
    Die Stimme des Mannes wurde lauter. Einzelne Silben waren zu hören. In wenigen Sekunden würden er und sein Begleiter einen freien Blick auf Noah haben.
    Eine weiße Wand sprang plötzlich vor Noah in die Höhe. Frosty. Sie hatte die Pfoten gegen den Rand des Beckens gestemmt und sich hochgezogen. Dann sprang sie wieder ab, und das Wasser exlodierte in alle Richtungen und prasselte durch den Spalt. Durch das Wasser wurden die Felsen

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