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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Jahren die Verantwortung dafür übernehmen. Ich glaube, damit verschieben sich unsere Pläne nur ein wenig nach vorn. Myrnin kann dir assistieren, aber ich erwarte noch diese Woche Ergebnisse.«
    Ein Gefühl der Mutlosigkeit überkam Claire, als ihr klar wurde, dass sie soeben... der neue Myrnin geworden war? Wie war das nur möglich? Schlimmer konnte es nicht mehr kommen - außer wenn sie jetzt scheiterte. Wenigstens hatte eine Woche Zeit.
    Myrnin schüttelte den Kopf. »Amelie. Sei nicht albern. Das Mädchen ist nicht ...«
    »Es reicht«, sagte Amelie und der scharfe Befehlston, den sie anschlug, brachte ihn zum Verstummen. »Du hast schon genug angerichtet. Es hat Tote gegeben, Myrnin.«
    Claire musste zugeben, dass sie damit recht hatte.
    Shane räusperte sich. »Ähm, wegen Kyle ...«
    Amelie wandte sich an Oliver. »Ruf an«, sagte sie. »Es sei denn, du hast immer noch vor, meine Stelle einzunehmen.«
    Er ließ ein paar Sekunden verstreichen, dann zog er sein Handy heraus und gab die Anweisung durch, dass der Gefangene auf dem Founder's Square freigelassen werden sollte.
    Na ja, dachte Claire. Wenigstens einer war jetzt glücklich.
    Sie hatte keine Ahnung, ob sie das jemals sein würde.

    Als die vier am Abend wieder zu Hause waren, setzten sie sich zum Abendessen. Es verlief in ziemlich unbehaglichem Schweigen, weil keiner von ihnen wusste, wie er anfangen sollte. Erstens hatten alle blaue Flecken, Schnittwunden und waren fix und fertig; zweitens wollte niemand wirklich sagen, was er dachte, oder die Sprache auf Shanes Dad bringen.
    Eve beschloss anscheinend, das Ganze von der anderen Seite her aufzurollen. »Ich fass es einfach nicht, dass ich nach Hause zu meinen Eltern gegangen bin«, sagte sie etwas zu fröhlich. »Würg. Widerlich. Meine Mom hat mein Zimmer in ein Messieparadies verwandelt, ihr wisst schon, alles voller Kartons und Zeug. Die sollte mal in so einer blöden Realityshow auftreten. Und das Abgedrehteste war: Ich habe eigentlich gar nichts anderes erwartet. Ich habe nur gedacht, sie hätte mein ganzes Zeug rausgeworfen und würde so tun, als wäre ich nie da gewesen. Ich habe ja oft genug so getan.« Eve spielte mit ihren Spaghetti herum, ohne etwas zu essen. »Ich habe sie dauernd gefragt, wo mein Dad ist. Sie hat gesagt, dass er auf dem Heimweg sei.« Eves Vater war vor einem Jahr gestorben, erinnerte sich Claire. Kein Wunder, dass sie keinen Appetit hatte. Eve trank einen Schluck Wasser. »Ich überlege, ob ich sie anrufen soll, um zu hören, ob es ihr gut geht.«
    »Wir können sie auch besuchen, wenn du willst«, bot Michael an. »Ich weiß, du gehst nicht gern allein hin.«
    Eve warf ihm ein dankbares Lächeln zu. »Du bist klasse«, sagte sie. »Vielleicht morgen.«
    »Klar.«
    Shane sagte gar nichts. Aber er aß; er hatte schon einen Teller Spaghetti gegessen und war gerade beim zweiten. Sie wollte mit ihm reden, aber sie wusste, er wollte nicht, dass sie das Thema ansprach; nicht vor den anderen. Shane wollte nicht verletzlich erscheinen, nicht einmal vor seinen Freunden. Er wusste, dass sie es verstehen würden, aber das war nicht der Punkt. Er wollte einfach nur... stärker sein als alle anderen.
    Eve sagte: »Wenigstens hast du Appetit, Shane.«
    Wieder breitete sich ein unangenehmes Schweigen aus, denn Shane ging überhaupt nicht darauf ein. Er aß einfach weiter. Claire drehte ein paar Nudeln um ihre Gabel und sagte: »Meine Mom hat angerufen. Dad wird am Wochenende in Dallas operiert. Sie sagen, dass er eine neue Herzklappe braucht, aber es sieht so aus, als würde dann alles gut, wirklich gut. Ich bitte um die Erlaubnis, am Freitag hinzufahren.«
    »Du brauchst nicht um Erlaubnis zu bitten«, sagte Shane. »Du kannst einfach gehen. Die Maschine ist tot. Geh einfach.« Seine Stimme klang ausdruckslos und irgendwie falsch.
    Die anderen blickten sich gegenseitig an.
    »Es wird Straßensperren geben«, sagte Michael schließlich »So einfach ist das nicht.«
    »Klar, es ist nie einfach, oder?« Shane warf seine Gabel hin, schob seinen Stuhl zurück und brachte sein Geschirr in die Küche. Claire ging ihm nach, aber als sie durch die Tür trat, warf er gerade seine Essensreste in den Mülleimer und seinen Teller in die Spüle und wandte sich zum Gehen.
    »Shane ...«
    Er hielt beide Hände hoch, als wollte er sie wegschieben. »Lass mir ein bisschen Raum, okay? Ich brauche Freiraum.« Dann ging er. Sie stand da, blickte auf seinen Teller in der Spüle und wieder einmal brach ihr

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