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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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löste. Aber irgendetwas daran fühlte sich seltsam an... Claire drehte die Pfähle in den Fingern, bis sie entdeckte, warum die Oberfläche so rau war, und sie hätte fast losgelacht.
    »Was ist?«, fragte Shane. Claire zeigte ihm den Pfahl. Die Lichter am Armaturenbrett schimmerten auf der silbernen Oberfläche und ließen einen mit falschen Rubinen besetzten Totenkopf rot aufleuchten.
    »Sie hat ihre Pfähle verziert«, sagte Claire.
    »Ja, das sieht ihr ähnlich.« Er versuchte ein Lächeln, doch sein Blick blieb wild. »Ruf Chief Moses an, sag ihr, sie soll die Marines schicken.«
    Claire nickte und wählte Hannahs Nummer über Kurzwahl. Hannah klang fröhlich und munter, aber wachsam, als sie abnahm. »Moses.«
    »Hannah, hier ist Claire. Eve steckt in Schwierigkeiten - na ja, klingt so, als würden eine ganze Menge Leute in Schwierigkeiten stecken. Weißt du von dem Rave, der heute stattfindet?«
    »Ich habe ein paar Beamte in Zivil dorthin geschickt, damit die Kids keine Probleme kriegen. Haben sie jetzt wohl doch, was?« J
    »Eve hat mich angerufen und ich habe Schreie gehört. Ich glaube, du schickst am besten alles hin, was du hast. Nur für den Fall.«
    »Wird gemacht. Und, Claire - du gehst nicht dorthin.«
    »Aber Eve ist dort!«
    »Und wir holen alle da raus.« Hannah legte auf.
    »Hannah sagt, wir sollen nicht hinfahren«, sagte Claire.
    »Also, ich mag die Lady, aber pfeif auf das, was sie sagt«, meinte Shane. »Ruf Michael an. Eve hat das wahrscheinlich schon gemacht, aber trotzdem - er würde mir den Kopf abreißen, wenn ich ihm nicht sagen würde, was los ist.«
    Darüber hinaus käme ihnen Michaels Vampirstärke jetzt gerade recht. Claire versuchte es auf seinem Handy, bekam aber nur die Mailbox. Sie hinterließ ihm eine Nachricht mit der Adresse und schrieb ihm auch eine SMS. Mehr Zeit hatte sie nicht, denn Shane schleuderte mit dem Leichenwagen um die Ecke in eine Straße, die normalerweise nach Einbruch der Dunkelheit - und nicht nur dann - wie ausgestorben war. Heute parkten dort auf beiden Seiten Autos.
    Menschen quollen aus dem Eingang eines der großen heruntergekommenen Lagerhäuser auf der linken Seite und Claire sah nur noch verschwommen weit aufgerissene Münder und panische Gesichter, als der Leichenwagen darauf zuraste.
    Shane stieß einen Fluch aus, bei dem sie normalerweise rot werden würde, und trat scharf auf die Bremse. Irgendwie schaffte er es, keinen aus der rennenden, schreienden Menge zu erfassen, die sich einfach teilte, um das Auto herumströmte und sich in der Dunkelheit in alle Richtungen zerstreute. Shane blieb im Leichenwagen sitzen und löste seine bebenden Hände vom Lenkrad. Er starrte einen Moment lang darauf hinunter, dann riss er sich zusammen und schnappte sich von Claire einen der beiden Pfähle. »Bleib bei mir«, sagte er. »Das meine ich ernst. Dicht bei mir.«
    Sie nickte. Shane holte tief Luft und stieg aus dem Auto; Claire folgte ihm. Er rannte um den Wagen herum und öffnete die Heckklappe, um eine schwarze Segeltuchtasche herauszuholen. »Ich hoffe, das ist nicht ihr Make-up«, sagte er, während er sie über die Schulter schwang. »Gehen wir.«
    Immer noch kamen Leute heraus. Claire sah, dass es den meisten gut ging, außer dass sie total durcheinander waren, nur ein paar schienen verletzt zu sein. Vielleicht kam das auch nur von der allgemeinen Massenpanik - schwer zu sagen. Sie hoffte es. Sie hörte Sirenengeheul näher kommen und dachte noch: Hannah wird echt böse auf uns sein. Aber jetzt war es ohnehin schon zu spät. Shane ging gegen den Menschenstrom auf den Eingang zu und sie hatte versprochen, bei ihm zu bleiben.
    Sie hielt ihre Versprechen.
    Als Shane gerade durch die Tür gehen wollte, prallte jemand gegen ihn und er taumelte einen Schritt zurück. Dann schnappte er sich denjenigen und zerrte ihn auf die Straße.
    Monica Morrell. Sie sah genauso verängstigt aus wie alle anderen, die aus dem Gebäude rannten, und als sie dann merkte, wer sie am Arm gepackt hatte, sah sie... erleichtert aus. Erleichtert?, dachte Claire. Echt?
    »Collins«, sagte Monica und blickte sich um. »Jennifer ist noch da drin. Ich glaube... Ich glaube, sie ist noch drin.« Sie zitterte und sah aus, als würde sie frieren in ihrem rot-weißen Minikleid.
    Nein, es war nicht rot-weiß. Es war weiß. Claire öffnete den Mund, als sie merkte, was das Rote war, und sah Shane scharf an. Er starrte Monica mit einem sehr seltsamen Gesichtsausdruck an - Mitleid, vermischt mit

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