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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Rachel Caine
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nickte zurück.
    Als sie um die Ecke bogen, sahen sie, woher der Lärm kam. Eine paar Leute hatten sich in einer Ecke zusammengedrängt, die meisten kauerten dort, aber einige breitschultrige, betrunken aussehende Typen aus der Studentenverbindung brüllten herausfordernde Sprüche und ließen Holzkisten auf die Köpfe der Vampire krachen, von denen sie umzingelt wurden. Die Lichter waren hier gedämpft, schmutzige fluoreszierende Leuchten, die flackerten wie verrückt, aber irgendwie sah Claire mit der hochauflösenden Klarheit einer Zeitlupe, was als Nächstes passierte.
    Ein jung aussehender männlicher Vampir mit langen blonden Haaren, die er zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, und in einer schwarzen Lederjacke packte einen der Verbindungsjungs (der ein T-Shirt mit dem Verbindungslogo trug) und schleifte ihn weg von den anderen. Der Junge war so breitschultrig wie ein Footballspieler, doch der schlanke Vampir hob ihn einfach am Hals hoch und starrte zu ihm hinauf, während der Junge sich wehrte und versuchte zu schreien.
    Da sagte der Vampir: »Du glaubst, du kannst uns die Stirn bieten und kommst mit dem Leben davon? Was glaubst du eigentlich , wer du bist, du Fleischklops? Das ist unsere Stadt. Sie hat schon immer uns gehört. Für deine Respektlosigkeit musst du bezahlen.«
    Dann drückte er mit der Hand zu und zerquetschte den dicken, muskulösen Hals des Jungen, als würde er ein Blatt Papier zerknüllen.
    Beinahe ebenso schnell riss Shane den Bogen hoch und schoss. Der Pfeil traf den Vampir in den Rücken, auf der linken Seite, fast genau mitten ins Herz.
    Die beiden stürzten gemeinsam zu Boden.
    Und dann drehten sich alle Vampire zu Shane und Claire um. Shane legte den zweiten Pfeil an und ließ die Tasche zwischen sie beide fallen. Claire brauchte keine weiteren Anweisungen; sie ging in die Hocke und wühlte in der Tasche. Kein Bogen mehr - leider - aber massenhaft Pfeile. Sie holte sie heraus, zusammen mit zwei Fläschchen silberner Flüssigkeit - Silbernitrat. Claire gab Shane noch einen Pfeil, damit er ihn sich zwischen die Zähne klemmen konnte, und ließ den Verschluss eines Fläschchens aufschnappen.
    Die Vampire kamen ihr nicht bekannt vor, allerdings stand sie nicht mit jedem einzelnen Blutsauger von Morganville in Kontakt; das waren wahrscheinlich ein paar von denen, über die Amelie sich Gedanken gemacht hatte, weil sie die neuen Menschenrechtsverordnungen der Stadt nicht gut aufgenommen hatten. Na ja, Vampire wollten das Sagen haben. Und sie mochten es nicht, wenn man sie in die Schranken wies.
    Ich habe gerade den Jungen sterben sehen, dachte sie. Doch dann schaltete sie diesen Gedanken ab, denn es würde nichts helfen, darüber nachzudenken. Überhaupt nichts. »Eve!«, schrie sie. »Eve Rosser!«
    Irgendwo am anderen Ende der Menschenmenge sah sie, wie sich ein sehr weißes Gesicht unter einer seidigen Kappe aus schwarzem Haar zu ihnen umdrehte. Eve sagte nichts, aber dazu hatte sie auch keine Zeit, weil sich jetzt die Vampire auf die Menge stürzten.
    Shane schoss und streckte einen der fünf Vampire nieder, und während er einen neuen Pfeil anlegte, schleuderte Claire den Inhalt eines der Fläschchen in hohem Bogen auf die übrigen vier. Wo das Silbernitrat die Vampirhaut traf, zischte und blubberte es wie Säure. Das hielt mindestens einen auf und behinderte die anderen, bis Shane den nächsten Pfeil abschießen konnte. Doch der Vampir schlug den Pfeil aus der Luft; dann machte er einen Satz auf sie zu. Claire sprang auf die eine, Shane auf die andere Seite; Shane schlug auf dem Boden auf, rollte sich ab, kam auf die Knie und legte einen weiteren Pfeil an, gerade rechtzeitig, um ihn dem Vamp, der auf ihn zukam, direkt in die Brust zu schießen. Trotzdem schaffte der Vampir es bis zu Shane, deshalb öffnete Claire mit klopfendem Herzen das zweite Fläschchen Silbernitrat, doch Shane wälzte sich außer Reichweite und der Vamp brach zusammen, bevor er Shane packen konnte.
    Die anderen beiden, die noch kämpften, waren Frauen - eine sah vom Körper her etwa so alt aus wie Claires Mutter, graue Strähnen durchzogen ihre langen Haare und sie hatte ein hageres, fieses Gesicht. Die andere sah kaum älter aus als Claire. Sie hatte kurze rote Haare und ein rundes Gesicht, das vielleicht lieb gewirkt hätte, wenn da nicht die glühenden Augen und die spitzen Zähne gewesen wären. Beide Vampirinnen hatten Silbernitrat-Verbrennungen und waren nicht gerade scharf darauf, noch eine Ladung davon
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