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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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in der Öffentlichkeit zu tun.
    Aber es kam ihr so vor, als wären sie allein. Auf köstliche, zauberhafte Art allein. Weil sie in einer Menschenmenge waren, ihnen aber niemand auch nur das kleinste bisschen Aufmerksamkeit schenkte.
    Der Film hatte angefangen, doch sie hatte null Ahnung, worum es ging, außer dass ein verrückter Zombie-Typ die Leute verfolgte. Ach und dann waren da noch ein kluges Mädchen mit Brille und ein toller Junge, der wahrscheinlich ebenfalls überleben würde. Sie hatten den Ton inzwischen auf Flüsterlautstärke gestellt; Claire sah nur Lichtblitze, und wenn sie die Augen schloss, sah das aus wie plötzlicher Sonnenschein in der Dunkelheit.
    »Was ist das?«, fragte Shane und fuhr mit den Fingerspitzen die Umrisse ihres neuen BHs nach. »Sexy. Was hast du sonst noch so?«
    »Ich gebe dir einen Hinweis: Es passt dazu.«
    »Lass mich mal sehen ...«
    Das Ganze wurde gerade sehr interessant - und den Film hatte sie schon ganz vergessen -, als plötzlich ihr Handy klingelte. Claire quietschte und kramte danach, eigentlich nur um es auszuschalten; Shane setzte sich auf und sie versuchte, ihre Bluse zuzuhalten, während sie auf das Handydisplay spähte.
    »Es ist Eve«, sagte sie. Shane knallte seine Stirn auf das Lenkrad und gab einen Laut tiefster Frustration von sich. »Soll ich rangehen?«
    »Ja«, sagte er mürrisch. »Aber sag ihr, dass ich sie im Moment echt hasse.«
    »Tust du nicht.«
    »Oh doch, glaub mir. Ich hasse sie abgrundtief.«
    Claire drückte die Taste und sagte: »Eve? Shane sagt...« Sie wurde durch das Geräusch von Schreien unterbrochen. Es war so laut und so erschreckend, dass sie fast das Handy hätte fallen lassen. »Eve? Eve!«
    Shane hörte ihre Angst heraus und griff nach dem Handy. »Gib her«, sagte er. »Eve? Eve, kannst du mich hören? Was ist los?« Er hielt inne, um zuzuhören, dann warf er Claire einen Blick zu, der sie erneut schaudern ließ. »Ja, ich höre es. Bist du in Sicherheit?«
    »Lautsprecher!«, sagte Claire. »Mach den Lautsprecher an!« Shane schaltete den Lautsprecher ein. Schreie drangen aus dem Handy, aber es war nicht Eve, die da schrie; Eve versuchte zu sprechen, aber es drang nur bruchstückhaft durch. »...Was heißt hier sicher... versuche zu ... verrückt... brauche Hilfe...«
    »Warte, Eve. Wir kommen«, sagte Shane und warf Claire das Handy zu, während er den Motor des Leichenwagens anließ, den Rückwärtsgang einlegte und mit quietschenden Reifen zurücksetzte. »Versuch, die Adresse rauszukriegen!«
    »Ich weiß, wo es ist«, sagte Claire. Sie nannte ihm die Adresse, die ihr von dem Flyer, den man ihr vor Tagen auf den Stufen des Wissenschaftsgebäudes in die Hand gedrückt hatte, noch klar und deutlich vor Augen stand. »Das ist nicht weit von hier, oder?«
    »Nein.« Er trat auf das Gaspedal und raste, vorbei an Reihen geparkter Autos mit beschlagenen Scheiben, auf den Ausgang zu. »Halt sie am Reden.«
    »Eve? Hörst du mich?«
    »Ja!« Eves Stimme drang plötzlich laut und klar durch die Hintergrundgeräusche. »Im Moment ist alles okay, aber wir brauchen Verstärkung, und zwar viel.«
    »Was ist eigentlich los? Vampire?«
    »Ja, könnte man meinen, aber nein. Ein paar durchgeknallte, durchtrainierte Typen haben angefangen, den Laden auseinanderzunehmen. Sie sind randalierend durch die halbe Stadt gezogen ...Oh, Shit!« Die Schreie wurden lauter und verstörter. Als Eve wieder dran war, war sie außer Atem. »Jetzt sind Vampire da. Und sie sind sauer.«
    »Ist Oliver da?«
    »Bin nicht stehen geblieben, um Namensschilder zu lesen. Oh Mann, echt nicht gut hier. Leute sterben - Cory! Cory, nein, nicht - Cory!« Eves letzte Worte waren ein entsetzter Schrei, dann brach die Verbindung einfach ab. Claire legte auf und versuchte zurückzurufen. Nur Eves fröhliche Mailbox ging an.
    Claire blickte zu Shane hinüber, der mit versteinertem Gesicht geradeaus schaute. Er schüttelte den Kopf.
    »Schnell«, flüsterte Claire. Sie merkte, dass ihre Bluse noch immer offen war, und mit zitternden Händen knöpfte sie sie hastig zu. »Hat Eve irgendwelche Waffen hier im Wagen?«
    »Wahrscheinlich hinten. Warte - schau mal ins Handschuhfach.«
    Claire öffnete es und fand zwei silberbeschichtete spitze Pfähle. Das war nicht gerade ihre Lieblingsausstattung, um Vampire zu bekämpfen, weil man Pfähle nicht aus der Distanz einsetzen konnte, aber sie lagen so schwer und kalt in ihrer Hand, dass sich der feste Knoten aus Angst in ihrem Magen

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