Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
Abscheu. Aber hauptsächlich schon Anteilnahme.
    »Was ist passiert?«, fragte er. Sie antwortete nicht, deshalb schüttelte er sie, nicht besonders sanft. »Monica, reiß dich zusammen. Was ist passiert?«
    »Alles war okay und dann sind diese Typen aus der Studentenverbindung aufgetaucht. Sie waren alle betrunken und wahnsinnig und haben herumgeschrien, dass sie einen Kampf austragen würden und dass sie irgendjemandem die Fresse poliert hätten. Sie haben alles kaputt geschlagen.«
    Shanes besorgte Miene wich einem genervten Ausdruck. »Das ist alles?«
    »Nein! Nein, sie... sie wurden verfolgt.« Monica schluckte. Sie sah blass und zittrig aus. »Vampire. Die Fresse, die sie poliert haben, hat wohl einem von ihnen gehört. Es wurde ziemlich übel. Und es wird immer schlimmer.« Sie blickte auf Shanes Hand hinunter, die noch immer ihren Arm umklammerte, und gewann ein wenig von ihrer alten Monica-Haltung zurück. »Wer hat gesagt, dass du mit mir umgehen kannst wie ein fieser Cop, Collins? Hau ab, du Großkotz!«
    Er ließ sie nicht los. »Hast du Eve gesehen?«
    »Die kleine Miss Gothic-Prinzessin hatte irgend so ’ne langweilige Trulla dabei. Sie...« Monica blickte über die Schulter. »Ich weiß nicht. Alle sind weggerannt. Ich habe nicht gesehen, wohin.« Shane ließ sie los. Dafür packte Monica ihn jetzt am Arm. »Hey«, sagte sie. »Such nach Jennifer. Ich habe sie nicht rauskommen sehen. Sie war direkt hinter mir. Glaub ich zumindest.«
    Shane sagte: »Lass los oder du verlierst deine Finger«, und sie gehorchte sofort. Sie trat einen Schritt zurück und schlang die Arme um den Oberkörper. Shane sah sich um und streckte die Hand aus. Claire nahm sie. »Bist du so weit?«
    »Ich glaube schon.«
    »Sei vorsichtig.«
    Das Herannahen der Sirenen verhieß Unterstützung, aber Claire wusste, dass Shane nicht warten würde. Sie wollte auch nicht länger warten. Aus Eves Schreien hatte man richtige Angst heraushören können.
    Sie stürzten vorwärts in das Lagerhaus.
    Das Gebäude roch nach Rauch - also weniger nach brennendem Isoliermaterial, sondern eher nach dem Rauch einer Wasserpfeife, was die College-Studenten lieber mochten. Claire tränten die Augen. Die Lichter des Rave waren noch immer an, sie bildeten alle möglichen Farben und Muster, dazwischen alle paar Sekunden weißes Stroboskoplicht. Auch die Musik dröhnte noch - der DJ spielte weiter Songs und flippte hinter seinem Pult in der Ecke total aus. Claire konnte die Vibrationen bis in die Knochen spüren, und ihre Ohren fielen auf der Stelle in eine Art Schockzustand. Sie konnte zwar noch hören, aber es war, als hätte sie Ohrstöpsel drin.
    Ein paar Leute waren zu verängstigt, um sich zur Tür durchzuschlagen; sie versteckten sich hinter den Lautsprechern oder kauerten sich an die Wand und taten so, als würde das alles gar nicht passieren. Die übliche Morganville-Strategie. Bei den irren Lichtern war es schwierig, etwas zu erkennen, aber keiner von ihnen hatte Eves Gothic-Style. Die meisten waren wohl Kids vom College. Nun, heute Nacht bekamen sie etwas geboten für ihre Studiengebühren. Auf dem Boden lagen Menschen. Sie rührten sich nicht. Manche hatten ein ganz bleiches Gesicht und vor Schreck geweitete Augen. Den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Bissspuren an der Kehle.
    Auch einige Vampire waren darunter - sie waren ebenfalls bleich, aber in ihrer Brust steckte ein Pfahl. Das bedeutete nicht unbedingt, dass sie tot waren, vielleicht waren sie nur verwundet. Einer von ihnen war ganz sicher tot, weil sein Kopf fehlte - Claire musste den Drang zu würgen unterdrücken. Trotzdem steckte in seinem Herzen noch ein Pfahl.
    Sie meinte, den Kopf ein paar Meter weiter in der Ecke zu erkennen, aber sie würde das auf keinen Fall überprüfen. Sie war dankbar, dass Shane sich abwandte und in den Flur ging, in dem die dröhnende Musik etwas gedämpfter zu hören war. Es war immer noch zu laut Für eine Unterhaltung. In den Blitzen des Stroboskoplichts sah Claire Blutschmierer an der Wand.
    Der Flur öffnete sich zu einem großen Raum und hier war die Musik nicht mehr laut genug, um die Schreie zu übertönen. Oder die Kampfgeräusche.
    Shane blieb stehen, machte den Reißverschluss der Tasche auf und zog einen Bogen heraus. Er steckte den silbernen Pfahl, den er umklammert hatte, in die Tasche seiner Jeans, legte einen Pfeil an den Bogen und klemmte sich einen zweiten zwischen die Zähne. Dann nickte er Claire zu, damit sie ihm folgte. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher