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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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andere Vampirin grinste, sodass ihre nadelspitzen Zähne im Licht aufblitzten, und leckte sich Blut von den Lippen. Ihre Augen glänzten irr und waren röter als Blut. Sie kickte Michaels schlaffen Körper aus dem Weg und kam zu den dreien herüber, wobei sie wieder einen auf gruselige Springspinne machte.
    Plötzlich stand ein kaltes, stilles Wesen bei ihnen und eine weiße Hand packte die Vampirin mitten im Sprung und warf sie zu Boden.
    Amelie.
    Die Gründerin von Morganville war gekommen und sie hatte Verstärkung mitgebracht; als Claire sich umschaute, sah sie mindestens ein Dutzend Vampire, die alle höchst gefährlich aussahen, einschließlich Oliver. Alle hatten einen langen schwarzen Ledermantel an, auf dem das Symbol der Gründerin eingeprägt war - wie eine Art Uniform.
    Amelie trug Weiß. Reines, eisiges Weiß, das im flackernden Licht beinahe leuchtete. Ihr Haar war zu einem verschlungenen Knoten hochgesteckt und es war fast so hell wie ihr eleganter Anzug aus Seide.
    »Sei jetzt still«, sagte sie zu der gefallenen Vampirin. »Du bist eine nutzlose Idiotin, aber ich will heute Abend nicht noch mehr Blut vergießen. Zwing mich nicht dazu, dich zu töten für das, was du getan hast.« Amelies Stimme war so hart und kalt, dass die Temperatur in dem überhitzten, stickigen Raum um mindestens zehn Grad zu fallen schien. »Steh auf.«
    Die andere Vampirin gehorchte, ihre Bewegungen waren langsam. Claire sah nicht, wie Oliver sich bewegte, aber plötzlich war er dort und drehte der Frau beide Arme mit schraubstockhartem Griff nach hinten. »Keine falsche Bewegung, Patrice«, sagte er. »Ich glaube kaum, dass die Gründerin Witze macht.«
    »Schaff sie mir aus den Augen«, sagte Amelie und blickte zu den übrigen gefallenen Vampiren hinüber. Der, der von Claires Silbernitrat so schlimm verbrannt worden war, stand auf und kam herübergehumpelt, er wirkte panisch. »Den da auch. Und befrei die anderen.« Sie deutete auf die Vampire, die Shane mit den Pfeilen durchbohrt hatte. Einer von Olivers schwarz gekleideten Leuten glitt hinüber und zog die Pfeile heraus. Als die Lähmung der beiden am Boden liegenden Blutsauger nachließ, husteten sie und spuckten Blut.
    Sie würden es überleben.
    »Michael«, flüsterte Claire. Eve riss sich los und rannte zu ihm, sie warf sich auf den Boden und legte seinen Kopf in ihren Schoß. Er sah... oh Gott... er sah aus, als wäre er... tot. Seine Augen waren offen und er war ganz blass, ganz still; an seinem Hals klaffte auf einer Seite ein Loch, aber da war nicht viel Blut. Claire kam schlitternd zum Stehen und schlug die Hände vor den Mund, um nicht zu schreien. Sie spürte, wie sich Shanes Hände fest um ihre Schultern schlossen - das war wahrscheinlich seine Art, das Entsetzen und das Nichtwahrhabenwollen auszudrücken.
    Dann endlich blinzelte Michael langsam. Eve schrie auf. »Michael? Michael! Sag etwas!«
    »Er kann nicht«, sagte Amelie. Und als sie Michael ansah, wurde ihr üblicher kühler Gesichtsausdruck ein wenig weicher. Vielleicht, dachte Claire, weil Michael sie immer noch an Sam erinnerte , ihre verlorene große Liebe. Bis auf die Haarfarbe hatten sie große Ähnlichkeit miteinander. »Es wird ihm wieder gut gehen, wenn wir ihm etwas Nahrung einflößen. Meine Leute sollen ihn sofort zur Blutbank bringen.«
    »Ich will mitkommen!«, sagte Eve.
    »Ich weiß nicht, ob das so klug ist. Ausgesaugte und hungrige Vampire können sehr unberechenbar sein, selbst solche, die man gut kennt. Es wäre mir nicht recht, wenn etwas passieren würde, was Michael später vielleicht bereut.«
    »Wie steht’s mit dem, was wir später vielleicht bereuen?«, fragte Shane leise. »Na klar. Menschen zählen nicht.«
    Amelie hörte es, sie drehte geschmeidig den Kopf und heftete ihre kühlen grauen Augen auf sein Gesicht. »Ich meinte nur, dass ihr dann wahrscheinlich nicht mehr da wärt, um irgendetwas zu bereuen, Mr Collins. Eve Rosser, erklär uns, was hier passiert ist. Und zwar sofort.«
    Eve fuhr gerade mit den Fingern durch Michaels blondes Haar und blickte erschrocken auf. Der Schreck hielt jedoch nur eine Sekunde lang an, dann gewann sie die Fassung wieder. »Mein Gott, keine Ahnung, vielleicht ein Vampirangriff?«, fauchte sie. »Es war eine Party. Dann sind die Verbindungsidioten abgestürzt und haben angefangen rumzuprahlen, wie tough sie sind. Dann sind diese Freaks aufgetaucht, um uns allen eine Lektion zu erteilen. Das haben sie jedenfalls gesagt. Sie wollten uns

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