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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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habt ihr mich hierher gebracht?«
    Shane sah Claire an und machte eine Bewegung, als würde er etwas trinken, dann schüttelte er den Kopf. »Muss ja eine Höllenparty gewesen sein«, flüsterte er. »Wer ist der Typ?«
    »Nur einer von der Uni.«
    »Hey!«, schrie Alex wieder, er wurde jetzt glühend rot im Gesicht. »Ihr sagt mir sofort, wie ich hierhergekommen bin, oder ich rufe die Cops!«
    »Ähm ...« Claire deutete hinter ihn. Einen Block weiter stand die Texas Prairie University. »Du hast dich nicht verlaufen. Ich weiß nicht, wie du hierhergekommen bist, aber du brauchst dich einfach nur umzudrehen und zurück zum Wohnh...«
    Alex blickte über die Schulter, dann fuhr sein Kopf wieder herum und er fasste sie ins Auge. »Ich weiß nicht, was ihr mir hier für kranke Streiche spielt, aber ihr sagt mir jetzt lieber, was hier vorgeht. Und zwar sofort!«
    »Hey, das reicht jetzt. Schwirr ab«, sagte Shane und zog Claire ein Stück weg. »Werd erst mal nüchtern, Mann. Und mach eine Entziehungskur oder so was, verdammt noch mal.«
    »Ich bin nicht betrunken!«
    Shane zog Claire weg, über die Straße auf den gegenüberliegenden Gehsteig. Alex stand da und schrie ihnen nach wie ein Wahnsinniger. Shane schüttelte den Kopf. »Mann. Verbindungstypen. Die schaffen’s echt gut, sich das Leben zu versauen.«
    »Ich glaube nicht, dass er betrunken war«, sagte Claire zweifelnd. »Eigentlich hat er gar nicht betrunken ausgesehen.«
    »Ja, da bist du ja Expertin.« Shane warf ihr einen ironischen Blick zu und sie erinnerte sich beschämt daran, dass er tatsächlich Experte war. Sein Dad hatte getrunken, genau wie seine Mom kurz vor ihrem Tod. Shane war auch nicht gerade ein Heiliger. »Okay, vielleicht hat er was getrunken, aber er war auf alle Fälle fix und fertig. Was nehmen die in den Studentenverbindungen heutzutage? Crystal?«
    Na ja, Claire wusste nicht besonders viel über Drogen. Sie war nicht zimperlich; sie hatte nur Angst vor allem, was in ihrem Denken herumpfuschen konnte. »Keine Macht den Drogen« und so weiter. »Wahrscheinlich braucht er Hilfe«, entschied sie und holte ihr Handy heraus, um Chief Moses anzurufen. Sie erzählte Hannah von dem Jungen und ihr war ein bisschen so, als sollte sie sich lieber um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, aber trotzdem. Das war nicht der Alex gewesen, den sie an der Uni kennengelernt hatte.
    Als sie das Handy wieder wegsteckte, erinnerte sich Claire, wie sie heute Morgen durch die Badezimmertür diese Stimme gehört hatte - Michaels Stimme. Mom?
    Sie fröstelte, als eine frische Brise aufkam. Aber es war wirklich ein schöner Tag und sie verstand gar nicht, warum sie sich so komisch fühlte.
    Ihre Eltern zu besuchen, war genauso unangenehm, wie Claire es sich vorgestellt hatte. Ihre Mom öffnete die Tür, machte ein freudestrahlendes Gesicht, als sie Claire sah, und dämpfte das Ganze dann zu einem angestrengten Willkommensgruß, als sie Shane entdeckte. »Claire, mein Liebling, ich freue mich so, dass du da bist! Und dass Shane da ist, natürlich.« Irgendwie klang der letzte Teil gelogen. »Kommt rein. Ich bin gerade dabei, die Küche zu putzen. Zum Mittagessen mache ich Brathähnchen. Könnt ihr so lange bleiben?«
    Das war typisch Mom, schon im zweiten Atemzug bot sie etwas zu essen an. Claire fühlte sich gleich wie zu Hause. Schnell wechselte sie einen Blick mit Shane: »Na ja, eigentlich haben wir schon was anderes vor, Mom, aber vielen Dank.«
    »Oh. Natürlich.« Ihre Mutter sah jetzt wieder besser aus, nicht so dünn und gequält wie am Anfang, als sie nach Morganville gekommen waren. Tatsächlich sah sie aus, als hätte sie ein bisschen zugenommen, was ihr gut stand, und sie zog sich auch nicht mehr so an wie die Frauen in den Schwarz-Weiß-Filmen, die zum Staubsaugen eine Perlenkette trugen und so. Claire gefiel ihre Bluse sogar irgendwie. Dafür dass es Mom-Klamotten waren.
    »Wie geht es Dad?«, fragte Claire, als sie ihr durch den Flur in die Küche folgten. Das Haus hatte genau den gleichen Grundriss wie das Glass House, aber im Haus der Danvers war der Durchgang zur Küche offen und ihre Mutter hatte den Raum in sonnigen Gelbtönen gestrichen, wodurch er sehr viel freundlicher wirkte. Oje, und sie stand immer noch auf Enten. Haufenweise Keramikenten. Na ja, wenigstens waren es nicht solche kitschigen Keramikhähne. Claire und Shane setzten sich an den kleinen Küchentisch, der viel schöner war als das ramponierte Ding im Glass House. Mom machte

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