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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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letzte Nacht gesehen habe.«
    Claire schauderte und wechselte das Thema. »Ist... ist er ein Mensch? Ihr Freund, meine ich.«
    »Ja, er ist ein Mensch. Warum?«
    »Es sind nicht nur Menschen, die davon betroffen sind, sondern auch Vampire.« Claire zögerte. »Ich glaube, Michael hatte heute Morgen vergessen, wer ich bin. Nicht lang, nur ein oder zwei Minuten. Aber es war, glaube ich, nicht das erste Mal. dass er es vergessen hat.«
    Hannah sah noch finsterer drein, falls das überhaupt möglich war. »Das sind keine guten Neuigkeiten. Überhaupt nicht.«
    »Ich weiß.« Claire konnte die Erinnerung an die Vampirin in dem Imbiss einfach nicht abschütteln, die gesagt hatte, dass etwas falsch laufen würde, und die dann versucht hatte, die erstbeste Person in ihrer Nähe zu töten. Was, wenn das mit Michael passierte? Oder mit Oliver? Oh Gott oder mit Amelie? »Diese Vampirin, die neulich abends in Marjo’s Diner durchgedreht ist - wie lange hat sie gebraucht, bis sie wieder zu sich gekommen ist?«
    Hannah sah sie von der Seite an, als sie um die letzte Ecke auf den Founder’s Square bog und vor dem Kontrollpunkt, den sie passieren mussten, das Tempo drosselte. »Sie ist nicht zu sich gekommen«, sagte sie. »Soweit wir das beurteilen können, wird sie nie wieder zu sich kommen.«

9

    Kyle saß immer noch in dem Käfig mitten im Park und wurde streng bewacht. Claire warf einen Blick auf den quadratischen vergitterten Kasten und registrierte die starke Polizeipräsenz, als sie mit dem Wagen über den Platz fuhren und dann die Rampe zu dem unterirdischen Parkhaus unter dem Gebäude hinunterrollten. Ein Parkplatz war für Hannah reserviert, und als sie auf den Aufzug zugingen, öffnete er sich mit einem Fauchen. Einer von Amelies Bodyguards in einem schwarzen Anzug - die Frau - nickte Hannah zu und sah Claire betont eindringlich an.
    »Sie gehört zu mir«, sagte Hannah. »Ich übernehme die Verantwortung.«
    »Das genügt mir«, bestätigte die Vampirin und drückte den Knopf für das Stockwerk, in dem die Versammlungen stattfanden. »Ich muss euch warnen, sie sind nicht gerade in bester Laune.«
    »Das sind sie nie.«
    Die Vampirin kicherte - ein sehr menschlicher Laut, aber irgendwie klang es trotzdem zwanzig Prozent unheilvoller. »Das ist wohl wahr. Viel Glück.«
    Als sie aus dem Aufzug hinaustraten, gab sich die Vampirin wieder ganz geschäftsmäßig; sie folgte Hannah und Claire durch die lange marmorne Eingangshalle zu einer Reihe polierter Holztüren, die sich von innen öffneten, noch bevor sie dorthin kamen. Claire nahm an, dass das beeindrucken sollte, aber da steckte kein besonders toller Trick dahinter: Die Vampire konnten sie ganz deutlich kommen hören.
    Dieses Mal war nur ein Bodyguard mit im Raum und ihre Begleiterin blieb draußen und machte die Tür hinter ihnen zu. Amelie saß auf ihrem Platz, Richard ebenfalls; auf dem Tisch lagen Mappen, jede einzelne war sorgfältig beschriftet.
    Oliver ging auf und ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
    »Du bist spät dran«, fuhr er Hannah an. Die Vampirin hatte recht gehabt - er hatte ziemlich schlechte Laune. Hannah setzte sich neben Richard, Claire blieb unschlüssig stehen. »Du hast eine Freundin mitgebracht. Wie ... nett.«
    Claire setzte sich schnell auf den nächstbesten Stuhl. Oliver musterte sie wie ein Stück Abfall, das er am liebsten gleich hinausbefördern würde.
    »Claire«, sagte Amelie. »Das kommt überraschend.« Überraschend, dachte Claire, bedeutete nicht willkommen. Amelie sah ungewöhnlich angespannt aus, genau wie Hannah.
    »Ich muss mit Ihnen reden«, sagte Claire. »Mit Ihnen beiden.«
    »Müssen wir immer durch das Kläffen deines Lieblingshaustiers gestört werden?«, sagte Oliver. Blitzschnell ging er durch den Raum, schlug mit beiden Händen flach auf den Tisch und funkelte Amelie an. »Bring sie zum Schweigen, bis wir fertig sind. Sie sollte gar nicht hier sein.«
    Claire war geschockt. Sie hatte ihn noch nie zuvor der Gründerin gegenüber so aggressiv auftreten sehen. Vielleicht hätte ich Amelie vorher anrufen sollen, bevor ich hier aufkreuze, dachte sie beklommen.
    Amelie zuckte nicht zusammen, blinzelte nicht und zeigte keinerlei Reaktion auf Olivers Zorn. »Sie ist nicht mein Haustier«, sagte sie ruhig, »und ich nehme keine Befehle von dir entgegen, Oliver. Das solltest du dir wirklich hin und wieder ins Gedächtnis rufen.«
    Er zeigte seine Zähne, allerdings nicht seine Vampirzähne. Nicht ganz. Er stieß

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