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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Sogar der Bodyguard wich zurück.
    »Fordere mich nicht heraus«, sagte Amelie wild. »Ich will dich nicht vernichten, aber ich werde es tun, bevor ich zulasse, dass du nach Belieben jagst und tötest. Hast du verstanden?«
    Oliver hatte wohl keine andere Wahl, als zuzustimmen. Claire fühlte, wie der Druck im Raum stieg wie ein schweres Gewicht, sodass sie nach Luft schnappte und sich am liebsten ganz klein zusammengerollt hätte.
    Amelie machte den Mund auf und ihre Vampirzähne glitten langsam und elegant herunter. Jetzt war sie nicht mehr verletzlich. Überhaupt nicht. Sie war Furcht einflößend.
    Oliver ging auf die Knie. Der Druck musste wie das Gewicht des Ozeans auf ihm lasten, sodass er gezwungen war, sich zu unterwerfen.
    Er holte tief Luft, dann riss er die Arme hoch und schlug ihre Hände von seinem Gesicht weg. Amelies Augen weiteten sich vor Überraschung und nun legte er die Hände um ihr Gesicht.
    Amelies Augen wurden wieder grau, dann ganz dunkel. »Nein«, sagte sie. »Nein.«
    »Doch«, sagte Oliver. »Ich habe dich gewarnt. Ich lasse mich nicht beherrschen. Nicht einmal von dir. Ich wollte das nicht, aber du lässt mir keine andere Wahl.«
    Amelie schauderte. Kraft strömte aus Oliver, und anders als Amelies kalte Kontrolle fühlte es sich bei ihm heiß an wie Blut und hämmernd wie ein Puls. Übermächtig. Claires Kopf drohte zu bersten unter dem Druck, und sie sah, dass Richard und Hannah die gleichen Schmerzen spürten.
    »Unterwirf dich«, sagte Oliver. »Unterwirf dich, dann erspare ich dir die Demütigung, dich niederzuknien.«
    »Nein«, flüsterte sie, aber es klang matt. Nur ein gehauchter Laut. Ihre Augen waren jetzt ganz schwarz. »Du wirst mich niemals beherrschen, Oliver. Niemals.«
    »Ich beherrsche dich schon«, sagte er.
    »Nein.«
    »Das bahnt sich schon seit Jahren an. Du hast es gewusst. Lass los. Amelie, ich will dir nicht wehtun.«
    Es schien Amelie ihre ganze Kraft zu kosten, aber sie schlug seine Hände von ihrem Gesicht weg, genau wie er es bei ihr getan hatte. Ihre Augen verblassten wieder zu Grau. Sie atmete, atmete sichtbar, was für einen Vampir bedeutete, dass er etwas extrem Schweres getan hatte. »Ich werde niemals dein Geschöpf sein, Oliver«, sagte sie mit bebender Stimme. »Ich werde dich als gleichberechtigt akzeptieren. Aber niemals als Bezwinger. Das solltest du inzwischen wissen.«
    Er starrte auf sie hinunter und Claire spürte, wie der Druck im Raum allmählich nachließ. Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen, aber stattdessen wäre sie am liebsten zusammengebrochen und hätte geschlafen. Sie merkte, dass Hannah und Richard sich an der Hand hielten. Das kam ihr komisch vor. Aber vielleicht waren sie einfach nur genauso panisch wie sie selbst.
    »Gleichberechtigt«, sagte Oliver. »Wie kannst du glauben, dass wir jemals gleichberechtigt sein werden? Wir sind für so etwas nicht geschaffen. Wir müssen beide die Herrschaft haben. Das liegt in unserer Natur.«
    »Dann zwing mich dazu, mich dir zu unterwerfen. Oder geh.«
    Oliver schüttelte den Kopf und Claire dachte schon, er wird einlenken, aber dann fuhr seine rechte Hand vor und schloss sich um Amelies Kehle, sodass sie rückwärts gegen das Holz krachte. Sie versuchte, etwas zu sagen, aber sein Griff erstickte ihre Stimme.
    »Wir können nicht gleichberechtigt sein«, sagte er. »Tut mir leid. Ich wollte nie, dass es so weit kommt.«
    Und dann biss er sie in den Hals.
    Claire schrie .
    Oliver trank Amelies Blut. Amelie wehrte sich, doch er war zu stark und ihr Bodyguard... ihr Bodyguard bewegte sich nicht.
    »Tun Sie doch etwas!«, schrie Claire den Bodyguard an, aber der stand einfach nur da. Sie stürzte zur Tür und riss sie auf. Dort hielt die Vampirin Wache; die drehte sich um, als Claire sie anschrie.
    Aber auch die Vampirin tat nichts.
    Plötzlich ließ Oliver Amelie los und wich zurück. Er wischte sich mit dem Handrücken das Blut vom Mund. Sie stand mit geschlossenen Augen da und legte ihre bebende Hand auf die Wunde am Hals. Ihre makellos weiße Jacke war blutbefleckt. Sie sagte nichts.
    Oliver wandte sich an die Wache und sagte: »Bring sie zu einem Stuhl. Vorsichtig.«
    Der Bodyguard nickte knapp, dann kam er zu ihr herüber. Amelie riss die Augen weit auf. »Fass mich nicht an«, fauchte sie, aber er gehorchte nicht. Er nahm sie am Arm und führte sie zu einem Stuhl an der Seite des Tisches, nicht zum Kopfende, wo sie zuvor gesessen hatte. Amelie schüttelte die Hand des Bodyguards

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