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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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sondern Tatsachen. Das weißt du sehr gut, Oliver.«
    Oliver nickte. »Es ist mir egal, was du davon hältst; das musst du mit dir selbst ausmachen. Aber jetzt geh und sag deinen Anhängern, dass ich die Herrschaft übernommen habe, und ich werde nicht dulden, dass jemand meine Macht infrage stellt. Ich bin nicht Amelie. Wer mich herausfordert, wird vernichtet.«
    Johns Augen flackerten in rebellischem Rot, aber er verbeugte sich steif und verließ den Raum.
    Ysandre lachte. »Was für eine scheinheilige alte Kröte«, sagte sie. »Na, Ollie? Ich glaube, ich und meine Leute stehen dieses Mal auf der Gewinnerseite. Wir werden eine wundervolle Zeit erleben. Wo sollen wir anfangen? Lass uns die Jagdsaison auf die Menschen eröffnen und gleich loslegen.«
    Oliver sah sie mit ebenso großem Abscheu an, wie John zuvor ihn angeschaut hatte. »Du bist nicht meine Stellvertreterin«, sagte er. »Also nimm dir keine Vertraulichkeiten heraus. Ich habe dich aus einem ganz bestimmten Grund verschont, aber glaub bloß nicht, dass das irgendetwas mit Sympathie zu tun hätte.«
    Sie machte ein finsteres Gesicht. »Was meinst du damit, ich bin nicht deine Stellvertreterin? Wer sollte mir denn den Losten streitig machen, John vielleicht?«
    »Niemand macht hier irgendjemandem etwas streitig. Amelie ist meine Stellvertreterin.«
    »Amelie?« Ysandre klang wütend und Claire sah, wie ihre Hände sich verkrampften. »Das kann doch nicht dein Ernst sein. Du kannst sie nicht in deine Nähe lassen. Sie wird dir bei der nächstbesten
    Gelegenheit einen Dolch in den Rücken ...«
    »So wie du das machen würdest? Ich habe gesehen, wie du Freunde behandelst und deine Feinde, falls du da überhaupt einen Unterschied machst. Dräng mich nicht. Ich habe eingegriffen, als Amelie dich zusammen mit Bishop in eine Zelle einmauern wollte. Du kannst deine Dankbarkeit zeigen, indem du dich erinnerst, wo dein Platz ist - nämlich ganz bestimmt nicht an meiner Seite«, sagte Oliver. »Geh zu meinen Leuten. Sag ihnen, was passiert ist. Sag ihnen, dass sich nichts ändern soll, bis sie etwas anderes hören - aber die Veränderung wird kommen. Sie wird jedoch kontrolliert und maßvoll vonstatten gehen. Und ich missbillige jeden Versuch, sie zu forcieren.«
    Ysandre starrte ihn aus zu Schlitzen verengten Augen an und Claire nahm an, dass sie genauso wütend war wie John, nur aus anderen Gründen. Schließlich zuckte Ysandre mit den Schultern und sagte: »Wie du willst, Boss. Wenn du dich so idiotisch verhalten möchtest, nur weiter so. Du hast den großen Stuhl gerade erst bekommen. Viel Spaß.« Sie wandte sich zu Claire, die auf der anderen Seite des Tisches war. »Na, wenn das nicht dieses kleine lächerliche Ding ist. Wie geht es Shane?« Sie leckte sich über die Lippen. »Ich habe ihn vermisst.«
    Claire versuchte, die Vampirin mit einem Blick anzuschauen, der so kalt war wie der von Amelie. »Wenn ich dich in Shanes Nähe erwische, dann pfähle ich dich.«
    Ysandre formte ihren Mund zu einem kleinen 0 und sagte dann: »Das ist keine leere Drohung, nicht wahr? Jede Wette, dass du irgendwo einen Pfahl bei dir hast. Ich wette, du gehstnirgends hin ohne so ein Ding.«
    Claire sah zu ihrem Rucksack. Sie hatte ihn mitgebracht, ihn aber in die Ecke gestellt, damit er aus dem Weg war. Er stand auf Ysandres Seite des Tisches.
    »Ich entwaffne sie lieber, Boss«, sagte Ysandre. »Sicherheit und so.«
    Oliver sah irritiert aus, aber er hielt sie nicht auf. Sie ging Zu dem Rucksack, machte ihn auf und kippte Bücher und Papier auf den Boden.
    Ein silberüberzogener Pfahl fiel vor ihr auf den Teppich. Außerdem ein silberbeschichtetes Messer.
    »Na, na, na. Ich denke, die sind illegal, oder?« Ysandre schnappte sich ein paar von Claires Blättern und wickelte eines um den Griff des Pfahls und eines um das Messer. Dann kam sie wieder zum Tisch. »Gefährliche Waffen, und das in den Räumlichkeiten des Rats.«
    Und noch bevor Claire oder irgendjemand sonst ahnen konnte, was sie vorhatte, rammte sie Amelie den Pfahl durch den Rücken und ins Herz. Amelie schrie auf, stürzte von ihrem Stuhl und glitt erschlafft auf den Boden. Claire spürte, wie sich die Welt mit albtraumhafter Geschwindigkeit drehte - Ysandre war zu schnell, Claire war zu langsam. Sie konnte nicht verhindern, dass Ysandre Amelie an den weißblonden Haaren riss und ihr das Messer an die entblößte Kehle hielt.
    »Nein!«, brüllte Oliver und sprang auf.
    »Ich werde deine Stellvertreterin sein, ob es

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