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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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... ich habe keine Hilfe suchende Menschenseele gefunden.«
    Abrupt blieb sie stehen. Ihr war aufgefallen, dass von dem Schatten noch keine Antwort gekommen war. Elijahs Cousin war doch sonst nicht so.
    »Riley! Was ist los mit dir?«, lachte Shelly. Sie mochte diesen jungen Mann, den sie bei Aidan kennengelernt hatte. Es lag nicht nur daran, dass er gut aussah. Er hatte schwarzes Haar, ein intelligentes Gesicht und grüne Augen, die eigenartiger Weise ab und zu auch einmal ins Grau gingen. Seine Ausstrahlung hatte etwas Geheimnisvolles an sich, etwas das sie nicht beschreiben konnte, weil es nicht ... greifbar war. Wenn sie ihn ansah, schlug ihr Herz schneller. Und sie glaubte zu spüren, ihm ging es genauso.
    Lächelnd blickte sie zu ihm hinüber. Langsam tastete sie sich im schlechten Licht der Laternen vorwärts und ging auf ihn zu. Sein Lächeln verzauberte sie und versetzte sie in eine Art Trance. Als sie näher kam, stieg ihr der Geruch von frischem Blut in die Nase. Ihr Atem stockte und sie starrte ihn erschrocken an. Ihr Mund öffnete sich, aber es kam kein Laut über ihre Lippen. Ein tiefer Blick aus seinen grünen Augen löschte alle Bedenken in ihr aus. Löste Gefühle in ihr aus, die neu für sie waren. Sie ließ sich von ihm umarmen und streckte ihm ihre Lippen entgegen. Sie schauderte, als er sie küsste. Eine neue Art von Begehren erfüllte ihren ganzen Körper und sie presste sich an ihn.
    »Hör nicht auf«, flüsterte sie, »mach weiter.«
    Ein heißeres Lachen ließ sie die Augen öffnen. Furcht durchfuhr sie wie ein Blitz, als sie plötzlich Fangzähne über sich sah.
    »Riley! ... Riley?«, sie wollte schreien, aber ihre Stimme versagte ihren Dienst. Ängstlich drehte sie ihren Kopf weg und wollte sich losreißen. Aber starke Hände hielten sie fest wie ein Schraubstock.
    »Es wird nicht weh tun«, flüsterte er und beugte sich zu ihrem Hals hinunter. Als seine Zähne sich tief in das Fleisch bohrten, zuckte sie zusammen und ein entsetzter Schrei entwich ihren Lippen. Im nächsten Augenblick spürte sie ein Brennen in ihren Adern. Sie spürte, wie ihr Blut durch ihren Körper jagte. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Ein Schlürfen und gieriges Schlucken machte ihr bewusst, dass an ihrem Hals gierig getrunken wurde. Ihr wurde übel und schwindelig. Benommen begann sie zu röcheln und schnappte verzweifelt nach Luft.
    Der Griff um ihren Körper lockerte sich kurz und ein ironisches Flüstern drang in ihr Ohr. »Geht es dir nicht gut?«
    Shelly stockte der Atem. Angst kroch in ihr hoch, Angst davor, zu sterben. Es wurde ihr bewusst, es gab keinen Ausweg mehr für sie. Sie starrte ihren Peiniger kurz an, bevor sie das Bewusstsein verlor und Dunkelheit sie umfing. Sie sah nicht mehr das Grinsen in dem Gesicht, das sich nochmals über sie beugte und die letzten Tropfen Blut aus ihr heraussaugte. Und sie hörte auch nicht das Laub rascheln, das unter den schweren Schritten der davoneilenden großen Gestalt niedergedrückt und zertreten wurde.
    Riley spitzte die Ohren und konzentrierte sich auf die Geräusche.
    In seinem Kopf arbeitete es und als ob er auf einen Kompass blicken würde, wusste er, in welche Richtung er zu gehen hatte. Als er wenig später bei den Eichenbäumen ankam, erkannte er sofort was passiert war. Er nahm Shellys Hand in die seine und befühlte mit seinem Zeige- und Mittelfinger ihren Puls. Schnell biss er sich in seinen Arm und hielt ihn über Shellys geöffneten Mund. Ihre Augenlider begannen zu flattern.
    »Shelly«, flüsterte er. »Ich bin da.«
    »Ich bin ... müde«, hauchte sie kaum hörbar. Sie spürte wie ihr Mund geöffnet wurde und eine süß schmeckende zähe Flüssigkeit in ihren Mund tropfte.
    »Was war das für ekliges Zeug? Warum tat Riley das?« Shelly fiel in sich zusammen, bevor sie ihre Gedanken aussprechen konnte.
    »Gleich wird es dir besser gehen«, hörte sie wie von weitem. Bevor sie das Gehörte begreifen konnte, hauchte sie ihren letzten Atem hinaus und starrte mit offenen Augen hinauf zu den Sternen.
    Riley nahm Shelly in seine Arme und trug sie zu seinem Auto.
    Auf der Fahrt zu Onkel Johns Villa kam Shelly langsam wieder zu sich. Benommen blickte sie sich um. »Riley, ich hatte dich gebeten aufzuhören, aber du hast einfach weitergemacht.«
    »Ich? Ich habe nichts mit dir gemacht«, verteidigte sich Riley. »Wie kommst du dazu, mich zu beschuldigen? ...«
    Shelly schien ihm nicht zuzuhören.
    »Was machst du mit mir?«, flüsterte sie und starrte

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