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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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ihn ängstlich an.
    Riley war aschfahl im Gesicht und sein gezwungenes Lächeln zeigte ihr, wie ihn die momentane Situation mitnahm.
    »Ich helfe dir«, sagte er, »aber dazu müssen wir von diesem Ort hier weg.«
    Shelly spürte, wie die Angst erneut in ihr hochkam, aber sie fühlte sich viel zu schwach, um irgendetwas zu unternehmen. In sich zusammengesunken saß sie auf dem Beifahrersitz.
    »Was fühlst du?«, fragte Riley sanft und sah ihr tief in die Augen.
    »Nichts«, sagte sie. »Mir ist nur kalt.«
    »Du zitterst wie Espenlaub«, sagte Riley mitleidig.
    »Ich fühle mich elend. So, als ob ich sterben müsste«, sagte sie.
    Riley sah sie fürsorglich an und legte seine Hand auf die ihre.
    »Du bist schon tot«, sagte er.
    »Bist du verrückt! Solche Scherze mag ich nicht«, wehrte sich Shelly.
    »Ich scherze nicht«, sagte Riley nochmals.
    »Ich wüsste, wenn ich tot wäre«, sagte Shelly. »Sitze ich in deiner Luxuskarosse oder nicht?«
    Riley sah sie von der Seite her an. »Es ist richtig, du sitzt neben mir. Aber du bist nicht mehr die Shelly, die du heute vormittags warst«, sagte er vorsichtig.
    Kurz blitzte in ihrem Kopf eine Erinnerung auf. »Ein Mann hat mich gebissen«, sagte sie in einem hysterischen Ton. »Du hast mich gebissen. Du warst es.« Sie drückte sich von ihm weg. »Bleib stehen. Ich will aussteigen«, schrie sie.
    »Vertrau mir«, sagte Riley eindringlich. »Ohne mich bist du jetzt verloren.«
    Shelly war völlig durcheinander. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Sie wollte Riley vertrauen, aber ihre Erinnerung sagte ihr, dass Riley auch eine andere Seite hatte, eine, die sie bisher noch nicht kennengelernt hatte. Vielleicht war er schizophren.
    »Wo sind wir hier?«, fragte sie, als Riley Minuten später den Bentley vor einem großen Herrenhaus parkte.
    »Ich bin hier zu Hause, genauso wie Elijah und mein Onkel John«, erklärte er ihr. Er beugte sich zu ihr hinüber und wollte sie küssen.
    »Lass mich in Ruhe«, schrie Shelly panisch. »Ich will, dass du von mir Abstand hältst. Ist das klar?«
    »Schon gut«, Riley wich erschrocken zurück. Er öffnete seine Autotür und blickte Shelly bittend an. »Komm, gehen wir jetzt ins Haus«, sagte er. »Du hast von mir nichts zu befürchten. Das verspreche ich dir.«
    Unfähig klar zu denken, ließ sie sich von ihm ins Haus führen. Zitternd setzte sie sich auf ein bunt geblümtes Sofa im großen Salon.
    »Warte hier. Ich bin gleich zurück«, hörte sie Riley sagen.
    Shelly schloss ihre Augen und versuchte Ruhe in ihr Inneres zu bringen. Sie war durstig, wie sie es noch nie gewesen war. Aufgekratzt griff sie sich an ihren Hals, an die Stelle, wo Riley sie gebissen hatte. Sie fühlte nichts, ... es tat auch nicht weh. Sie verstand nicht, was hier vor sich ging. Sie wusste genau, dass sie verletzt sein müsste ...
    Als sie hinter sich Schritte hörte, duckte sie sich, wie ein gejagtes Tier.
    »Ich bin’s nur«, lächelte Riley und gab ihr ein voll gefülltes Glas in die Hand. Ohne sich den Inhalt anzusehen, griff sie danach und schluckte gierig jeden Tropfen hinunter.
    Dankend gab sie ihm das leere Glas zurück und lehnte sich zurück.
    Riley ließ ihr ein paar Minuten, um ein wenig zu sich zu kommen.
    »Du siehst schon ein wenig besser aus«, sagte er dann. Er wiegte seinen Kopf hin und her und lächelte sie treuherzig an. »Du schaust sogar ziemlich gut aus. Ich glaube fast, ich könnte mich in dich verlieben ... Jetzt wo wir gemeinsam so richtig alt werden können«, sagte er langsam und versuchte einen Scherz zu machen.
    »Ich mochte dich auch. Sogar sehr«, sagte sie traurig, »aber seit du mich heute so hinterhältig angefallen hast, verabscheue ich dich ... Also lass mich ich Ruhe und steck dir deinen Heiratsantrag sonst wo hin.«
    »Ich habe nichts von Heiraten gesagt«, stellte Riley fest.
    »Aber ...«
    »Mit so richtig alt werden, meine ich, du kannst jetzt ... ewig leben. Nur ein Pflock in dein Herz kann dein Leben ... beenden und die Sonne, ... wenn du unvorsichtig bist.«
    Shelly blickte ihn mit großen Augen an. Dann stand sie auf und ging zu dem leeren Glas, dessen Inhalt sie vorhin ausgetrunken hatte. Sie beugte ihren Kopf hinunter und roch daran.
    Riley konnte sehen, wie sich Gier in ihren Augen widerspiegelte. »Gib mir noch mehr davon ...«, fuhr sie ihn an.
    Riley atmete tief durch und holte erneut ein Glas Blut.
    Als Shelly auch das zweite Glas ausgetrunken hatte, beruhigte sie sich ein wenig. An ihrem

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