Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
Vom Netzwerk:
festgesaugt zu haben. Lächelnd drehte Shelly sich um und versuchte Leahs Blickrichtung zu finden. Entsetzen machte sich in Shelly breit, als sie erkannte, was sich neben ihr gerade abspielte.
    »Leah. Leah, sieh her zu mir«, packte Shelly ihre Freundin und drehte sie zu sich. Sie nahm Lucys kaltes Mineralwasser und schüttete es Leah ins Gesicht.
    Leah schüttelte benommen ihr Gesicht. »Was ist passiert? Warum hast du mir Wasser ins Gesicht geschüttet?«, fragte sie benommen.
    »Ich ... hatte das Gefühl, dir geht es nicht gut.«
    »Mir ist tatsächlich ein wenig schummrig«, erklärte Leah. »Es kam von einer Sekunde auf die andere.«
    Shellys Blick wanderte nochmals an die Bar hinter sich. Aber der Mann mit den starren Gesichtszügen und dem langen schwarzen Haar war verschwunden.
    »Zumindest aus meinem Gesichtsfeld«, dachte sie. Sie schloss kurz die Augen und konzentrierte sich. Er war noch in der Nähe. Sie konnte es fühlen. Ein schmerzliches Lachen umspielte ihre Lippen. Das Vampirdasein hatte auch seine guten Seiten. Sie konnte den Geruch von Menschen und Vampiren wittern. Sie konnte im Dunkeln sehen und Geräusche mit großer Intensität hören. Auch aus größeren Entfernungen. Geübte Vampire konnten die Gedanken der Menschen beeinflussen und Erinnerungen löschen. Aber das beherrschte sie noch nicht so gut. Ein gefährliches Knurren irgendwo hinter ihr, unterbrach ihre Gedanken. Sie spürte Gefahr.
    »Er ist nicht zu seinem Vergnügen hier.« Shelly war sich dessen sicher. »Er ist auf der Suche nach Beute ... Irgendjemand wird heute Nacht ein unfreiwilliger Blutspender sein.«
    Sie blickte zu Leah, die inzwischen wieder ein wenig Farbe im Gesicht hatte.
    »Wir sollten unsere Freunde zusammentrommeln und diesen Ort verlassen«, sagte Shelly. »Mir ist es hier viel zu laut. Man kann sich nicht einmal unterhalten.«
    Leah nickte bejahend. »Aber es wird schwer sein, Lucy, Noah und Samuel zu finden.«
    Shelly war ratlos. Sie wollte Leah auf keinen Fall alleine lassen, aber es war auch unmöglich, sich zu zweit durch die tanzende Menge zu drängen.
    »Es hat keinen Sinn, sie in diesem Gedränge zu suchen. Wir warten hier, bis sie von selbst kommen«, schlug Shelly vor.
    Leah griff nach ihrer Tasche und stand auf. »Ich komme gleich wieder. Ich muss nur kurz auf die Toilette.«
    »Ich komme mit«, sagte Shelly und griff nach Leahs Arm. Leah schnellte wie elektrisiert herum und blickte Shelly entsetzt an. »Was ist mit dir?«, fragte Shelly erschrocken.
    »Du ... bist so kalt«, erwiderte Leah. »Du ... bist nicht Shelly.«
    »Aber natürlich bin ich Shelly. Wie kommst du nur darauf, so etwas zu sagen.«
    »Du siehst aus wie Shelly, du sprichst wie sie, aber du bist ... nicht Shelly. Du kannst nicht Shelly sein, denn du bist kein Mensch, du bist ein ... Vampir«, sagte Leah. Ihre Erkenntnis jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken.
    Shelly senkte verwirrt ihre Augen und nickte. »Woher weißt du das?«, fragte sie.
    »Ich kann es spüren«, antwortete Leah. »Ich bin eine ... Hexe.«
    »Eine Elbhexe?«, fragte Shelly hoffnungsvoll zurück.
    Leah sah Shelly verstört an. »Eine Elbhexe?«
    »Das ist eine ganz besondere Hexenart«, erklärte Shelly. »Elijah hat mir davon erzählt.«
    »Hat Elijah dich gebissen?«, fragte Leah entsetzt. »Vielleicht hat er auch Aidan gebissen und sie meldet sich deswegen nicht.«
    »Beruhige dich. Elijah beißt niemanden und ich auch nicht. Beißen ist bei den heutigen Vampiren nicht mehr in.«
    »Trinkst du kein Blut?«
    Shelly senkte den Blick. Bei dem Thema Blut spürte sie ihren Magen unruhig werden.
    »Blutkonserven. Wir ernähren uns von Blutkonserven«, flüsterte sie in Leahs rechtes Ohr. Entsetzt wich Leah zurück.
    »Wir? ... Wie viele seid ihr?«
    Shelly wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie sah Angst in Leahs Augen.
    »Lass uns später darüber reden«, bat Shelly. »Erst sollten wir diesen Ort verlassen.«
    Leah nickte. Sie hatte nichts übrig für Vampire, aber sie brachte es nicht fertig, Shelly von sich zu stoßen. Sie waren miteinander aufgewachsen und sie war ein Teil der Clique, die seit über zehn Jahren bestand ... Vielleicht konnte sie Shelly helfen, vielleicht konnte man das Rad noch einmal zurück drehen ...?
    »Du sagtest, die Vampire von heute sind keine Gefahr für die Menschen?« Leah blickte Shelly intensiv an.
    »So meinte ich das nicht. Nicht alle Vampire leben nach diesem ungeschriebenen Gesetz. Es gibt auch solche, die

Weitere Kostenlose Bücher