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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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freundlichen Ausdruck im Gesicht auf Lucy.
    »Wir sehen uns wieder«, sagte er und drehte sich um. Mit langsamen Schritten entfernte er sich und Sekunden später war er im bunten Scheinwerferlicht verschwunden.
    Lucy blickte verständnislos auf Shelly. »Seit wann mischt du dich in meine Angelegenheiten ein«, schimpfte sie. »Ich fasse es nicht. Endlich begegne ich einmal einem gut aussehenden jungen Mann, dann vertreibst du ihn ... Vielleicht sehe ich ihn nun nie wieder ...« Beleidigt griff sie nach ihrer Handtasche und stand auf. »Mir reicht es für heute.«
    Samuel und Noah sahen sich an und grinsten. »Was war das denn? Seit wann spielst du unsere Aufpasserin?«, fragte Samuel und blickte Shelly verständnislos an.
    »Einer muss ja auf euch aufpassen. Lucy kennt den Typen kaum eine Stunde und schon gibt sie ihre Adresse und Telefonnummer bekannt. Das kann auch einmal schiefgehen«, sagte Shelly und warf ihren beiden Freunden einen bösen Blick zu. »Aber ihr beide macht euch ja keine Gedanken darüber.«
    Noah und Samuel sahen sich betreten an.
    »Übertreib nicht gleich so«, sagte Noah. »Es ist nicht jeder, der den Club hier besucht ein Verbrecher.«
    »Nein, jeder nicht ...«, schnaubte Shelly. »Aber kannst du die Guten von den Bösen unterscheiden?«
    »Kannst du es?« Noah schimpfte und zog Samuel mit sich.
    »Hey, wartet! Wir gehen jetzt«, sagte Leah laut und bedeutete Shelly jetzt ruhig zu sein. Gemeinsam drängten sie sich durch die Menschenmenge Richtung Ausgang. Kalte Nachtluft schlug ihnen entgegen. Schweigend stiegen sie die Treppe zur Straße hinunter.
    »Ich schlage vor, wir fahren alle mit meinem Auto und lassen deines bis morgen Früh hier stehen«, sprach Shelly und blickte Leah durchdringend an. Leah nickte nur und hakte sich bei Lucy unter.
    Shelly blieb kurz stehen und fuhr mit ihrem Zeigefinger auf ihre Lippen.
    »Seid mal kurz still«, bat sie. Sie hörte leise Stimmen und sich bewegende Füße auf dem Asphalt.
    »Ich höre nichts«, bemerkte Noah laut. »Es ist mitten in der Nacht und die ganze Stadt schläft.«
    Belustigt zog er seine Augen hoch. Samuel amüsierte sich über Shellys Ängstlichkeit. »Mädchen ...«, flüsterte er in Richtung Noah.
    Sie waren bereits auf der untersten Stufe, als Lucy unvermittelt stehen blieb und einen schrillen Angstschrei mit ihrer Hand erstickte. Sie klopfte Noah auf die Schulter und zeigte mit ihrem Zeigefinger auf eine Laterne hin.
    Im Lichtkreis der Laterne lag eine Gestalt auf dem Boden. Ihre Beine waren angewinkelt und ein leises Stöhnen war zu hören. Samuel und Noah liefen mit schnellen Schritten auf das verletzte Mädchen zu. Ihre langen blonden Haare klebten von ihrem Angstschweiß an ihrer Stirn und ihr Gesicht war blutverschmiert. Während auch Shelly zu dem Mädchen lief, wählte Lucy die Notrufnummer der Polizei.
    »Bleibt bei ihr. Ich bin gleich zurück«, sagte Shelly und folgte dem Hall der Schritte, die sich schnell entfernten. Noah beugte sich zu dem Mädchen hinunter und strich ihr vorsichtig die Haare aus dem Gesicht. Mit letzter Kraft öffnete das Mädchen ihre Augen und blickte Noah Hilfe suchend an. Sie versuchte mit ihrer Hand nach der seinen zu greifen. Mitten in der Bewegung krallten sich ihre Finger noch einmal in den Asphalt. Im nächsten Augenblick brachen ihre blauen Augen und sie starrte mit einem leeren Blick in die Dunkelheit. In diesem Moment entdeckte Noah die klaffende blutige Wunde an dem Hals der Toten. Mit einem entsetzten Schrei sprang er auf und rannte in die kalte Nacht hinaus.

Kapitel 13
     
    N oah rannte durch die Straßen, ohne nachzudenken, wohin er sich bewegte. In seinem Kopf war Panik. Er hatte noch nie einen Toten gesehen. Vor seinen Augen sah er immer noch die gebrochenen wässerigen Augen des Mädchens. Ungeweinte Tränen der Wut und Hilflosigkeit brannten in seinen Augen. Erst als er in einen schlecht beleuchteten Außenbezirk kam, blieb er stehen. Die Straßen lagen dunkel und abweisend vor ihm.
    Als er realisierte, dass er die einzige Menschenseele auf der Straße war, wurde ihm etwas flau in der Magengegend. Er suchte nach einem Straßenschild, um sich zu orientieren. Erleichterung durchströmte seinen Körper, als er auf einer kleinen weißen Tafel in blauer Aufschrift Market Street entziffern konnte. Zwei Parallelstraßen weiter wusste er die Park Road. Zehn Gehminuten trennten ihn von Aidans Zuhause.
    Er blickte auf die Uhr. Es war bereits nach Mitternacht. Mit schnellen Schritten lief er

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