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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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Spürsinn sagte ihm, dass Gefahr nahte. Er konnte sie förmlich schon spüren.
    Leah saß ihm gegenüber und sah die Unruhe in seinem Gesicht.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte sie. »Ich kann deine Unruhe fühlen.«
    »Ihr habt sicher auch davon gehört, dass seit Monaten hier in Shadow Fields Menschen einfach so verschwinden. Und das meist in der Nacht. Wir sollten nicht hier draußen sitzen«, sagte er. »Es ist gefährlich.«
    Leah war einen Moment lang sprachlos. Dann blickte sie sich um. Rund um den Garten war eine Steinmauer und ein paar Bäume und Büsche warfen ihre Schatten. Das Mondlicht zwängte sich durch die Wolken und beleuchtete orangefarben vereinzelte Stellen. Das Bild, das sich Leah bot, bekam plötzlich einen unheimlichen Touch. Spontan stand sie auf und griff nach ihrem Teller und ihrem Glas.
    »Mir ist kalt. Wir sollten jetzt ins Haus gehen«, sagte sie und machte sich schon auf den Weg. Ohne ein Wort zu verlieren, machten es ihr alle nach. Innerhalb von zwei Minuten waren alle Plätze rund um Stuart leer. Er blickte Leah verdutzt nach. Sie schien Einfluss in der Clique zu haben. Ohne Widerspruch waren ihr alle gefolgt. Mit einem zufriedenen Lächeln stand er auf und blickte mit seinen großen Pupillen in die Dunkelheit. In der hintersten Ecke des Gartens machte er eine Bewegung aus.
    » Hamish «, grinste er in Gedanken und schmunzelte, » du kommst leider zu spät. «

Kapitel 26
     
    H amish blickte über die Straße zum Haus der Taylors und fluchte leise. Es war ärgerlich, dass Stuart diese jungen Leute nicht dazu bringen konnte, länger im Garten draußen zu bleiben. Er lächelte in sich hinein und ein bösartiges Grinsen umspielte seinen Mund. Stuart war ein Wolf im Schafspelz. Er bewegte sich inmitten der Beute und keiner ahnte etwas. Ein freudiges Grunzen entrang sich seinen Lippen. Sein Jagdtrieb stieg in ihm hoch. Durch die Fenster sah er, wie Aidan und ihre Freunde lachten und sich amüsierten. Irgendwann würde die Party zu Ende sein und die Leute würden das Haus verlassen.
    »Als gute Gastgeberin wird Aidan ihre Freunde bis nach draußen begleiten«, in seinem Kopf sah Hamish die Szene vor sich und seine Vorfreude stieg. Spätestens dann würde er nach ihr greifen und mit ihr verschwinden, bevor irgendjemand reagieren konnte.
    Der leise Klingelton seines Handys unterbrach seine Vorstellungen.
    »Was ist los?«, murrte Hamish in sein Mobiltelefon.
    »Die alte Taylor ist ausgegangen. Ich lungere jetzt schon seit über zwei Stunden vor ihrem Haus herum«, kam aus der Leitung. »Wer weiß, wann sie nach Hause kommt.«
    »Beweg dich in meine Richtung, Scott. Alle sind schön versammelt und ... Stuart ist ... mittendrin. Und das Allerbeste ist ... Elijah ist nicht dabei.«
    Ein lautes Lachen dröhnte an Hamish’ Ohr.
    »Bin schon unterwegs«, kicherte Scott.
    Hamish steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche und lehnte sich an einen Baumstamm. Er blickte kurz auf seine Uhr. Es war gerade eben einmal zweiundzwanzig Uhr. Das konnte eine lange Nacht werden. Mindestens die nächsten zwei oder drei Stunden würde sich hier nichts tun. Mit seinem empfindlichen Gehör konnte er aus dem Stadtpark das Lachen von Menschen hören.
    Ein Brennen in seinem Inneren sagte ihm, dass er Hunger hatte. Wenn Scott da war, würde er seinen Blutdurst stillen. Speichel rann ihm aus dem Mund, als er sich einen Hals mit prall gefüllter Vene vorstellte.
    Hamish wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Scott die Park Road entlang raste und eine Sekunde später vor ihm stand.
    Er zog Scott aus dem Laternenlicht und drückte ihn hinter einen dicken Baumstamm.
    »Du wartest hier, bis ich wieder zurück bin. Ich brauche eine Erfrischung, sonst kann ich mich nicht konzentrieren«, sagte Hamish.
    »Ich habe heute auch noch nichts zu mir genommen«, beschwerte sich Scott. »Die Party hat doch erst angefangen. Wenn wir beide für eine Stunde verschwinden, ändert das nichts am Ausgang des heutigen Abends.«
    Hamish überlegte kurz und nickte dann. »Ich glaube das auch. Wo finden wir leichter einen Leckerbissen, im Park oder in der Innenstadt?«
    Scott grinste und fuhr sich in seiner Vorfreude mit der Zunge über seine trockenen Lippen.
    »Innenstadt«, sagte er.
    Hamish warf einen letzten Blick über die Straße zum Hause der Taylors. »Ich schicke Stuart eine SMS ... Er soll uns informieren, wenn sich die Party schneller auflöst, als gedacht.«
    »Du bist clever«, sagte Scott. »Das wäre mir nicht

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