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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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Ton. »Die McLauchlans schulden mir noch etwas!« Er zog ein weißes Tuch aus seiner Jackentasche und drückte es ihr vor Mund und Nase.
    Ilysa roch das Betäubungsmittel. Sie versuchte den Atem anzuhalten. Fieberhaft überlegte sie, wie sie aus dieser Lage herauskommen konnte. Plötzlich fühlte sie, wie ihre Beine unter ihr wegsackten. Bevor sie auf dem Boden ankam, wurde es dunkel um sie.
    Als sie wieder zu sich kam, fand sie sich in einem großen fensterlosen Raum auf einem Sofa. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war. Sie wusste nur, sie saß in der Falle. In ihrem Kopf hämmerte es. Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. Aufgewühlt setzte sie sich auf und horchte, ob sie etwas hören konnte. Ihre Sinne waren kaum weniger stark als die von Vampiren. Sie konnte Stimmen hören. Sie kamen von dem Raum über ihr. Sie strengte sich an, die Worte zu verstehen. Als vor der Tür schwere Schritte hallten, fuhr sie herum. Augenblicke später öffnete sich die Tür und der Vampir kam herein. In seiner schwarzen Hose und seinem weißen Hemd sah er weniger bedrohlich aus, als in seinem langen Kapuzenmantel.
    »Wie gefällt dir dein neues Zuhause?«, fragte er zynisch.
    Ilysa blickte auf und sah die offene Tür hinter ihm. Sie überlegte, ob sie versuchen sollte, zu fliehen. Aber kaum war ihr der Gedanke gekommen, sah sie in seinem Gesicht ein breites Grinsen.
    »Es gibt keinen Fluchtweg für dich«, sagte er. »Sei froh, dass diese Tür verschlossen ist. Außerhalb dieses Raumes gibt es viele Vampire. Und diese Vampire sind keine Gentlemen. Er machte drei Schritte zurück und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl.
    Ilysa blickte ihn an. Für ein paar Sekunden entstand ein Bild in ihrem Kopf. Sie sah John, Elijah und Riley lachend auf sich zukommen. Plötzlich stellte sich ein Mann zwischen sie und die MacLains.
    Dieser Mann war der Vampir vor ihr. Er hatte die gleiche Statur, das gleiche Gesicht wie ... Riley. Sie schloss die Augen. Ja, der Mann sah eins zu eins aus wie Riley. Aber in ihrer Vision stand Riley zwischen Elijah und John und davor stand ... Rileys Spiegelbild. Dieser Vampir vor ihr war nicht Riley ... Konnte es nicht sein …
    Ilysa wusste nicht, wie sie ihre spontanen Gedanken einreihen sollte. Waren es Erinnerungen oder war es eine Vision?
    Sie riss sich von ihrem Bild los uns sah dem Vampir in die Augen. Trotz seiner ruhigen Ausstrahlung, konnte sie den Sturm, der in ihm tobte, fühlen. In seinen Augen brannte ein Verlangen nach etwas, das er unbedingt haben wollte. Ilysa ahnte, was es war.
    »Was willst du von mir?«, fragte Ilysa und sah ihm furchtlos in die Augen.
    »Ich will dasselbe bekommen, das deine Mutter allen Thornhill Vampiren gegeben hat. Nur mir hat sie es verweigert.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Ich spreche von dem Ring, der den Vampiren die Möglichkeit gibt, sich auch tagsüber draußen zu bewegen.«
    Ilysa tat, als würde sie darüber nachdenken, was er meinte.
    »Ich habe von der Arbeit meiner Mutter keine Ahnung. Bevor sie mir darüber berichten konnte, wurde sie getötet«, flüsterte sie.
    »Du denkst doch nicht, dass ich dir das glaube«, sagte der Vampir. Ilysa konnte Nervosität in seiner Stimme erkennen.
    »Wenn du mir nicht helfen willst, werde ich mir Aidan holen«, drohte er und blickte ihr dabei gefährlich in die Augen. »Dann brauch ich dich nicht mehr und werfe dich meinen Vampiren als Abendessen vor.«
    Ilysa zuckte bei seinen Worten zusammen. Sie erkannte in seinem Gesicht, dass er seine Drohung ernst meinte. Sie musste eine Möglichkeit finden, mit Aidan in Kontakt zu treten. Sie hatte ihr schon viel beigebracht. Vielleicht war Aidan schon so weit, dass sie gedanklich mit ihr in Verbindung treten konnte.
    »Ich bin müde«, sagte Ilysa, »ich muss ein wenig schlafen.«
    Sie schloss die Augen und legte sich auf dem Sofa zurück. Sie machte ein paar tiefe Atemzüge und wartete, bis der Vampir sie wieder alleine ließ.
    Sie hörte den Vampir leise fluchen, bevor er den Raum verließ. Als sie hörte, wie der Schlüssel sich im Schloss drehte, setzte sie sich leise wieder auf. Sie ging in sich und blätterte in ihren Gedanken das alte Magiebuch ihrer Mutter durch. Langsam fügten sich in ihrem Kopf die einzelnen Worte wieder zusammen. Ein wenig ruhiger stand sie auf und stellte sich in die Mitte des Raumes. Sie flüsterte leise einen Schutzzauber und zeichnete mit ihrer Hand ein Pentagramm in die Luft. Wie in Trance ging sie dann zurück zum Sofa und legte sich müde

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