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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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trotz der Dunkelheit einen Schatten erkennen. Es war eine Frau. Der Wind wirbelte ihre langen Haare durcheinander. Gebannt starrte sie auf die Silhouette. Wie in Trance sah sie, wie die Luft um die Gestalt in Bewegung geriet und sie hoch wirbelte. Die Frau bewegte sich schnell und zielsicher auf sie zu. Bald erkannte Aidan glänzende schwarze Haare und strahlend grüne Augen.
    »Enya«, flüsterte Aidan. Sie fuhr sich über ihre Augen. Die Situation brachte sie aus der Fassung. Als sie wieder aufblickte, war das Phänomen verschwunden. Vor Leahs Haus war wieder alles wie immer. Es war Nacht und keine Menschenseele war zu sehen.
    Sie wollte sich zurück ins Bett legen, als ein verrückter Gedanke in ihr überhand nahm. Leise schlich sie zum Stuhl, auf dem ihre Kleidung lag. Als sie fertig angezogen war, schlich sie zu Leah ins Zimmer und weckte sie.
    »Ich brauche deine Hilfe«, flüsterte sie. »Wir müssen in die Wohnung meiner Mutter. Dort liegt etwas, was wir dringend benötigen.
    »Bist du verrückt«, sagte Leah, »es ist mitten in der Nacht. Seit meinem letzten Erlebnis mit den Vampiren gehe ich bei Dunkelheit nicht mehr nach draußen.«
    »Niemand wird uns sehen. Wir stehen unter Enyas Schutz«, versprach Aidan spontan.
    »Wie willst du das wissen?«, konterte Leah.
    »Ich weiß es einfach.«
    Widerwillig schälte sich Leah aus dem Bett und schlüpfte in ihre Jeans und ihr T-Shirt.
    »Wartet Elijah mit seinem Auto auf uns?«, fragte Leah leise.
    »Elijah weiß nichts von unserem Ausflug. Wir müssen alleine gehen.«
    »Du meinst zu Fuß?«
    »Ich dachte, wir nehmen dein Auto«, sagte Aidan lächelnd.
    Leah hob unwillig die Augenbrauen hoch.
    »Was machen wir, wenn Vampire die Wohnung deiner Mutter beobachten? ... Glaubst du, sie lassen uns so ohne weiteres hineinmarschieren und dann wieder verschwinden?«
    »Heute wird niemand da sein. Darum müssen wir die Gunst der Zeit nutzen. Und außerdem vergisst du immer, dass wir zwei keine gewöhnlichen Menschen sind. Wir haben besondere Fähigkeiten und die werden wir ab jetzt nutzen«, sagte Aidan.
    »Wenn du denkst, wir schaffen das, dann machen wir uns jetzt auf den Weg.«
    Leah nahm Aidans Hand und zog sie hinter sich her. Leise stiegen sie die Stufen in das Erdgeschoss hinunter und schlichen auf den Hinterausgang zu. Vorsichtig schlossen sie die Tür hinter sich wieder und überquerten die kleine Grünfläche.
    »Mein Auto steht gleich da vorne«, flüsterte Leah und schlich gebückt weiter. Aidan folgte ihr auf leisen Sohlen.
    Als sie bei Leahs rotem Auto ankamen, ließ Aidan ihren Blick die Straße entlang schweifen. Nachdem sie nichts Ungewöhnliches entdecken konnte, stieg sie auf der Beifahrerseite in das Auto und Leah fuhr ohne Licht los. Erst einen Häuserblock weiter schaltete sie die Beleuchtung ein.
    Die Straßen waren wie leer gefegt und die Verkehrsampeln waren ausgeschaltet. Die beiden kamen schnell voran und waren zehn Minuten später am Bradford Drive. Leah parkte ihr Auto zwischen zwei großen Fahrzeugen etwa fünfzig Meter vor der Collins Street.
    »Wir sollten den Weg über den kleinen Grünstreifen nehmen«, sagte Leah. »Auf der beleuchteten Straße, sind wir zu leicht auszumachen.«
    Aidan nickte. »Das ist eine gute Idee. Ich gehe zuerst. Meine Augen sehen auch in der Dunkelheit gut«, sagte sie leise.
    »Einverstanden«, flüsterte Leah.
    Aidan schlich vorwärts. Sie hatte das Gefühl, dass noch jemand bei ihnen war. Für einen kurzen Augenblick sah sie Enyas entschlossenes Gesicht vor sich. Ein Lächeln huschte über Aidans Gesicht. Sie spürte eine Kraft in sich, die neu für sie war. Als sie in der Nähe des Wohnblocks kamen, blieb Aidan abrupt stehen und griff nach Leahs Arm.
    »Ich sehe gegenüber des Wohnblocks einen Mann stehen«, flüsterte Aidan in Leahs Ohr. »So wie es aussieht beobachtet er die Wohnungen vor ihm.«
    Sie nahm ihren Rucksack vom Rücken und drückte ihn Leah in die Hand. Dann nahm sie aus ihrer Hosentasche ein kleines Stoffsäckchen heraus und öffnete es. Sie entnahm eine kleine Menge der Kräuter und zerrieb sie auf Leahs Gesicht.
    »Was machst du da?«, flüsterte Leah ärgerlich. »Ich finde diesen Geruch nicht gerade angenehm.«
    »Du musst alleine weitergehen. Mit dieser Gestalt da vorne stimmt etwas nicht. Die Kräuter auf deiner Haut verändern deine Aura. Dein Gesicht kennt niemand, dir wird nichts geschehen.«
    Sie erklärte Leah in kurzen Sätzen, wo sich die Wohnung Ilysas befand und wo sie die

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