Gefaehrliche Sehnsucht
darauf. Um sie herum begann die Umgebung in sich zu verschwimmen. Als sie die Augen schloss, sah sie das Bild ihrer Mutter vor sich.
»Ich habe einen Fehler gemacht, ... bin dem Vampir in die Falle gegangen«, murmelte Ilysa. »Niemand weiß, wo ich bin.«
»Du bist nicht alleine«, flüsterte es in ihrem Kopf. »Schlaf jetzt. Schlaf ist dein bester Schutz ...«
Kapitel 34
» D eine Mutter müsste längst hier sein«, sagte John MacLain nervös.
Aidan stand unruhig am Fenster und blickte auf den Vorplatz des großen Anwesens hinaus.
»Ich mache mir auch Sorgen. Ich habe schon ein paar Mal versucht, sie am Handy zu erreichen. Aber es gibt keine Verbindung«, erklärte sie.
Beunruhigt machte John kehrt und ging zur Versammlung an den großen Tisch zurück. Die schwarz gekleideten Personen verstummten und blickten ihm aufmerksam entgegen.
»Meine lieben Freunde«, begann er mit seiner tiefen Stimme, »trotz unserer nächtlichen Aktivitäten ist es uns bis jetzt noch nicht gelungen, den Spuk hier in Shadow Fields zu beenden. Wir konnten einige abtrünnige Vampire ausschalten, aber wie es aussieht, ist gestern der Anführer dieser Vampire mit einer neuen Anhängerschaft in der Stadt eingetroffen.«
»Woher weißt du das, John«, fragte Reverend Connelly.
John stand auf und deutete Elijah, Stuart zu holen. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder seinen Gästen zu.
»Wir haben heute überraschend Besuch bekommen. Er ist kein Vampir und er ist kein Mensch. Er ist ein Werwolf.« John machte eine kurze Pause und blickte beschwichtigend auf die Vampire vor sich. Als ein Raunen durch die Anwesenden ging, schluckte er schwer.
»Ich war anfangs ebenfalls aufgebracht, als Stuart vor mir stand. Aber ich habe mich in der Zwischenzeit davon überzeugt, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. Stuart ist ein junger Mann, der auf unserer Seite steht. Ich bitte euch, ihm in Ruhe zuzuhören. Mit seiner Hilfe haben wir eine gute Chance, den verantwortlichen Vampir zu schnappen.«
Aufgebracht warfen einige der Clanmitglieder ihre Einwände ein.
Als Schritte von der Treppe her zu hören waren, wurde es von einem auf den anderen Moment komplett still.
Stuart kam langsam näher. Er spürte viele feindselige Blicke auf sich gerichtet. Dankbar sah er, wie Aidan sich neben ihn stellte.
»So wie die Dinge stehen, müssen wir froh über Stuarts Hilfe sein.«
Sie blickte in die einzelnen Gesichter und fuhr mit Tränen in den Augen fort: »Ich habe allen Grund anzunehmen, dass meiner Mutter etwas zugestoßen ist. Sie sollte schon seit einer Stunde hier sein. Ich bin außer mir vor Sorge. Wenn sie der Vampir, der uns seit Monaten verfolgt, in seiner Gewalt hat, ist sie in größter Gefahr.«
Betroffen sah Richter Sinclair auf die junge McLauchlan. Dann wandte er seinen Blick auf Stuart, der noch immer neben Aidan stand.
»Erzähl uns, was du weißt«, forderte er den jungen Mann auf.
Gerade als Stuart zu sprechen begann, war ein Nuscheln vom anderen Ende des Tisches zu hören.
Sinclairs Augen wandten sich nach links und starrten die beiden Männer, die ihre Köpfe zusammenstecken streng an.
»Mr. Hamilton und Mr. Baird«, donnerte er. »Gerade Sie als Polizisten sollten aufmerksam zuhören. Ist nicht George Taylor ihr Kollege? Es geht hier um die Rettung seiner Frau.«
Verlegen fuhren die beiden Männer auseinander und sahen Sinclair entschuldigend an.
»Du kannst jetzt anfangen, Stuart«, sagte Aidan und zog ihn mit sich auf die zwei leeren Stühle zu.
Stuart setzte sich langsam und blickte freundlich auf seine Zuhörer. In einer Kurzfassung erzählte er von seinem Leben mit den Vampiren. Er erzählte vom Dark Lord, mit dem er vor ein paar Monaten nach Shadow Fields gekommen war.
»Wir waren immer in der Nähe der beiden McLauchlans«, schloss er. Der Dark Lord will kein Nachtwesen mehr sein. Er will einen Siegelring, wie Sie alle einen haben ... Das ist der Grund, warum er Aidan und ihre Mutter niemals aus den Augen ließ.«
John MacLain lächelte seine Clanmitglieder an.
»Sie erinnern sich an unsere letzte Versammlung. Unser Verdacht, dass Aidan von einem Vampir, der über unsere Ringe Bescheid weiß, verfolgt wird, bestätigt sich hiermit.«
»Wohnt dieser Vampir mit seiner Anhängerschaft in dem alten Haus in der York Street?«, wandte sich Logan Hamilton an Stuart. Er schien vergessen zu haben, dass er mit einem Werwolf sprach, denn seine Stimme klang überaus freundlich.
Über Stuarts Gesicht huschte ein
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