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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Schultern und reichte ihm den Rucksack zurück. „Ich kenne die genaue Zahl nicht, aber um die zwanzig werden es wohl sein.“
    Das deckte sich ungefähr mit der Zahl der Verschwundenen. Da aber der Informant des DOC nicht über die genaue Zahl informiert war, weil er ke i nen der Verschwundenen persönlich gekannt hatte oder selbst in der O b dachlosenszene zu Hause war, gab es keine aussagekräftigen Daten. Es b e stand immer noch die Möglichkeit, dass die verschwundenen Obdachlosen und die Lottogewinne Zufall waren. Nachdem Travis aber gesehen hatte, wie einer von ihnen durch Magie getötet worden war und auch die Möglichkeit im Raum stand, dass ein Teufelspakt am Werk sein könnte, hielt er Zufall für unwahrscheinlich.
    Joe schrieb etwas in ein Buch. Da Travis auch etwas auf dem Kopf Stehe n des problemlos lesen konnte, erkannte er, dass Joe seinen Namen für Zimmer 17 eintrug.
    „ Seien Sie spätestens um zehn heute Abend hier. Ihr Zimmer ist bis zehn Uhr fünfzehn reserviert. Sind Sie bis dahin nicht gekommen, geht es an einen Kandidaten auf der Warteliste. Morgen früh um sieben gibt es Frühstück. Um zehn müssen Sie wieder raus auf die Straße. Ab vier Uhr nachmittags ist das Reservierungsbüro geöffnet.“ Er klopfte auf den Tresen. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wenn kein Platz mehr frei ist, gibt es noch Rosie’s House in der Elizabeth Road und Henry’s Home in der Washington Avenue.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir können leider nicht alle aufnehmen, weil der Platz nicht reicht. Ach ja, noch was. Wer drei Mal hintereinander seine Reservi e rung verfallen lässt, bekommt keine mehr. Klar?“
    „ Ja, Sir.“ Er räusperte sich. „Father Jaime sagte, ich könnte hier was zu e s sen bekommen.“ Aufs Stichwort knurrte sein Magen.
    Joe nickte. Er öffnete einen an der Wand stehenden Kühlschrank, nahm eine Tüte heraus und reichte sie Travis. Er sah hinein. Darin befanden sich belegte Brote, zwei Äpfel und eine Flasche Mineralwasser.
    „ Danke, Sir.“
    „ Bis heute Abend also.“
    Travis verließ das Haus und entdeckte die Rothaarige in einem ein Stück entfernt geparkten grünen Lexus. Sie beobachtete den Eingang zu Joe’s House und hatte offensichtlich darauf gewartet, dass Travis herauskam. Dass er Cole, der schon Minuten vor ihm gegangen war, vom Auto weg die Straße hinuntergehen sah, zeigte ihm, dass die Frau ihn höchstwahrscheinlich aufg e halten hatte. Als sie aus dem Wagen stieg und in Travis’ Richtung kam, tat er so, als würde er sie nicht bemerken und ging über die Straße zum Mercy Hospital. Schnell genug, dass er einen guten Vorsprung bekam, aber langsam genug, dass es nicht wie eine Flucht aussah. Er bezweifelte, dass sie ihm in die Klinik folgen würde , und hatte sich nicht getäuscht. Als er die Empfangshalle der Klinik betrat, blieb sie vor der Tür stehen. Travis ging in einen Gang, der ihn ihrer Sicht entzog , und folgte dort den Hinweisschildern zu einem and e ren Gebäudetrakt, wo er durch dessen Eingang verschwinden konnte, wä h rend sie wohl noch vorn wartete.
    Sie suchte jemanden; so viel hatte er mitbekommen. Da sie in Joe’s House nachgefragt hatte, war derjenige wohl obdachlos. Falls Travis ihr noch mal über den Weg laufen sollte, würde er sie fragen. Vielmehr würde sie in dem Fall ihn fragen, ob er den Gesuchten kannte und ihm dadurch die Informat i onen geben, die er brauchte. Vielleicht suchte sie einen der Verschwundenen. Jetzt musste er erst einmal mit Wayne und Kia Kontakt aufnehmen. Er hof f te, dass sie schon ihr Domizil im Dark Diamond bezogen hatten. Falls nicht, würde er jeden Tag dorthin gehen, bis sie angekommen waren.
    Er hatte Glück. Als er eine gute halbe Stunde später beim Hotel ankam, sah er Kia und Wayne Arm in Arm von einem Spaziergang kommen. Travis leh n te sich neben dem Hoteleingang gegen die Wand und hielt ihnen einen Pla s tikbecher in den Weg, als sie an ihm vorbeigingen.
    „ Haben Sie ein bisschen Kleingeld für einen Veteranen, Ma’am, Sir?“
    „ Für einen Veteranen jederzeit“, versicherte Kia, nahm ihr Portemonnaie aus ihrer Handtasche und steckte eine Fünfzigdollarnote in den Becher.
    „ Sehr großzügig von Ihnen, Ma’am. Vielen Dank. Könnten Sie meine G e danken lesen, wüssten Sie, wie dankbar ich Ihnen bin.“ Das verabredete Stichwort, das den beiden sagte, dass sie seine Gedanken unbedingt lesen sollten. Denn für dieses erste Treffen war nur vereinbart worden, dass Travis sich zeigte, damit die

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