Gefaehrliche Spur
escheid, dass das DOC den Mann unter die Lupe nehmen soll. Wir haben auch die Autonummer übe r prüft, die du mir gegeben hast. Der Wagen ist zugelassen auf einen Sergej Nikitin, Ex-Soldat und jetzt Sicherheitschef bei einem Versicherungsunte r nehmen, MyKiP Insurance; MyKiP steht für Mylon King, Portland.“ Er blickte Travis bedeutsam an. „Die ist übrigens eine Gemeinsamkeit zwischen achtzehn verstorbenen Lottomillionären, das letzte Opfer, Orrin Lawson, inbegriffen. Sie alle haben kurz vor ihrem Tod eine Lebensversicherung bei MyKiP Insurance abgeschlossen. Das Auffällige: Alle Gewinner haben ung e fähr ein Drittel ihres gesamten Gewinns in die Lebensversicherung investiert und die Festus Brown Foundation als Begünstig t e im Todesfall angegeben. Außerdem haben sie die volle Versicherungssumme sofort bei Abschluss eingezahlt.“
Travis zog die Augenbrauen hoch. „Das ist ein sehr ungewöhnliches Vo r gehen. Wenn ein Lottomillionär das tut – okay. Aber gleich achtzehn? Das stinkt zum Himmel. Weiß man, was aus dem Geld wurde?“
Wayne nickte. „Es wurde gemäß den Vertragsbedingungen an die Found a tion ausgezahlt. Die wiederum bezahlte aus dem Geldsegen verschiedene Künstler in verschiedenen Staaten und Städten, die wiederum den Förderb e dingungen gemäß ihre geförderten Werke erstellen und Zwischenergebnisse liefern. Auf den ersten Blick scheint alles koscher zu sein. Aber unsere fore n sischen Buchhalter prüfen das noch gründlich. Interessant ist allerdings, dass MyKiP Insurance noch kein Jahr existiert. Ihr Inhaber, Mylon King, startete sie wenige Wochen, nachdem Aid for the Homeless seine Tätigkeit aufg e nommen hat.“
„ Ich wittere einen Zusammenhang.“
Wayne nickte. „Möglicherweise gibt es noch einen weiteren. Der gegenwä r tige Geschäftsführer der Brown Foundation, Mark Kelsoe, ist erst seit zehn Monaten im Amt. Ebenfalls zeitnah zum Start von sowohl Aid for the Homeless wie auch MyKiP Insurance. Und zu ungefähr demselben Zeitpunkt begannen die Obdachlosen zu verschwinden. Dann recherchiert deine ro t haarige Freundin …“
„ Sie ist nicht meine Freundin.“ Aber er wünschte sich in diesem Moment, sie wäre es. Warum eigentlich? Sie hatte mehr als ein emotionales Problem und war schon von Berufs wegen viel zu neugierig, als dass er eine Beziehung mit ihr riskieren könnte.
Wayne grinste. „Sie forscht also nach einem der Verschwundenen und wird prompt vom Sicherheitschef von MyKiP angegriffen. Oder von seinen Le u ten, denn anderen wird er wohl kaum seinen Wagen geliehen haben.“ Er nickte. „Und ob es da einen Zusammenhang gibt. Nicht nur einen, wenn du mich fragst. Wir wissen nur noch nicht welchen.“
Travis überdachte die Informationen. „Klingt so, als hätten wir es mit einer organisierten Gruppe von Leuten zu tun, die …“ Er blickte Wayne fragend an. „Haben wir es hier wirklich mit einem Teufelspakt zu tun? Silvia Carter verfügt über keine magischen Fähigkeiten.“
„ Das heißt nicht, dass ihre potenziellen Komplizen keine haben. Immer v o rausgesetzt, diese Dinge hängen tatsächlich alle zusammen. Aber woher weißt du das? Du wolltest mir sowieso etwas unter vier Augen sagen, das mit Sam zu tun hat.“
Travis nickte. „Ich habe durch meinen Trip ins Jenseits die Fähigkeit mi t bekommen, Magie sehen zu können. Sam hat mir gezeigt, wie ich diese ‚mag i sche Sicht’ kontrollieren kann. Wäre mir aber lieb, wenn O’Hara nichts davon erfährt. Ich hätte Probleme, ihr zu erklären, woher das so plötzlich kommt.“
Wayne winkte ab. „Da sehe ich kein Problem. Professor Sullivan hat uns immer wieder erklärt, dass sich unsere Fähigkeiten im Laufe der Zeit verstä r ken und weiterentwickeln. Gerade weil deine Gabe die Retrospektion ist, die mit Sehen zu tun hat, passt die zusätzlich e Entwicklung von magischer Sicht perfekt dazu. Aber keine Sorge, ich verrate ihr nichts. Das weißt du.“
Travis nickte. „Klar. Ich schnüffele übermorgen also bei Silvia Carter im Haus und warte morgen früh wieder bei Becky’s auf dich.“
Wayne blickte über Travis’ Schulter, zog seine Brieftasche aus der Jacke und reichte ihm einen Zwanzigdollarschein . „Deine Freundin ist gerade vo r gefahren und hat dich gesehen. Bestimmt wird sie dich gleich ansprechen und fragen, was du mit mir zu schaffen hast.“
„ Ich habe dich angebettelt, und du hast dich erweichen lassen.“ Er tippte sich an die Stirn. „Vielen Dank, Sir.“ Er nickte
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