Gefaehrliche Spur
mir zu s u chen, weil mein ehemaliger Kamerad Ken Olmstead mich gesehen und e r kannt hatte, musste ich ihn beseitigen.“
Rya runzelte die Stirn. „Olmstead ist durch einen Unfall gestorben.“
Kirk lächelte nachsichtig und streichelte den Einband des Buches. „Auch für solche Dinge stehen hier drin ein paar sehr wirkungsvolle Zauber.“ Er beugte sich erneut vor. „Dieses Buch, Ms. MacKinlay, verleiht eine unglaubl i che Macht.“ Er nickte, als er anhand von Ryas Gesichtsausdruck wohl sah, dass sie ihm nicht glaubte. Einen Moment zögerte er, dann sprach er weiter. „Sie werden es sowieso niemandem mehr erzählen können. Also können Sie auch noch den Rest erfahren. Besonders im Hinblick darauf, damit Sie wi s sen, was Sie erwartet. Vielleicht haben Sie davon gehört, dass es in Portland in den letzten Monaten überdurchschnittlich viele Lottomillionäre gibt. Sie alle verdanken ihren Reichtum mir und meinem Buch.“
Das zu glauben, fiel Rya in der Tat schwer. Allerdings war diese Häufung von Millionengewinnen in zweistelliger Höhe inzwischen schon zum Thema für die Medien geworden.
„ Sie ahnen nicht“, fuhr Kirk fort, „wie weit Menschen bereit sind zu gehen in ihrer Gier nach Reichtum.“
„ So wie Sie?“, konnte sie sich nicht verkneifen zu fragen.
Er lachte. „Ja, so wie ich. Ich bin allerdings so schlau, dafür zu sorgen, dass auf mich kein Verdacht fällt. Denn einen Teil dieser Lottomillionen kassiere ich. Sozusagen als Bonus für meine Dienste. Auch wenn die edlen Spender gar nicht wissen, dass das Geld in meine Tasche fließt.“
„ Jetzt haben Sie mich neugierig gemacht“, gab Rya zu und stemmte sich wieder gegen die Fesseln, ohne sich dabei allzu sehr zu bewegen, um Kirk nicht darauf aufmerksam zu machen. Nachdem sie sich bereits an den Fe s seln geschnitten hatte, tat das unglaublich weh. Aber hier ging es um ihr L e ben, da waren Schmerzen zweitrangig. „Außerdem wollten Sie mir noch e r klären, inwiefern ich Ihnen zu einem Coup verhelfe.“
Er nickte. „Das hängt alles zusammen.“ Wieder klopfte er auf das Buch. „Manche Rituale verlangen Opfer, um wirksam zu sein. Große Opfer. Blu t opfer.“
Rya erstarrte. Schlagartig begriff sie die Zusammenhänge. Kirk behauptete, mit Magie Millionengewinne zaubern zu können in Verbindung mit Bluto p fern. Dazu seine Aussage von vorhin, dass er sich seine Opfer normalerweise unter den Obdachlosen suchte … Offenbar tötete er die verschwundenen Obdachlosen als Opfer für seine perversen Rituale. Und da Rya ihm zu einem letzten Coup verhelfen sollte, hatte er sie als das nächste Blutopfer ause r wählt. O Gott! Der Kerl war komplett wahnsinnig. Und in gewisser Weise noch schlimmer als der Skinner. Der hatte mit seinen Morden die Schönheit der Getöteten konservieren wollen und sie verehrt. Kirk tötete nur für Geld. Wenn man denn voraussetzte, dass das tatsächlich funktionierte, woran Rya immer noch zweifelte.
Kirk sah ihr wohl an, dass sie begriffen hatte, denn er nickte. „Ja, Ms. Mac Kinlay, Sie kombinieren richtig. Die künftigen Millionäre kaufen sich bei mir den Zauber, durch den sie ihre Millionen gewinnen. Um die Magie wirksam werden zu lassen, töten sie ein Menschenopfer, das niemand vermisst. Durch dessen Blut wird der Zauber wirksam. Ich fotografiere den Vorgang und benutze die kompromittierenden Fotos hinterher als Druckmittel dafür, dass sie, nachdem sie ihre Millionen gewonnen haben, eine Lebensversicherung in Höhe mehrerer Millionen bei MyKiP Insurance abschließen und den Vers i cherungsbetrag sofort voll bezahlen. Als Mylon King und Inhaber der Vers i cherung kassiere ich die Provision.“
„ Und für diesen, verglichen mit den Millionen, geringen Betrag machen Sie so einen Aufwand?“ Verdammt, die Kabelbinder gaben kein bisschen nach. Da der Stuhl, an den Kirk sie gefesselt hatte, nicht aus Holz bestand, das bei einem harten Aufprall auf dem Boden brechen könnte, musste sie sich etwas anderes einfallen lassen, um freizukommen.
Er schüttelte den Kopf und lächelte selbstgefällig. „Sie durchschauen das große Ganze immer noch nicht, Ms. MacKinlay. Ich kassiere die gesamte Versicherungssumme. Die jeweils Begünstigte ist die Festus Brown Found a tion, die begabte junge Künstler fördert.“ Wieder klopfte er auf das Buch. „Dank dieses Buches bin ich seit einigen Monaten deren Geschäftsführer unter dem Namen Mark Kelsoe. Verstehen Sie?“
Langsam begriff sie tatsächlich die
Weitere Kostenlose Bücher