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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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geschleudert worden.
Was zum Henker soll das?
Sie spreizte die Beine, um einen besseren Halt zu bekommen. »Wo fahren Sie hin?«
    Schwartz’ ausdrucklose blaue Augen blickten sie im Rückspiegel an, aber er biss die Zähne zusammen und sagte kein Wort. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Buckelpiste vor ihm.
    Jetzt hatte die Angst sie fest im Griff.
So wird es nicht kommen
, hatte Eduardo gesagt. Verdammter Idiot, genau so ist es gekommen. Schwartz hatte nicht die Absicht, sie in Guayaquil abzuliefern. Am Horizont nahm sie im Südosten das Blau des Pazifiks wahr.
Scheiße
, Schwartz würde sie erschießen und ihre Leiche ins Meer werfen. Sie würde nie mehr ihre Hütte sehen. Nie mehr Simon halten und sein beruhigendes Schnurren spüren. Sie würde keine Chance mehr bekommen, zu ihrem Vater ein echtes Verhältnis aufzubauen. Und Chase nie wieder sagen, dass sie ihn liebte.
Oh bitte, bitte, bitte, lieber Gott – ich habe doch nur meine Arbeit getan. Ich habe versucht, die Tiere zu retten. Versucht, Gutes zu tun – wenn es dich wirklich gibt, wenn du mich hörst …
    Schwartz bremste den SUV stark ab, als sie nahe der Felsküste an eine weitere Straße gelangten, und bog nach links ab. Vor ihnen tauchte etwas auf, das an eine grob angelegte Landebahn erinnerte. Allerdings waren keine Flugzeuge zu sehen. Ein Windsack wehte lautlos in der Brise. Weder Flugzeuge noch Autos noch Menschen in Sicht. Für ein Flugzeug nach Guayaquil war der Landestreifen nicht groß genug. Es wirkte eher wie ein einsamer Ort für einen Mord. Zu Sams Rechten, am steinigen Strand, lag ein kleines aufblasbares Schlauchboot neben einem plumpen Holzschild, das an einen Felsen gelehnt war: SCHNELLBOOT NACH PUERTO VILLAMIL . Hundertzwanzig Dollar. Vor der Küste ankerte ein langes, flaches Rennboot. Es war dasselbe Boot, das J . J. angemietet hatte, um nach Wolf Island zu kommen.
    Beim Schild war niemand, der das Geld hätte kassieren können, es sei denn einige Möwen waren dafür dressiert worden. Die Vögel kabbelten sich um ein paar Fischinnereien auf einer Planke, die quer über einem Stein lag. Zweifellos die Überreste eines weiteren ausgezeichneten Fisches. Vielleicht verscherbelten Guerrero und Ayala ihren Fang hier irgendwo in der Nähe.
    Das Boot stellte ihre einzige Hoffnung dar. Sam drehte sich auf dem Sitz, bis ihre Finger den Pass berührten und sie ihn aus der Tasche ziehen konnte. Es gelang ihr tatsächlich, sich das Dokument in die Hosentasche zu stecken.
    Die Küstenstraße war voller Schlaglöcher. Schwartz umrundete die schlimmsten und fuhr langsam an dem Schlauchboot vorbei. Sam zog die Beine an und stieß mit aller Kraft gegen die Rückseite des Fahrersitzes. Der klappte zusammen. Schwartz schlug mit dem Kopf hörbar gegen die Windschutzscheibe. Sie öffnete den Schließhebel, stemmte sich mit der Schulter gegen die Tür und ließ sich aus dem langsam dahinrollenden Fahrzeug fallen. Beim Aufprall schrammte sie sich den rechten Arm vom Ellbogen bis zur Schulter böse auf. Mit der Hüfte rammte sie einen Brocken schwarzer Lava. Von vorne ertönte ein lautes Kreischen. Sie mühte sich auf die Beine und rannte auf das Wasser zu.
    Als sie einen Blick zurückwarf, war der SUV gegen Gesteinsbrocken geprallt und zum Stehen gekommen. Abgesehen vom Rauch, der aus der Kühlerhaube aufstieg, konnte sie keine Bewegung erkennen. Hatte sie Schwartz umgebracht?
    Egal, ob er nun tot und bewusstlos war, lange hier rumzutrödeln, schien keine gute Idee zu sein.
Mist.
Wenn sie das Schlauchboot nahm, wäre sofort klar, wer es genommen hatte. Doch mit hinter dem Rücken gefesselten Händen konnte sie es weder losbinden noch überhaupt paddeln.
Scheiße, Scheiße, Scheiße!
In Filmen klappte immer alles. Sie stolperte weiter auf das Schild und die Felsen zu. Konnte sie sich dahinter verstecken?
    Die zankenden Möwen schwirrten ab, als sie ihnen näherkam, und brachten dabei das Fischputzbrett aus dem Gleichgewicht. Einer der Vögel ließ den großen Fischkopf fallen, den er hatte mitnehmen wollen. Der Kopf plumpste auf das Brett und schleuderte so einen Metallgegenstand zu Boden. Ein Schuppenschauer ging auf das glänzende Ding hernieder. Sam blinzelte. Ein Messer. Voll Blut und begraben unter Eingeweiden und Schuppen, aber ein Messer. Die Spitze war abgebrochen, doch die Klinge, auf der einen Seite gezackt,

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