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Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Titel: Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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Florence and the Machine steht und am liebsten Bücher von Michael Robotham und John Irving liest, was mir ein Grinsen entlockt. Dass er Thriller mag, habe ich mir gedacht, aber John Irving? Wir reden über „Garp und wie er die Welt sah“, und Jason überrascht mich mit einigen Zitaten aus dem Buch. Wir sind uns allerdings einig, dass „Owen Meany“ Irvings bestes Buch ist, und Jason kann auch hier mit einem Zitat aufwarten, über das wir eine halbe Stunde lang diskutieren.
    Es handelt davon, dass der Mensch nie vergisst, weil das Gedächtnis etwas Schreckliches ist. Nicht der Mensch besitzt ein Gedächtnis, sondern das Gedächtnis besitzt den Menschen. Obwohl man glaubt, zu vergessen, vergisst das Gedächtnis nie.
    Wir bleiben einige Minuten still sitzen, und es ist eine von diesen angenehmen Ruhepausen, die nicht unangenehm sind. Um uns herum tobt das Leben im Park, kreischende Kinder, bellende Hunde, lachende Menschen. Aber wir sitzen wie in einem Kokon auf der Decke, als wären wir allein auf der Welt.
    Ich habe keine Ahnung, was er von mir erwartet oder wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll, und zu meiner Erleichterung scheint er meine Unsicherheit zu bemerken.
    „Komm her“, bestimmt er und deutet zwischen seine Beine, nachdem wir die winzigen, wunderschön aussehenden Canapées aufgegessen haben. Der Geschmack von Gänsepastete vermischt sich in mir mit dem köstlichen Aroma der unfassbar leckeren kleinen Törtchen, von denen jedes einzelne wie ein Kunstwerk wirkte.
    Seine Hände ruhen auf meinen Schultern, bevor er anfängt, meinen Nacken zu massieren. Ich schnurre unwillkürlich. Seine Beine sind um meine Hüften gelegt, und ... oh Gott, was macht er da mit seinen Händen? Mein Körper will sich unter seinem Griff auflösen und zerfließen, jedenfalls fühlt es sich so an.
    „Ich wusste nicht, dass du Masseur bist.“
    „Du weißt sehr vieles nicht, Emma.“
    Die Worte wirken wie ein kalter Waschlappen im Gesicht. Vorsichtig drehe ich mich zu ihm um und versuche zu erkennen, was er gerade denkt. Sein Gesichtsausdruck ist neutral und beherrscht, ich kann keine Gefühlsregung ausmachen.
    „Warum erzählst du mir dann nichts von dir?“
    „Glaube mir, es ist besser, wenn wir es so belassen.“
    Stoisch massiert er mich weiter und ich stöhne vor wohliger Erleichterung. Sein Atem an meinem Ohr kommt plötzlich wie eine Windböe.
    „Du solltest mit solchen Geräuschen vorsichtig sein, sonst kann ich mich nicht länger beherrschen und falle hier und jetzt über dich her.“
    Ich muss kichern, obwohl mein Magen seltsame Hüpfer macht bei seinen Worten. Die Tatsache, dass ich ihm so etwas durchaus zutrauen würde, ist erschreckend genug.
    „Dann nimm deine Hände von mir!“
    „Tut mir leid ... aber ich kann nicht.“
    Erbarmungslos knetet er meine Muskeln, von denen ich nicht einmal ahnte, dass sie so steif und hart sind. Jetzt fühlt sich mein Körper plötzlich an, als würde Jasons Griff allein ihn wieder in einen geschmeidigen, weiblichen Körper verwandeln.
    Dass er die Finger nicht von mir lassen kann, ist nichts Neues. Irgendwie schmeichelt mir das, ich fühle mich begehrt wie noch nie in meinem Leben. Es ist mir sogar egal, dass sein Begehren sich nur auf meinen Körper bezieht. Habe ich nicht mein Leben lang sowieso jede emotionale Bindung verweigert und mich genau darauf beschränkt, wenn es um Männer ging? Ich bin mir sicher, dass ich kein Beziehungstyp bin – nicht, dass ich das jemals wirklich ausprobiert hätte. Ich weiß es einfach. So wie man von sich selbst weiß, dass man niemals an einem Gummiseil kopfüber von einer hohen Brücke springen würde. Das muss ich auch nicht erst versuchen, um zu wissen, dass es nichts für mich ist. Ich habe Höhenangst und würde schon auf der Brücke ohnmächtig werden.
    Genauso gut weiß ich eben, dass ich keine Beziehung will. Die ersten Beobachtungen, die ich diesbezüglich gemacht habe, waren natürlich meine Eltern. Und – nein, das ist alles andere als erstrebenswert. Meine Eltern stritten mehr und häufiger, als sie sich in den Arm nahmen. Eigentlich stritten sie ständig miteinander, ich kann mich kaum an normale Unterhaltungen erinnern. Trotzdem konnten sie sich nicht trennen, waren auf eine mir unerklärliche Art und Weise aneinander gebunden, bis ...
    Später habe ich jeden Jungen, der sich für mich interessierte (nein, es waren nicht viele, im Gegenteil), in die Schranken gewiesen. Auf Sex kann ich locker jahrelang verzichten,

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