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Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)

Titel: Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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Welchen Sinn hätte es, ihn jetzt noch zu belügen? Er scheint eh viel mehr über mich zu wissen, als richtig sein kann.
    „Ich bin vor vielen Jahren in die Glasscheibe einer Bushaltestelle gerannt.“
    Er verschluckt sich fast bei dem Versuch, sein Lachen zu unterdrücken, und ich stemme entrüstet die Hände in die Taille.
    „Das ist nicht komisch! Ich hatte einen riesigen Splitter im Bein und bin damit den ganzen Weg nach Hause gelaufen.“
    „Wie kann man in eine Glasscheibe laufen?“
    Er fährt mit der Hand durch sein Haar und legt den Kopf auf die Seite, schmunzelnd. Meine Ohren fühlen sich verdächtig heiß an.
    „Ich war sozusagen auf der Flucht.“
    „Um Himmels willen! Elephant and Castle war ein hartes Pflaster, aber vor wem oder was hattest du so viel Angst, dass du in eine Glasscheibe gelaufen bist?“
    Ich presse die Lippen so fest zusammen, dass sie sicherlich nicht mehr zu sehen sind. Nein, das kann ich ihm wirklich nicht sagen. Oder doch? Er weiß sowieso längst, was ich damals für ihn empfunden habe, alles Leugnen war zwecklos.
    „Vor dir“, antworte ich trotzig und betrachte die weißen Laken auf dem Bett so gründlich, als ob das feine Muster darauf eine Geheimbotschaft enthielte. Nur um ihn nicht ansehen zu müssen.
    „Vor mir ? Warum, um alles in der Welt?“
    Meine Augen brennen, trotzdem suche ich seinen Blick und schlucke.
    „Ich habe dich entdeckt. Auf dem alten Spielplatz, erinnerst du dich? Du warst mit Lilian dort und ihr habt ...“
    Nein, das kann ich nicht aussprechen. Aber vielleicht erinnert er sich daran und erspart mir derbe Worte. Jason legt die Stirn in Falten und schließt kurz die Augen, dann huscht ein erkennendes Lächeln über sein Gesicht.
    „Du meinst Lilian Hammersmith? Die kleine Blonde aus der ...“
    Mit einer raschen Handbewegung schneide ich ihm die Worte ab. An diesen Anblick möchte ich nun nicht gerade erinnert werden, obwohl mich Lilians obszöner Gesichtsausdruck noch lange im Schlaf verfolgt hat.
    Wir schweigen für einen Moment und ich bin mir sicher, dass wir beide dieselben Bilder vor Augen haben. Die hässlichen, riesigen Betontürme, die uns als Kinder vorkommen mussten wie unheimliche Statuen, die sich in den Himmel reckten. Vollgestopft mit Wohnungen und Hoffnungslosigkeit. Die offenen Laubengänge vor den Wohnungstüren, deren Zustand verriet, wie es um die Etage bestellt war. Der ewige Lärm, der Geruch von Urin und scharfem Reinigungsmittel im Treppenhaus, die ständig defekten Fahrstühle, die unsere Waden stählten, weil wir unsere schweren Schultaschen zu Fuß in den zehnten oder fünfzehnten Stock tragen mussten.
    Für eine Minute liegt der Hauch von Vergangenheit über uns, dann reißt Jason mich in die Gegenwart zurück. Und die findet in einem luxurösen, eleganten Schlafzimmer in Hampstead Heath statt. Nackt.
    „Lässt du deine Leberflecke regelmäßig untersuchen?“
    Mein Gesicht wird schon wieder heiß. Muss er auf diesem Makel so herumreiten?
    „Manchmal“, antworte ich ausweichend und widerstehe dem Drang, meinen nackten Körper mit den Händen irgendwie zu bedecken. Meine Beine zittern. Warum stürzt er sich nicht einfach auf mich und nimmt mich? So wie ich es mir vorgestellt habe?
    Seinen Argusaugen entgeht nichts.
    „Warum lässt du deine Pussy nicht entwachsen? Das ist bequemer als ständig zu rasieren.“
    Großer Gott. Ich habe mich heute Morgen frisch rasiert, ich kann unmöglich schon wieder ... verunsichert schiele ich zwischen meine Beine, sehe aber nur glatte Haut.
    „Ich bin kein Masochist.“
    Er lacht heiser.
    „Jesus, Jason, was soll das? Willst du mir jetzt meine körperlichen Makel vorhalten und mich demoralisieren?“
    Entnervt bücke ich mich, um mein Kleid aufzuheben, wild entschlossen, es wieder anzuziehen. Wenn das ein lustiges Spielchen sein soll ... nein, danke. Darauf habe ich gerade wirklich keine Lust.
    Seine Hand schnellt vor und reißt mir den bunten Stoff förmlich aus den Fingern. Nur widerwillig lasse ich los, um Sylvias Kleid nicht zu ruinieren, dann richte ich mich auf. Mein Blick trifft seine Augen, und an seinem amüsierten Gesichtsausdruck erkenne ich, dass er mich mit Absicht so bloßgestellt hat. Er scheint das zu genießen, großer Gott.
    „Du weißt, dass mich dein Körper anmacht.“
    Ich schüttele den Kopf und starre auf seinen Mund. Auf die vollen, weichen Lippen, die ich jetzt gern spüren möchte. Auf mir. An mir. Am liebsten überall.
    „Deinen zeigst du mir ja

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