Gefaehrliche Verlockung (Gesamtausgabe)
Gesicht, als könnte ich so die hitzige Röte verstreichen, die meine Wangen zum Glühen bringt. Ich wünschte, ich hätte mich besser im Griff, aber sobald er sich mir nähert, ich ihn rieche und anfasse, setzt mein Gehirn irgendwie aus.
„Nein, das ist es nicht. Ich traue dir nicht über den Weg.“
Trotzig werfe ich den Kopf in den Nacken und zupfe hinter meinem Rücken an dem Höschen, das immer noch um meine Knöchel gewickelt ist. Wenn ich nur wüsste, wie ich das da wegkriege. Meine Beine sind fast eingeschlafen und kribbeln wie Hölle, aber ich traue mich nicht, meine Sitzhaltung zu verändern. An seiner süffisant hochgezogenen Braue erkenne ich, dass ihm mein Dilemma völlig klar ist. Gütiger Gott, es macht ihn an, mich so vor sich zu sehen. Meine demütige Pose, die ich im Moment nicht mal verändern kann, erregt ihn womöglich. Steht er wirklich auf so was?
Auf einmal fällt mir ein, dass das goldene Halsband für ihn vielleicht eine ganz andere Bedeutung hat. Ich schlucke so hart, dass sich meine Kehle fest gegen das Schmuckstück presst. Tragen nicht sogenannte Sklavinnen Halsbänder ihres Herrn, als Zeichen seines Besitzes? War das der Grund, warum er es mir erst vor der Nase weggeschnappt hat, um es mir anschließend gleichmütig zu überlassen? Ich meine, er hat nicht mal gefragt, ob ich es ihm zurückgebe, und rechtmäßig gehört es mir überhaupt nicht.
„Du solltest etwas essen, du wirst heute noch Kraft brauchen.“
Sein gemeines Grinsen jagt mir Schauer über den Rücken.
„Ich glaube nicht, denn ich fahre gleich nach Hause“, sage ich entschlossen, die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen ignorierend. Nervös rutsche ich auf meinem Höschen herum, das auf einmal wie eine Fußfessel wirkt.
„Nein, das wirst du nicht. Du wirst mich begleiten und erst dann nach Hause fahren, wenn ich dich schicke.“
Ich pruste empört und tippe mir mit dem Zeigefinger gegen die Stirn.
„Jason, wenn du glaubst, ich bin eine von deinen ... Tussis ...“ Ich mag das Wort Sklavin nicht sagen, schließlich leben wir nicht mehr im 17. Jahrhundert. Auf was für einen Scheiß lasse ich mich hier eigentlich ein?
„Das glaube ich mitnichten, Emma.“
Ich verdrehe die Augen. Plötzlich ist er wieder da, dicht neben mir. Ich habe kaum gesehen, wie er sich so schnell vorgebeugt hat. Wie eine Schlange, die auf ihre Beute lauert und aus heiterem Himmel zuschlägt. Hilflos versuche ich, meine Augen zu schließen, doch da greift er mit einer Hand um mein Kinn und hebt meinen Kopf, sodass ich ihn ansehen muss.
„Wenn du mein Spiel spielen willst, musst du dich an meine Regeln gewöhnen.“
Seine Stimme klingt dunkel, bedrohlich. Ich schlinge die Arme um meinen Oberkörper und kaue auf meiner Lippe. Mein Spiel?
„Ich kenne die Regeln nicht, und das ist ein bisschen unfair, findest du nicht?“
„Es gibt nur eine Regel – tu einfach, was ich dir sage.“
Ich muss lachen.
„Und warum sollte ich das?“
„Weil es die einzige Regel ist.“
Er verzieht keine Miene, während er das sagt. Irritiert blinzle ich ihn an.
„Ich weiß Dinge von dir, Emma, die dir selbst nicht klar sind. Vertrau mir und gehorche mir.“
Jetzt fährt ein Überrest des Frühstücks endgültig Karussell in meinem Magen. Gehorche mir ? Bin ich ein Hund oder was?
„Ich wüsste nicht, warum ich ...“
Wie ein Blitz ist sein Mund wieder auf meinem, sind seine Hände plötzlich überall auf mir, an mir, da, wo ich sie jetzt gerade wirklich nicht haben will. Ich kann nicht protestieren, kann mich nicht mal wehren, weil sein Kuss einfach zu schön ist, zu gut schmeckt. Prickelnder Weißwein und ein sonniger Frühlingstag im Park ... und ein Kuss, der meine Knie erweicht und einen Trommelwirbel in meiner Brust erzeugt. Ich höre auf zu denken und erwidere seinen forschenden Kuss, die fordernde Zärtlichkeit, mit der er mich schon mal verführt hat. Atemlos bleibe ich mit geöffneten Lippen sitzen, als er sich endlich von mir löst und mich ruckartig von sich schiebt.
„Ich weiß, warum“, flüstert er, sein rechtes Augenlid zuckt. Ist er nervös? Teufel, ich, Emma White, mache Jason Hall nervös! Ich kann es kaum glauben, und wahrscheinlich stimmt es auch nicht, aber allein der Gedanke erheitert mich und fühlt sich ... gut an.
„Spiel mit mir, Emma“, lockt er mit gefährlicher Stimme. Himmel, ich spiele gern, aber ich kenne die Regeln nicht und schon gar nicht das Ziel des ganzen. Welchen Zweck sollte es also
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