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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Menschen drängten sich an den Absperrungen, um uns dabei zuzusehen. Sie riefen meinen Namen, und manchmal gab ich Autogramme oder ließ mich fotografieren. Dann lernte ich deinen Vater kennen. Er war ein gutaussehender Mann. Sehr elegant.«
    »Elegant?«
    Mit einem verträumten Lächeln schloss Phoebe die Augen. »Ich war damals ungeheuer nervös, weil er ein König war und man sich so streng an das Protokoll halten muss te, und wegen der vielen Fotografen um uns herum. Aber dann, nachdem wir uns unterhalten hatten, störte mich der ganze Trubel nicht mehr. Er führte mich zum Dinner aus und zum Tanzen.«
    »Du hast für ihn getanzt?«
    »Nein, mit ihm.« Phoebe setzte Adrianne neben sich auf die Bank. In ihrer Nähe summte eine Biene, trunken vom Blütennektar. Das Geräusch war Balsam für ihr Ohr, ihre Pillen verwandelten es in Musik. »In Europa und Amerika tanzen Männer und Frauen miteinander.«
    Adrianne kniff mißtrauisch die Augen zusammen. »Das ist erlaubt?«
    »Ja, natürlich, es ist erlaubt, mit einem Mann zu tanzen, sich mit einem Mann zu unterhalten, Auto zu fahren und ins Theater zu gehen. So viele Dinge sind dort erlaubt. Die Leute verabreden sich zu dates.«
    »Zu was?« Adrianne kämpfte mit ihrem Englisch. »Dates? Das sind doch Datteln, oder nicht?«
    Phoebe muss te wieder herzlich lachen und erinnerte sich dann, wie sie damals in Abdus Armen getanzt hatte und wie er sie dabei angelächelt hatte. Wie stolz seine Züge gewesen waren. Und wie zärtlich seine Hände. »Das sind andere dates. Es bedeutet, dass ein Mann eine Frau zum Ausgehen einlädt. Er kommt zu ihrem Haus und holt sie ab. Manchmal bringt er auch Blumen mit.« Rosen, dachte sie träumerisch. Abdu hatte ihr Dutzende weißer Rosen geschickt. »Dann gehen sie entweder zum Abendessen, besuchen eine Show oder sehen sich einen Film an. Sie können auch zusammen in eine kleine Tanzbar gehen.«
    »Hast du mit meinem Vater getanzt, weil du ihn geheiratet hast?«
    »Nein. Wir tanzten zusammen, verliebten uns ineinander und haben dann geheiratet. Es ist ganz anders als hier, Adrianne, und so schwer zu erklären. An den meisten Orten der Welt geht es ganz anders zu als hier in Jaquir.«
    Die schleichende Angst, die in ihr seit der Nacht schwelte, als sie mitansehen muss te, wie ihr Vater ihre Mutter vergewaltigt hatte, kam wieder hoch. »Du willst wieder dorthin zurückgehen?«
    Phoebe nahm Adriannes Angst nicht wahr, spürte nur ihr eigenes Bedauern. »Es ist ein langer Weg dorthin, Addy. Viel zu weit. Als ich Abdu heiratete, habe ich dies alles hinter mir gelassen. Viel weiter, als ich damals begriffen habe. Ich liebte ihn, und er liebte mich auch. Der Tag, an dem wir geheiratet haben, war der glücklichste meines Lebens. Er machte mir Sonne und Mond zum Geschenk.« Ihre Hand griff an ihren Hals; sie spürte geradezu das Gewicht und die Kraft des Kolliers. »Wenn ich sie trug, fühlte ich mich wie eine Königin, und es schien mir, als seien alle Träume, die ich als junges Mädchen in Nebraska geträumt hatte, Wirklichkeit geworden. Er schenkte mir damals einen Teil von sich selbst, einen Teil seines Landes. Für mich bedeutete es alles Glück der Erde, als er mir diese Kette um den Hals legte.«
    »Diese Steine sind die wertvollsten Kostbarkeiten von Jaquir. Das bedeutet, dass du ihm mehr wert warst als jede andere Frau in der Welt.«
    »Ja, so war es einmal. Heute liebt er mich nicht mehr, Addy.«
    Sie wusste es, hatte es immer gewusst , wollte es aber nie wahrhaben. »Du bist seine Frau.«
    Phoebe sah auf ihren Ehering hinunter, ein Symbol, das ihr einst so viel bedeutet hatte. »Ja, eine von dreien.«
    »Nein, er nimmt sich nur andere Frauen, weil er Söhne braucht. Ein Mann muss Söhne haben.«
    Phoebe um schloss Adriannes Gesicht mit ihren Händen. Sie sah die Tränen und die Angst darin. Vielleicht hatte sie zu viel gesagt, aber es war zu spät, um die Worte zurückzunehmen. »Ich weiß, dass er dich nicht beachtet und dass dir das weh tut. Versuch zu verstehen, dass nicht du es bist, den er ablehnt, sondern ich.«
    »Er haßt mich.«
    »Nein.« Und er haßt seine Tochter doch, dachte Phoebe, als sei Adrianne zu sich heranzog. Sie fürchtete sich vor dem Anblick des kalten Hasses, der sich in Abdus Augen spiegelte, wenn er Adrianne ansah. »Nein, er haßt dich nicht. Er verabscheut mich - was ich bin und was ich nicht bin. Du gehörst mir. Nur das fühlt er, wenn er dich ansieht; er sieht nicht, dass du ein Teil von ihm bist, dass

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