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Gefaehrliche Verstrickung

Gefaehrliche Verstrickung

Titel: Gefaehrliche Verstrickung Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht mehr seiden wie früher, und ihre Augen trüb.
    Drogen, dachte Abdu verächtlich. Er wusste davon, entschied sich aber, darüber kein Wort zu verlieren.
    Unaufhörlich trommelte er mit einem Finger auf die Elfenbeinplatte seines Schreibtisches, wissend, dass jede Minute, die er sie warten ließ, ihre Furcht verschlimmerte. »Man hat dich nach Paris eingeladen, um an einer Wohltätigkeitsveranstaltung teilzunehmen.«
    »Paris?«
    »Es scheint, dort hat ein Revival deiner Filme stattgefunden. Wahrscheinlich finden es die Leute unterhaltsam, mit anzusehen, wie sich die Gemahlin des Königs von Jaquir vor ihnen produziert.«
    Ihr Kopf schnellte hoch. Er lächelte sie an, wartete auf ihren Protest, um selbst diesen kleinen Widerstand niederzuschmettern. Doch sie sagte nur ganz ruhig: »Es gab eine Zeit, da hat es dem König von Jaquir gefallen, Phoebe Spring zu betrachten.«
    Sein Lächeln verschwand. Er erinnerte sich an die Stunden, die er damit zugebracht hatte, sie nur zu betrachten, erinnerte sich, wie sehr er sie begehrt hatte, und verachtete sich nun dafür. »Man glaubt, dass deine Anwesenheit für die Gäste dieser Veranstaltung interessant sein könnte.«
    Phoebe versuchte, Ruhe zu bewahren und ihre Stimme nicht zu erheben. »Du willst mir erlauben, nach Paris zu reisen?«
    »Ich habe dort geschäftlich zu tun. Es wäre für dich als meine amerikanische Frau angebracht, mich zu begleiten und Jaquirs Verbindung zum Westen zu unterstreichen. Du verstehst, was von dir erwartet wird?«
    »Ja, ja, selbstverständlich.« Allzugroße Freude wollte sie nicht zeigen, doch ein kleines Lächeln konnte sie sich nicht verkneifen. »Ein Ball? In Paris?«
    »Ein Kleid ist schon in Auftrag gegeben. Du wirst Sonne und Mond tragen und dich so präsentieren, wie man es von der Gemahlin des Königs von Jaquir erwartet. Falls du mir Schande machst, wirst du >indisponiert sein< und sofort nach Jaquir zurückgeschickt werden.«
    »Ich verstehe.« Der Gedanke an Paris, nur der Gedanke allein, gab ihr neue Kraft. »Adrianne...«
    »Man hat schon Arrangements für sie getroffen«, unterbrach er sie.
    »Arrangements?« Sogleich kehrte die Angst zurück. Sie hätte daran denken müssen, dass , wann immer Abdu mit einer Hand gab, er mit der anderen nahm. »Welche Art von Arrangements?«
    »Sie betreffen dich nicht.«
    »Bitte.« Sie muss te behutsam vorgehen, sehr behutsam. »Ich möchte sie gründlich auf die Reise vorbereiten, damit sie das Königshaus von Jaquir angemessen repräsentiert.« Phoebe senkte demütig ihren Kopf, konnte es aber nicht verhindern, dass sich ihre Finger ineinander verkrampften. »Ich bin doch nur eine Frau, und sie ist mein einziges Kind.«
    Abdu machte es sich in dem Sessel hinter seinem Schreibtisch bequem, ohne Phoebe ein Zeichen zum Setzen zu geben. »Sie wird in Deutschland zur Schule gehen. Wir glauben, dass dies für Mädchen ihres Rangs vor der Ehe das Beste ist.«
    »Nein! Gütiger Gott, Abdu, schick sie bitte nicht so weit fort.« Ihren ganzen Stolz und ihre Vorsicht außer acht lassend, warf sie sich ihm zu Füßen. »Du kannst sie mir nicht wegnehmen. Sie ist alles, was ich habe. Dir ist es doch unwichtig, was mit ihr geschieht. Dir kann es doch gleichgültig sein, wenn sie bei mir bleibt.«
    Energisch machte er sich von ihren Händen los, die sich an seiner throbe festgeklammert hatten. »Sie ist ein Mitglied des Königshauses von Jaquir. Die Tatsache, dass auch dein Blut in ihren Adern fließt, ist ein Grund mehr, sie von dir zu separieren und sie in angemessener Art und Weise auf ihre Vermählung mit Kadeem al-Misha vorzubereiten.«
    »Vermählung?« Blind vor Angst krallte sie sich wieder an ihm fest. »Sie ist doch noch ein Kind. Selbst in Jaquir werden keine Kinder verheiratet.«
    »Sie wird an ihrem fünfzehnten Geburtstag vermählt werden. Die Vorbereitungen hierzu sind beinahe abgeschlossen. Dann wird sie mir wenigstens als Frau eines Verbündeten von Nutzen sein.« Wieder griff er nach ihrer Hand, zog sie jedoch diesmal an seine Brust. »Du kannst mir dankbar sein, dass ich sie nicht einem Feind zur Frau gebe.«
    Phoebe atmete stoßweise, ihr Gesicht ganz nah an dem seinen. In diesem Augenblick hätte sie ihn am liebsten mit bloßen Händen umgebracht, ihm die Fingernägel durchs Gesicht gezogen und zugesehen, wie das Blut herunterlief. Wenn es Adrianne geholfen hätte, hätte sie es getan. Doch Gewalt würde hier nicht fruchten, ebensowenig wie Vernunft. Wenn sie überhaupt etwas

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