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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Blut. Ich bin sicher, die Wunde in deiner Schulter ist aufgerissen, und dein Rücken blutet auch. Außerdem hast du eine Gehirnerschütterung, und zwar eine schlimme. Ich bringe dich zu Ben, auf der Stelle. In welchem Krankenhaus arbeitet er?“
    Er dämmerte dahin, seine Stimme war so schwach, dass sie über dem Motorenlärm beinahe nicht zu hören war. Er musste Grace begreiflich machen, wie wichtig es war, so schnell wie möglich aus New York herauszukommen. Jede Verzögerung konnte den Tod bedeuten.
    „Versprich es mir!“ Seine heisere Stimme brach, als sich seine Finger um ihren Arm schlossen. Sie riskierte es, einen Blick auf ihn zu werfen – mit großen, erschrockenen Augen angesichts des Klangs seiner Stimme – , und schaute gleich wieder auf die Straße. „Versprich mir, dass du nicht stoppst, solange du dich wach halten kannst! Wir müssen … “ Er hustete, und in seiner Brust schien der Schmerz zu explodieren. „Wir müssen aus New York raus und nach Tampa. Versprich mir, dass du nicht anhältst, wenn es nicht unbedingt sein muss!“
    Die Dunkelheit hüllte ihn jetzt fast vollständig ein. Er konnte kaum noch sehen, kaum noch denken. Seine Finger umklammerten sie noch fester, mit den letzten Resten seiner rasch dahinschwindenden Kraft. „Versprich es mir!“
    „Ich versprech’s“, schluchzte sie. Sie riskierte einen weiteren kurzen Blick auf ihn. Er sah ihr an, wie schlimm es um ihn stand.
    „Ich … werde schon nicht sterben“, versprach er, in der Hoffnung, sein Versprechen halten zu können.
    Er kämpfte mit aller Kraft gegen die Dunkelheit an, aber die Dunkelheit siegte.
    Die ganze Welt färbte sich schwarz.
    Pizdets! Scheiße!
    Rutskoi blickte auf die Nachricht, für die er soeben weitere hunderttausend Dollar bezahlt hatte.
    Drake und die Frau verschwunden. Blut an Wänden und auf dem Boden. Wohnzimmer voller Einschusslöcher, Raum völlig ausgebrannt.
    Es war beinahe unmöglich gewesen, noch irgendetwas im Wärmebildsucher zu erkennen, aufgrund des Feuers, das diese Hexe entfacht hatte. Trotz der verschwindend geringen Chancen waren Drake und dieses Miststück immer noch am Leben.
    Dieser verfluchte Schwanzlutscher war entkommen, aber zumindest hatte Rutskoi ihn verletzt. Oder die Frau. Oder beide , dachte er gehässig. Hoffentlich beide. Sollen sie doch verbluten und elend auf irgendeiner Straße verrecken.
    Als er begriffen hatte, dass Drake und die Frau vermutlich aus dem Zimmer entkommen waren, war Rutskoi aufs Dach gerannt und hatte den Hubschrauber auf dem gegenüberliegenden Dach mit zehn Brandgeschossen zerstört und zufrieden zugesehen, wie der Helikopter explodierte und in brennenden Teilen durch den Schnee auf die Straße dreißig Stock tiefer stürzte. Nur um seinem Ärger Luft zu machen, hatte Rutskoi auch noch den Piloten erschossen, der aus einem kleinen, warmen Verschlag auf dem Dach gestürzt war. Es hatte ihm ungeheures Vergnügen bereitet, Drakes Piloten auszuschalten.
    Scheiße!
    Nein! Selbstbeherrschung. Er brauchte Selbstbeherrschung. Er wartete einen Moment, zwang sich, in den Zustand leidenschaftsloser Distanziertheit des Scharfschützen zurückzukehren, und lief die Treppen hinunter.
    Rutskoi kehrte in das leere Apartment zurück, nahm in aller Ruhe die Barrett auseinander und verstaute die Teile mit ruhiger Hand wieder in ihren Schaumstofffächern. Nichts verriet, welcher Aufruhr in seinem Inneren herrschte.
    Drake war entkommen. Okay. Aber das Spiel war noch nicht vorbei. Er war verwundet, und er hatte bestimmt keine Gelegenheit gehabt, große Reichtümer mitzunehmen.
    Und er war mit einer Frau auf der Flucht, an der ihm etwas lag. Sie würde ihn langsam machen, ihn dazu bringen, Fehler zu machen. Drake war raffiniert, ein schlauer, skrupelloser Mann. Er würde tun, was nötig war, um zu überlegen. Aber solange er gezwungen war, die Frau mitzuschleppen und zu beschützen, würde Drake Fehler machen. Und Rutskoi würde ihn kriegen.
    Er wusste auch schon genau, wie er ihn aufspüren konnte.
    Terabyte.
    Zwanzig geniale Hacker, die von Estland aus operierten und ihre Dienste rund um die Uhr jedermann zur Verfügung stellten, wenn die Bezahlung stimmte. Die konnten alles über jeden herausfinden.
    Sie wollen das schmutzige Geheimnis ihres Chefs rausbekommen? Innerhalb von vierundzwanzig Stunden liefert Terabyte ein Dossier einschließlich eines Videos, auf dem der Chef ein Callgirl fickt. Sie wollen das Bankpasswort von jemandem wissen? Nichts leichter als das.

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