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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Terabyte kann innerhalb eines Tages an Geheiminformationen herankommen. Streng geheime Informationen dauern anderthalb Tage.
    Es hieß, dass einer von ihnen der führende Cyberexperte der NSA gewesen sei, der sich in jeden Militärsatelliten hacken konnte, der um die Erde kreiste.
    Für den richtigen Preis würden sie die ganze Welt nach irgendeinem Hinweis auf Grace Larsen oder Viktor Drakowitsch in jeder seiner Identitäten überwachen.
    Rutskoi kannte Drake lange genug, hatte ihn lange genug studiert, um zahlreiche seiner Pseudonyme zu kennen, die er an Terabyte weitergeben würde, zusammen mit einer Datenbank über sämtliche Firmen, die Drake seines Wissens besaß.
    Es war sehr gut möglich, dass er Drake mithilfe von Terabyte schon sehr bald aufspüren würde.
    Die Frau würde ihn behindern, ihn angreifbar machen. Sie würde ihm den Tod bringen.

15
    Bett. Er lag auf einem Bett.
    Es regnete.
    Drake öffnete kurz die Augen, um sie angesichts seiner Kopfschmerzen rasch wieder zu schließen. Trotzdem hatte er die Decke gesehen. Grau, niedrig, voller Risse. Die Risse zogen sich diagonal durch das kleine Zimmer, wie ein großer Fluss mit einer ganzen Reihe kleinerer Nebenflüsse.
    Er öffnete die Augen noch einmal, ignorierte den stechenden Schmerz und sah sich genauer um.
    Ein kleiner Raum, vielleicht fünf mal fünf Meter. Die Wände waren vor langer Zeit einmal in einem schmutzigen Braun gestrichen worden. Weit oben war ein Fernseher an einer Wandhalterung angebracht. Ein billiger Plastikschrank, an dessen einer Tür der Griff fehlte. Ein Tisch, ein Stuhl. Eine geöffnete Tür, die in ein kleines weiß gefliestes Bad führte. Die Matratze unter ihm war so weich wie ein Schwamm und eine sichere Garantie für eine schlaflose Nacht.
    Wo waren sie? Offensichtlich in einem billigen Motelzimmer, aber wo ?
    Er drehte den Kopf zum Nachttisch, musste aber erst warten, bis das Zimmer aufgehört hatte, sich zu drehen, ehe er zum Notizblock neben dem altmodischen Telefon mit Wählscheibe griff. Er brauchte mehrere Anläufe, ehe es ihm gelang, die Bewegungsabläufe seiner Hand zu koordinieren. Endlich bekam er den Block in die Hände und hielt ihn sich vors Gesicht. Er bemühte sich mit aller Kraft, sich zu konzentrieren.
    Jordan’s Motor Court , las er. Wallis, South Carolina .
    Er hatte noch nie im Leben von Wallis gehört, aber wo South Carolina war, wusste er.
    Wo steckte Grace? Er hatte auf einen Blick erfasst, dass er allein in dem Motelzimmer war.
    Er konnte sich nicht daran erinnern, wie er hierhergekommen war, und begriff lediglich, dass er wohl mindestens acht Stunden lang, vermutlich sogar noch länger, bewusstlos gewesen sein musste. Wenn Grace angehalten hatte, war sie zu erschöpft gewesen, um weiterzufahren.
    Also … wo war sie?
    Drake verspürte einen scharfen Schmerz in seiner Brust, der nichts mit seiner Verwundung, sondern ausschließlich mit seiner Sehnsucht nach ihr zu tun hatte. Er würde seine Verletzungen überleben. Sein Körper war schon auf dem Weg der Heilung, er konnte es fühlen. Die paar Schmerzen in Kopf und Muskeln waren eine Lappalie.
    Aber er brauchte Grace, wie er Wasser und Luft brauchte. Unbedingt.
    Wo zur Hölle war sie?
    Er wälzte sich im Bett herum und genoss es zu spüren, dass langsam wieder die Kraft in seinen Körper zurückkehrte. Da sah er ihn.
    Den Koffer, auf dem Tisch links neben dem Bett.
    Offen.
    Sie hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, ihn wieder zu schließen.
    Drakes Herz schien zu zerspringen. Purer, stechender Schmerz explodierte in ihm, wie er ihn noch nie zuvor gefühlt hatte.
    Sie hatte ihn verlassen.
    Natürlich.
    Er war ein Mann auf der Flucht. Seine Feinde hätten sie schon zweimal beinahe umgebracht, hatten einen lieben Freund von ihr ermordet und sie aus ihrem Heim und ihrem Leben vertrieben. Sie musste glauben, dass seine Feinde auch sie irgendwann schnappen würden.
    Und dann hatte sie den Koffer gesehen, der so viel Geld enthielt, dass jemand wie Grace nicht nur ein, sondern auch zwei Leben lang damit auskommen würde.
    Er konnte ihr keine Vorwürfe machen. Jede andere Frau hätte dasselbe getan. Wenn es jemanden auf der Welt gab, der die Gebote der Selbsterhaltung verstand, dann Drake. Grace hätte verrückt sein müssen, um bei ihm zu bleiben, einem Mann auf der Flucht, einem Kriminellen. Noch dazu verwundet, möglicherweise kurz vor dem Tod.
    Er verstand sie voll und ganz.
    Warum tat es dann nur so schrecklich weh?
    Es war ein Schmerz, der keinem

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