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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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keine Kennzeichen, anhand derer sie identifiziert werden könnte. Er hatte drei Magazine dabei, für den Fall, dass die Jacht gut bewacht wurde, aber danach sah es nicht aus. Vorsichtig spähte er mit dem Nachtsichtgerät über das Dollbord. Das Deck war vollkommen menschenleer. Keine Wachen.
    Drake fühlte sich sicher, auf der Flucht mit seiner Geliebten. Er rechnete nicht mit dem Ärger, der sich genau in diesem Augenblick langsam auf das Deck rollte.
    Rutskoi hatte auch noch ein halbes Pfund C4 dabei, für den Fall, dass die Schusswaffe allein nicht reichte, zusammen mit Zündern und einem Timer. Er musste nur den Timer einstellen, wieder in sein kleines Boot klettern, den Außenbordmotor anwerfen und aus sicherer Entfernung zusehen, wie diese verdammte Jacht in die Luft flog.
    Rutskoi richtete sich langsam und vorsichtig aus seiner Hocke auf. Er erstarrte, als er Stimmen vernahm. Das leise, trällernde Lachen einer Frau und die tiefere Stimme eines Mannes. Musik. Alles unter Deck.
    Unter Deck war sehr gut, weil Rutskoi auf diese Weise deutlich im Vorteil war: die höhere Position, Handlungsspielraum und das Überraschungsmoment.
    Leise folgte Rutskoi den Klängen der Musik und dem Lachen. Lautlos stieg er die schmalen Stufen hinab. Er fühlte sich lebendig – auf der Jagd. Das würde einfacher werden als gedacht. Bisher hatte er niemanden zu Gesicht bekommen. Wie es schien, waren die einzigen Menschen an Bord die Frau und Drake, dessen Stimme er erkannte, als er sich der geschlossenen Tür zum Salon näherte.
    Keine Wachen, Musik, die Frau … Drake wähnte sich in Sicherheit, hatte alle Vorsicht fahren lassen.
    Die Liebe verwandelte Männer in Narren.
    Rutskoi schlich sich näher an die Tür heran und legte eine Abhörvorrichtung an das glänzende Holz, die die Laute sofort auf seinen Ohrhörer weiterleitete.
    Dasselbe wie zuvor, nur jetzt war alles erschreckend deutlich zu hören: Hintergrundmusik und Drake, der sich mit einer Frau unterhielt. Mit entspannter Stimme. Er war vollkommen ahnungslos.
    Es handelte sich um eine Schiebetür. Rutskoi bewegte sie probeweise und übervorsichtig um Haaresbreite zur Seite.
    Sie war unverschlossen.
    Gott, Drake verdiente den Tod!
    Rutskoi bewegte die Tür sachte hin und her, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Kraft er aufwenden müsste, um sie zu öffnen, schob die Hand in den Spalt zwischen Tür und Pfosten und kauerte sich hin.
    Wenn er die Operation mit seinen Männern zusammen durchgezogen hätte, hätte er eine vier Mann starke Einheit gewählt: zwei oben, zwei unten; zwei rechts, zwei links.
    Aber er war allein, darum ging er unten rein. Wenn Drake eine Waffe zur Hand hatte – und wie benebelt er vor lauter Liebestrunkenheit auch sein mochte, konnte Rutskoi doch nicht glauben, dass Drake keine Waffe zur Hand haben sollte – , würde er automatisch auf den Kopf zielen.
    Rutskoi versetzte der Tür einen festen Stoß nach links und bewegte sich flink durch die Öffnung hindurch, die Waffe in beiden Händen haltend, auf alles gefasst, und fand …
    Nichts.
    Das Zimmer war leer. Groß, wunderschön eingerichtet und … leer.
    Dabei hörte er Drake immer noch sprechen, auch die Musik spielte noch.
    Was zum Teufel sollte das?
    Dann brachen die Musik und die Stimme der Frau abrupt ab. „Du bist es also wirklich, Rutskoi“, sagte Drakes Stimme. Rutskoi wirbelte herum, sah aber niemanden, nur die Rückseite eines offenen Laptops auf dem Tisch. „Hab ich’s mir doch gedacht.“
    Rutskoi ging um den Tisch herum.
    Scheiße! Drakes Gesicht füllte den Bildschirm aus. Dieses Arschloch war ganz woanders. Mit einer Webcam.
    Es war eine Falle .
    „Ach, Rutskoi“, sagte Drake leise. „Du enttäuschst mich.“
    Zehn Millionen Dollar glitten ihm durch die Finger, wie Sand. Rutskoi konnte es fühlen. Seine einzige Hoffnung bestand darin, Drake irgendwie aus dem Konzept zu bringen, ihm so viel Angst einzujagen, dass er einen Fehler beging.
    Er beugte sich zu dem Bildschirm vor und starrte in die winzige Webcam, die am Deckel angebracht war. „Diesmal bist du mir entkommen, Drake“, knurrte er. „Aber irgendwann krieg ich dich. Dich und deine Hure. Darauf kannst du dich verlassen.“ Er schlug einmal auf seine Glock, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Drake antwortete nicht, sondern zog stattdessen ein Handy hervor. Er tippte eine Nummer ein.
    Wen zum Teufel rief er bloß an?
    Etwas begann zu piepsen. Ein großer Metallbehälter stand auf dem Tresen. Mit einem

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