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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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aufmunternden Worte. Worte, die oft überbeansprucht wurden und oft unwahr waren. Manchmal schlug das Leben eine Wunde, die niemals heilte. Sie hoffte nur, dass diese Wunde heilen würde. Er hatte ihr das Leben gerettet.
    Der Mann lehnte den Kopf gegen die Kopfstütze und schloss die Augen. Eine große Hand hob sich und legte sich auf ihre. Sie war immer noch überraschend warm, angesichts der Zeit, die sie dem eiskalten Regen ausgesetzt gewesen waren, und der Menge an Blut, die er verloren hatte. „Wir fahren nicht ins Krankenhaus“, sagte er leise. „Das ist nicht sicher.“
    Grace schwieg ein paar Sekunden lang, bis ihr erschöpftes Gehirn seine Worte verarbeitet hatte. „Das ist doch verrückt. Natürlich müssen wir Sie ins Krankenhaus bringen. Sie wurden angeschossen .“
    Ruckartig öffneten sich seine Augen, und er sah sie angestrengt an. Ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter. Seine Augen waren schokoladenbraun, intelligent und argwöhnisch. Er hob die Hand, um die Kratzer und Schnitte in ihrem Gesicht zu berühren. Als er sie zurückzog, waren seine Fingerspitzen rot. Er hielt sie in die Höhe und musterte sie. „Und auf Sie wurde geschossen.“ Irgendetwas blitzte in seinen Augen auf, etwas Heißes, Gefährliches. „Dafür würde ich die Kerle am liebsten noch einmal töten. Es tut mir leid, dass es so schnell ging.“
    Grace erschauerte. Es war, als ob jemand ein Fenster geöffnet und die kalte Winterluft hereingelassen hätte. „Das spielt doch jetzt keine Rolle. Sie sind alle tot. Jetzt müssen wir uns um Ihre Wunde kümmern.“
    „Ja, und um Ihre. Aber nicht im Krankenhaus.“
    Grace blinzelte. „Wenn nicht im Krankenhaus, wo denn dann?“
    Er sah aus dem Fenster. Seine Kiefermuskulatur zuckte. „Hier.“
    Der Wagen bog abrupt in die Einfahrt einer Garage ein, schoss mit voller Geschwindigkeit über die Rampe hinab, um nur Zentimeter vor einer Betonwand zum Stehen zu kommen. Grace wäre zu Boden gestürzt, hätte der Mann sie nicht festgehalten. Der Wagen war noch nicht vollständig zur Ruhe gekommen, als schon die Türen aufflogen und Grace von zwei Männern herausgehoben wurde.
    Der Wagen war von bewaffneten Männern umzingelt, und sie befand sich auf einmal mitten in einer kleinen Phalanx, zusammen mit dem dunkelhaarigen Mann. Die bewaffneten Männer bewegten sich schnell und dabei doch als Einheit. Im nächsten Moment waren sie schon in einem Aufzug, der groß genug war, die ganze Gruppe aufzunehmen, und in Windeseile emporstieg. Grace warf einen Blick auf die Wand über der Tür, um festzustellen, in welchen Stock sie fuhren, fand aber nichts. Nicht das geringste Anzeichen, an wie vielen Stockwerken sie gerade vorbeifuhren. Sie blickte zur Seite, auf die große, glänzende Messingtafel mit dem „Türen schließen“-Knopf. Es war der einzige Knopf auf dem ganzen Schild. Sie befanden sich in einem Aufzug, der nur in einer einzigen Etage anhielt, und zwar offensichtlich ganz oben in dem Gebäude, da ihr bei der Geschwindigkeit, mit der sie aufstiegen, schon die Ohren knackten.
    Die Männer, die sie mit ihren Körpern einschlossen, standen mit gezogenen Waffen und äußerster Konzentration da.
    Einer der Männer, groß und durchtrainiert, mit einem weißen Streifen in seinem schwarzen Haar, drehte sich zu dem Mann neben ihr um. „Gut, dass Sie in Sicherheit sind, Drake.“ Er warf einen unerschrockenen Blick auf die Schulterwunde, als ob er schon viele dieser Art zu Gesicht bekommen hätte. „Dr. Kane ist bereits unterwegs, wie von Ihnen gewünscht.“
    Drake. Der Name des Mannes war also Drake. Sie hatte keine Ahnung, ob dies sein Vor- oder Nachname war.
    Genauso wenig wie sie wusste, wer er war oder wo sie sich befand. Sie wusste nur, dass sie in etwas hineingeraten war, was wie ein Mordversuch aussah, in dem ihr bester Freund auf brutale Art und Weise sein Leben verloren hatte. Und nun stand sie in einem Aufzug, inmitten einer Gruppe knallhart aussehender, bewaffneter Männer und hatte keinen Schimmer, was sie wohl mit ihr vorhaben mochten.
    Urplötzlich kam Grace in den Sinn, dass sie eine Zeugin war. Eine Zeugin von vier Morden. Fünf, wenn sie Harold mitzählte. Genau genommen sechs, vorausgesetzt, dieser Drake hatte den Scharfschützen getötet. Und sie waren eindeutig nicht auf dem Weg zum nächsten Polizeirevier, damit sie ihre Aussage über das Geschehene zu Protokoll geben konnte.
    Sie blickte sich um. Ihr Herz begann erneut, heftig zu schlagen. Jeder einzelne Mann hier

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