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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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ihr auf die Hand, und sie schüttelte sie, um das Ding loszuwerden, das so heiß war, dass es sie verbrannte.
    Dann wurde sie mit einem Mal von einem eisenharten Arm um ihre Taille auf die Füße gezerrt und zu einem Wagen getragen, der auf der Straße wartete. Überall um sie herum drängten sich Männer in einem engen Kreis, den Rücken zu ihr gewandt. Große Männer, in Schwarz gekleidet, alle mit Schusswaffen in der Hand.
    Sie wurde regelrecht auf die Rückbank eines großen Autos geworfen, sodass sie sich den Kopf am gegenüberliegenden Fenster stieß. Ein weiterer Körper landete neben ihr, und schon wurde die Tür zugeknallt, während das Auto mit solcher Geschwindigkeit losfuhr, dass sie gegen den Sitz gedrückt wurde.
    Eine Sekunde später raste der Wagen um die Kurve. Sie prallte gegen die Tür und wäre um ein Haar auf den Boden gerutscht, wenn sich nicht ein Arm um ihre Schultern gelegt hätte, der sie an den harten Leib eines Mannes presste.
    Der Wagen brauste durch die Straßen und geriet in den Kurven immer wieder ins Schleudern. Wenn Grace nicht sicher an der Seite des Mannes geruht hätte, wäre sie brutal durch den Wagen geschleudert worden.
    Sie schmiegte sich an ihn, so fest sie konnte – das einzig Zuverlässige in einem aus dem Gleichgewicht geratenen Universum. Sie hatte fünf Männer sterben sehen, sie hatte mit angesehen, wie ihrem besten Freund der Kopf weggeschossen wurde, auf sie selbst war geschossen worden. Sie schien eine andere Dimension betreten zu haben, eine Welt der Dunkelheit und der Gefahr, brutal und tödlich.
    Eine tiefe, ruhige Stimme drang an ihr Ohr. „Alles wird wieder gut.“
    Nein, nichts würde jemals wieder gut sein. Nie wieder.
    Mit fest zusammengekniffenen Augen klammerte sie sich an ihn, während sie über die Straßen jagten. Die Federung des großen Wagens war ausgezeichnet, ebenso wie der Fahrer. Sie fuhren so schnell wie ein Krankenwagen oder ein Polizeiauto, das einen Verdächtigen verfolgte, wenn auch natürlich ohne Sirene, weshalb der Fahrer wie ein Verrückter im Zickzack zwischen den anderen Autos hindurchschoss. Es grenzte an ein Wunder, dass sie keine Massenkarambolage verursachten.
    Grace befand sich in einer Wolke aus Schmerz und Schock. Sie hatte nicht einmal mehr die Energie zu hoffen, dass der Wagen nicht gegen den nächsten Laternenmast prallte oder sich in der Kurve überschlug. Still und stumm hockte sie neben dem Mann, dessen Blut langsam ihren Mantel durchweichte. Als sie die Nässe spürte, rückte sie von ihm ab und sah mit Entsetzen, dass ihr eigener Mantel von seinem Blut durchnässt war. Sie blickte zu ihm auf, in dieses starke, ruhige Gesicht. Er wirkte, als ob alles in bester Ordnung wäre. Als ob er nicht eben erst überfallen, angeschossen und verwundet worden wäre.
    Aber die Wunde war real, sie konnte das zerfetzte Fleisch sehen. „Sie müssen irgendetwas auf die Wunde pressen, sonst verbluten Sie.“
    Aber was könnte man nur nehmen, um die Blutung zu stillen? Das Tuch in ihrer Handtasche existierte längst nicht mehr. Eine Bewegung ihrer Schultern, und sie hatte den Mantel ausgezogen. Das Futter bestand aus einer Mischung aus Seide und Polyester. Vielleicht könnte sie damit einen Druckverband anlegen, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie saugfähig Polyester sein mochte. Da es das Einzige war, was ihr zur Verfügung stand, begann sie den Stoff entlang der Naht aufzureißen. Seine breite, olivfarbene Hand legte sich auf die ihre.
    „Nicht nötig.“
    „Sie verbluten!“ Grace hörte die Hysterie in ihrer Stimme. Von all den grauenhaften Dingen, die geschehen waren, seit sie Harolds Galerie betreten hatte, war dies das Einzige, das sie beeinflussen konnte. Nicht viel, aber immerhin. „Wir müssen die Blutung stoppen.“ Sie schob seine Hand beiseite, knüllte den Stoff zu einer Kugel zusammen, presste ihn auf die Wunde und hielt ihn dort fest.
    Sie wusste, dass sie ihm wehtat, aber er ließ es sich in keiner Weise anmerken, nicht ein Laut kam über seine Lippen. Er schloss nur die Augen, als sie gegen seine Schulter drückte.
    „’tschuldigung“, flüsterte sie. Jetzt wirkte er doch ein wenig blass, obwohl das in dem abgedunkelten Innenraum des Wagens schwer zu erkennen war. „Ich weiß, dass ich Ihnen Schmerzen verursache, aber bald sind wir im Krankenhaus, und dort werden Sie zusammengeflickt. Dann wird alles wieder gut, Sie werden schon sehen.“
    Jetzt tröstete sie ihn schon mit seinen eigenen Worten. Die üblichen

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