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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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genossen“, erwiderte Rutskoi.
    Beide Gorillas erstarrten vor Wut, während er das Gebäude betrat. Ziemlich kleinlich. Er hatte keine Zeit, mit Bodyguards irgendwelche Spielchen zu spielen. Es war nur ein Zeichen seiner Angst und Frustration, dass er die beiden Kreaturen gereizt hatte.
    In der Mitte des zweistöckigen Atriums blieb er stehen und versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Scheiße! Das war die einzige Chance gewesen, Drake zu schnappen, die einzige winzig kleine Information über eine Schwäche, und Corderos Männer hatten es vermasselt. So eine einmalige Gelegenheit würde sich nie wieder bieten. Ab sofort würde Drake noch besser geschützt sein als der Kreml. Und das alles nur, weil Cordero zweitklassige Männer geschickt hatte.
    Wenn sie bloß nicht in Amerika wären. Hier hatte Rutskoi keine eigenen Leute. Wenn sie zu Hause wären und er das Ganze selbst in die Hand genommen hätte, wäre Drake jetzt tot, nachdem er ihm die Codes verraten hätte, und Rutskoi wäre der einzige Herrscher über ein ganzes Königreich und müsste sich nicht mit einem hirnlosen Arsch wie Cordero zusammentun.
    Aber sie waren in Amerika, und er steckte zusammen mit Cordero in diesem Schlamassel. So war’s nun mal, und damit musste er zurechtkommen. Rutskoi verschwendete nur selten Zeit damit, sich zu wünschen, dass alles anders wäre. Sie lebten in einer harten Welt, in der nur harte Männer vorankamen.
    Nachdem er sich also wieder im Griff hatte, lief er die Stufen zum ersten Stock hinauf, unter den wachsamen Augen von zwei weiteren Sicherheitswachen, die oben an der Treppe postiert waren.
    „Ich habe einen Termin“, sagte Rutskoi im Vorbeigehen. Sie grunzten und drehten die Köpfe, um ihm hinterherzusehen, als er über den Korridor hinabschritt.
    Ehe er Corderos Büro erreichte, öffnete sich die Tür, und ein sehr junges, sehr hübsches dunkelhaariges Mädchen kam heraus. Sie schwankte und ihr dunkelroter Lippenstift war verschmiert. Ihre Augen waren glasig und die Haare in Unordnung geraten. Rutskoi sah ihr nach, als sie davontorkelte.
    Er klopfte kurz und trat ein. Cordero war damit beschäftigt, seinen lippenstiftverschmierten Schwanz wieder in die Hose zu stopfen. Auf der Glasplatte des Beistelltischchens waren Reste eines weißen Pulvers zu sehen.
    Das darf doch wohl nicht wahr sein! , dachte Rutskoi. Der Arsch war high . Nur wenige Stunden nachdem er dabei versagt hatte, einen der gefährlichsten Männer auf dem Planeten zu entführen, war der Kerl high und erfreute sich an einem Blowjob. Hatte er es darauf abgesehen, umgebracht zu werden?
    Rutskoi selbst nahm nie Drogen, verstand aber durchaus, wieso sie unter gewissen Umständen ganz hilfreich sein konnten. In Tschetschenien hatten sich seine Männer oft Heroin gespritzt. Bei einem Preis von hundert Rubeln je Schuss – nur wenige Dollar – konnten sie es sich erlauben, sich für kurze Zeit an einen Ort in ihren Köpfen zurückzuziehen, an dem tote russische Soldaten nicht mit getarnten Sprengsätzen versehen wurden. An dem es keine kleinen Kinder gab, die mit einem Bombengürtel ausgerüstet auf einer Selbstmordmission waren, und wo ihre Offiziere nicht ihre eigene Ausrüstung zu Geld machten. Rutskoi hatte das geduldet, solange sie es in ihrer Freizeit taten und nicht, wenn sie im Dienst waren. Irgendetwas mussten sie ja machen, um nicht endgültig den Verstand zu verlieren.
    Aber Cordero steckte nicht im schlimmsten Höllenloch der Welt, wo er, wie Rutskois Soldaten, nur beten konnte, lange genug am Leben zu bleiben, um wieder nach Hause zurückkehren zu können. Nein, Cordero besaß ein hoch profitables Geschäft in einem sicheren, stabilen Land. Er war ein Anführer oder sollte es zumindest sein.
    Anführer hatten zu jeder Zeit einen klaren Kopf, hatten sich jederzeit unter Kontrolle. Ein Anführer würde sich nicht von Sex und Drogen ablenken lassen, nachdem er einem erschreckend mächtigen Mann den Krieg erklärt hatte, der zweifellos in ebendiesem Moment damit beschäftigt war, seine Rache zu planen.
    Drakes Rache war grauenhaft. Das hatte Rutskoi selbst gesehen.
    Die Tatsache, dass Rutskoi an einen Mann gebunden war, der sich mit Drogen vollpumpte und Sex hatte, während er eigentlich seine Sicherheitsmaßnahmen verschärfen und ihre nächsten Schritte planen sollte, war mehr als erschreckend. Er hätte sich niemals mit diesem Kerl, diesem Schwächling, zusammentun sollen. Aber was für eine Wahl hatte er schon gehabt?
    „Ruso“,

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