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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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häufig nach einer Verwundung aufgewacht. Weniger häufig war er neben einer Frau erwacht, auch wenn er das nie gemocht hatte. Für gewöhnlich schickte er die Frauen nach dem Sex fort und zog es vor, alleine zu schlafen. Aber noch nie war er neben einer Frau aufgewacht, nachdem er verwundet worden war.
    Ficke niemals, wenn du verletzlich bist. Eine von Drakes Hart-und-schnell-Regeln.
    Die Frauen empfanden keinerlei Loyalität ihm gegenüber und es gab keinen Grund, ihnen zu trauen, während er sich in einem Zustand der Schwäche befand. Folglich konnte er das Weiche auf seinem Arm einfach nicht einordnen, als er mit dem wohlbekannten Gefühl, verwundet worden zu sein, erwachte.
    Sogar die Art und Weise seines Erwachens war ungewöhnlich. Drake war es gewohnt, auf der Stelle wach zu sein, blitzartig aus den Tiefen des Schlafes aufzutauchen, bereit zum Kampf. Nur so hatte er seine Kindheit überleben können. Sofort wach zu sein war ihm zur zweiten Natur geworden, ob er sich in einer gefährlichen Lage befand oder nicht.
    Doch jetzt tauchte er in mehreren langen, wohligen Phasen aus dem Schlaf auf, in dem Bewusstsein, dass jemand neben ihm lag, der keine Bedrohung darstellte. In dem Bewusstsein, dass eine gewisse Wärme in der Luft lag und etwas Weiches seine Haut berührte. Langsam, ganz langsam, tauchte er immer weiter auf, bis sich endlich seine Augen öffneten. Seine verletzte Schulter schmerzte, aber das bedeutete nichts. Das wirklich Erstaunliche befand sich auf seiner anderen Schulter: eine Masse weichen rotbraunen Haars, blasse Haut, die aus dem viel zu großen Pyjamaoberteil herausschaute, lange, üppige Wimpern, ein voller Mund, der zum Küssen einlud.
    Grace. Grace Larsen. Die durch irgendein Wunder von ihrer Seite des Bettes aus hierher gewandert war.
    Nein, es war kein Wunder gewesen. Wie ein Korken, der aus den Tiefen eines dunklen Sees nach oben schoss, tauchte die Erinnerung an die Geschehnisse der Nacht aus seinem Unterbewusstsein auf. Er musste wohl durch irgendein Anzeichen verraten haben, dass es ihm nicht gut ging. Die Schulter hatte wehgetan. Es waren nicht die schlimmsten Schmerzen seines Lebens gewesen, weit gefehlt, aber ausreichend, um ihn aus dem Schlaf zu wecken. Und sie war zu ihm gekommen, hatte ihn berührt, ihn getröstet.
    Er schluckte heftig, sein Mund war staubtrocken.
    Sie hatte ihn getröstet.
    Er blickte auf die schöne Frau herab, deren Kopf so vertrauensvoll an seiner Schulter ruhte, und wagte es kaum zu atmen, um sie nicht zu stören.
    Außerdem bemühte er sich nach Kräften, sich auf seine Dankbarkeit ihr gegenüber zu konzentrieren, um sich von seiner Erektion abzulenken. Wenn er noch irgendein Zeichen benötigt hätte, dass er die Strapazen überleben würde – es befand sich direkt unter seiner Schlafanzughose, zwischen seinen Beinen.
    Es war natürlich gut, einen Steifen zu haben. Er würde Grace verführen müssen, um sie an sich zu binden, darum wäre es ein guter – ja, notwendiger – nächster Schritt, Grace zu ficken. Und dafür brauchte er eine Erektion, das verstand sich ja wohl von selbst.
    Nur … keine so gewaltige Erektion. Er wollte sich nicht fühlen, als ob es ihn umbringen würde, wenn er nicht auf der Stelle in sie eindrang. Diese Angespanntheit im ganzen Körper, die in seinem harten Schwanz gipfelte, der sich danach sehnte, in ihr zu sein, war wirklich überflüssig.
    Drake blieb immer cool. Sogar unter Beschuss. Wenn er mit einer Frau im Bett war, war er stets Herr der Lage. Er mochte Sex. Es gefiel ihm, die Anspannung damit zu lösen, und ihm gefiel das weiche Gefühl in einer Frau. Er hatte schon früh damit angefangen, auf der Straße. Sex hatte für die Straßenratten, zu denen er gehörte, etwas Tröstliches, für die Jungen wie die Mädchen.
    Als seine Macht und sein Reichtum wuchsen, war Sex für eine Weile ein Mittel, um seinen Platz in der Hierarchie zu etablieren. Und um es der ganzen Welt zu zeigen. Eine auffallend schöne Frau am Arm eines Mannes war das perfekte Statussymbol, und er hatte seinerzeit ein paar wirklich schöne Frauen an seiner Seite gehabt. Es hatte ihm gefallen, einen Raum zu betreten und zu sehen, wie sich die Augen der Anwesenden angesichts der Augenweide an seinem Arm weiteten.
    Aber natürlich hatte es bald seinen Reiz verloren. Drake wurde rasch klar, dass es viel besser – und gewiss viel effizienter – war, gefürchtet statt beneidet zu werden. Darum sorgte er dafür, dass seine Rache öffentlich stattfand, sein

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