Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit
erregt. Ihre Wangen leuchteten so rot wie ihr Hals.
Ob sich die Farbe wohl bis zu den Brüsten fortsetzte? Er musste es herausfinden.
Seine Hand schwebte über ihr und berührte den obersten Knopf des Pyjamas. Es tat weh, wenn er den Arm bewegte, aber er begrüßte den Schmerz in seiner Schulter, seinen scharfen Biss. Er half dabei, ihn zu erden, nur ein wenig, half ihm dabei, seine Erregung im Zaum zu halten.
„Ich will dich sehen, Grace. Darf ich?“
Sie stieß einen kurzen Atemstoß aus. „Ich, äh, ich scheine Schwierigkeiten zu haben, es dir zu verwehren.“
Er fühlte, wie ein Lächeln langsam aus den Tiefen seines Körpers aufstieg, auch wenn er für gewöhnlich nicht zum Lächeln neigte. „Dann ist die Antwort ja offensichtlich. Sag einfach Ja.“
„Das könnte aber gefährlich werden.“
„Nein, niemals.“ Das Lächeln verschwand. „Ich will nicht, dass du vor mir Angst hast, in welcher Art und Weise auch immer. Du kannst jederzeit Nein sagen, wenn ich auch hoffe, dass du es nicht tust.“
Grace schüttelte den Kopf, sodass ihr Haar raschelnd über das Kissen glitt. „Ich meine gefährlich in dem Sinn, dass du … du lässt mich Dinge fühlen, die ich noch nie gefühlt habe. Ich habe nicht länger das Gefühl, die Kontrolle über mich selbst zu haben.“
Da sind wir schon zwei , dachte er.
Er öffnete den obersten Knopf. „Erzähl’s mir“, drängte er. „Erzähl mir, wie du dich fühlst.“
Zu seinem Erstaunen tat sie es. Mit großen Augen und stockender Stimme erzählte sie ihm haargenau, was sie fühlte, mit einer Ehrlichkeit, die ihm den Atem nahm.
„Da, wo du mich berührst, Drake … brenne ich. Aber brennen ist nicht das richtige Wort, denn es tut nicht weh, überhaupt nicht. Es ist die reinste Wonne.“
Der oberste Knopf war offen, dann der zweite und der dritte … Schließlich hatte er das Oberteil komplett aufgeknöpft, sodass ein Streifen blasser Haut entblößt vor ihm lag, der sich rasch rosig färbte. Drake hätte gerne ihre Augen beobachtet, aber noch mehr wollte er seine Hand beobachten, wenn sie sie berührte.
„Und das hier?“, hauchte er, als er die schwere Seide zurückschlug und eine blasse, perfekte Brust zum Vorschein kam. Er hatte ihre Brust schon mit dem Handrücken gestreift, als er das Oberteil aufgeknöpft hatte, doch jetzt drehte er die Hand um und legte sie auf die Brust. Sie passte perfekt in seine Handfläche.
Perfekt. Sie war perfekt. Und real. Was er unter seiner Hand fühlte, war pure Weiblichkeit und nicht etwa ein künstlicher, mit Flüssigkeit gefüllter Ballon unter der Haut. Das hasste er so sehr, dass er am Ende Frauen verschmäht hatte, die ihre Brüste beim Chirurgen hatten richten lassen.
Warum sollte sie auch etwas verbessern wollen, das bereits perfekt war? Gierig sogen seine Augen jede Einzelheit ein. Die zarte Rundung am unteren Rand, die blassblauen Adern, die unter der Haut zu ahnen waren, die zartrosa Aureole, die Brustwarzen, die sich verhärteten, während er zusah, bis sie in einem hellen Kirschrot leuchteten.
„Du bist einfach perfekt“, sagte er, während sein Daumen langsam ihren Nippel massierte.
„Du gibst mir jedenfalls das Gefühl, perfekt zu sein. Oh … “, hauchte sie, als er sie zärtlich zwickte.
„Was noch?“, fragte er eindringlich. „Was für ein Gefühl gebe ich dir sonst noch?“
„Wärme. Nein, Hitze. Deine Hand ist so heiß auf meiner Haut. Das ist mir gestern schon aufgefallen. Selbst als es so nass und kalt war, hat deine Haut Wärme ausgestrahlt. Nur jetzt … “
„Jetzt, duschka ?“, murmelte er. Woher dieser Kosename auf einmal kam, wusste er selbst nicht. Dabei war Russisch nicht einmal seine Muttersprache. Obwohl, um die Wahrheit zu sagen, hatte er keine Ahnung, was seine Muttersprache war. Er hatte ein ziemliches Mischmasch gesprochen, bis er elf war. Aber irgendwann hatte er einmal gehört, dass ein Mann dieses Wort mit zärtlicher Stimme einer Frau zugeraunt hatte, mit unmissverständlichem Tonfall, und jetzt war das Wort irgendwo tief aus seiner Brust – bestimmt nicht aus seinem Kopf – heraufgestiegen. „Was jetzt?“
„Ich fühle die Hitze, dort, wo du mich berührst, aber ich fühle sie auch überall auf meiner Haut. Oh!“
Drake hatte sich vorgebeugt und einen Nippel in den Mund genommen. Die Knospe fühlte sich so zart und samtig an. Er saugte, so wie ein Kind an der Brust der Mutter saugt, nur dass er es mit der Kraft eines Mannes tat. Grace stöhnte und wand sich.
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