Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit
recht“, bekannte sie. „Besser, glaube ich. Aber mir tut alles weh.“ Sie streckte vorsichtig die Muskeln und bewegte den Kopf, bis sie auf seine Hand in ihrem Haar aufmerksam wurde. Durch ihr Strecken war sie ihm noch näher gekommen. Ohne den Blick von ihren Augen abzuwenden, bewegte er sich noch ein Stück auf sie zu, bis nur noch wenige Zentimeter sie trennten.
Ihre Atmung hatte sich beschleunigt, die zarte Röte über ihren Wangenknochen verstärkte sich. Durch das Erröten erhitzte sich ihre Haut und strahlte ihren natürlichen Duft aus wie eine Wolke.
Wenn Drake sie jetzt nicht anfasste, würde er sterben. Endlich gab er der Versuchung nach und fuhr mit dem Fingerrücken über ihren Wangenknochen. Wieder staunte er über die Weichheit ihrer Haut. Sie blinzelte nicht, sie atmete nicht einmal. Es herrschte vollkommene Stille, als ob der Raum auf etwas wartete.
Dies war der Moment, in dem Drake seine Verführung beginnen sollte, jenen eleganten Tanz zwischen einem Mann und einer Frau, mit dem er so vertraut war. Er kannte sämtliche Schritte, wusste, dass er sie hier berühren und dort küssen sollte.
Aber die Musik fehlte. Anstatt seine viel geübten Schritte auszuführen, musste er feststellen, dass er vor Aufregung zitterte und kurz davorstand, aus der Haut zu fahren. Er hätte sie am liebsten so fest an sich gedrückt, dass sich ein Abdruck ihrer Haut auf seiner gebildet hätte. Er wollte jeden einzelnen Quadratzentimeter von ihr berühren, ihre Brüste in seinen Händen halten, fest an ihnen saugen, mit der Hand über ihren glatten, blassen Bauch fahren. Er wollte sich auf sie rollen, sie besteigen, sie mit den Fingern öffnen und in sie hineinstoßen, fest. Anfangen, sie mit aller Kraft zu ficken …
Moment!
In diesem Moment war er riesig und erregter, als er es je zuvor in seinem Leben gewesen war. Seine Größe stellte schon für Frauen, die regelmäßig Verkehr hatten, ein Problem dar. Die hitzigen Bilder in seinem Kopf – er hielt sie mit den Händen fest, während er sie so hart nahm, wie er nur konnte – waren verrückt. Das konnte er mit Grace nicht machen. Er würde ihr Angst einjagen, sie vielleicht verletzen. Gott!
Sie musste wohl etwas von dem, was er fühlte, gespürt haben, denn sie wurde noch röter, und ihre schönen blaugrünen Augen musterten ihn wachsam und glänzend zugleich.
Er musste langsam vorgehen. Vorsichtig sein. Die Selbstbeherrschung behalten.
Eine Sekunde lang kam ihm die Vorstellung, dass er sich selbst dazu ermahnen musste, so fremdartig vor, dass er beinahe verächtlich geschnaubt hätte. Er war die Selbstbeherrschung in Person.
Seine Finger strichen über ihre Wange nach unten, über ihr zartes Kinn bis hin zu der Ader, die in ihrem Hals pulsierte. Dann sah er ihr in die Augen, um zu sehen, ob sein Finger sich noch weiter vorwagen durfte.
„Ich möchte dich berühren“, flüsterte er. „Unbedingt.“
„Ich weiß“, flüsterte sie zurück.
Sein Finger schwebte über ihrem Schlüsselbein. Nur unter Aufwendung all seiner Willenskraft gelang es ihm, ihn still zu halten, wenn der Preis dafür auch darin bestand, dass sein ganzer Körper bebte und vibrierte wie eine Stimmgabel.
Er berührte die weiche Seide ihres Pyjamaoberteils. Es war viel zu groß für sie und er konnte ihre nackte, blasse Haut sehen, wo der Stoff verrutscht war. Seine Augen stellten die Frage.
Statt einer Antwort wölbte Grace den Rücken und brachte damit ihre Brüste in seine Reichweite, während sie zugleich ihren langen, schlanken weißen Hals entblößte.
Was sollte er zuerst berühren? Beides war faszinierend, unwiderstehlich.
Drakes Lippen drückten sich auf ihren Hals, während seine Hand unter die weiche Seide glitt, zu ihrer sogar noch weicheren, seidigeren Brust. Grace stieß langsam und zitternd den Atem aus.
Das hätte Drake auch getan, wenn er nicht viel zu aufgeregt gewesen wäre, um zu atmen. Zu aufgeregt, um irgendetwas anderes zu tun, als ihre Brust zu umfassen, während er über ihre Haut leckte und den pochenden Puls ihres Blutstroms unter seiner Zunge spürte, der sich beschleunigte, als er ihren Nippel mit seinem Daumen umkreiste. Oh Gott! Er gab der Versuchung nach und ließ die Zähne über diese weiche Haut gleiten, um schließlich kurz hineinzubeißen, vor lauter Aufregung und zum Zeichen der Inbesitznahme.
Grace fuhr zusammen.
Er hatte ihr nicht wehgetan, hob aber trotzdem den Kopf an, um nachzusehen. Nein, er hatte ihr nicht wehgetan, aber es hatte sie
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