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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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diesen verbalen Angriff eines ihm völlig Fremden. Eine neue Stimme brach das angespannte Schweigen. »Ich nehme an, Sie sind hier fertig, Inspektor?« Tucker drehte sich um und sah ein freundliches Gesicht, bei dessen Anblick er unwillkürlich lächelte.
    »Kann sein, kann aber auch nicht sein«, knurrte der Beamte.
    Die Frau, älter als Tucker und ein wenig kleiner, senkte kaum merklich die Stimme. »Falls Sie eine Anklage zu erheben haben, dann tun Sie das. Falls Sie Beweise oder ausreichende Verdachtsmomente haben, diesen Mann festzuhalten, dann stellen Sie das fest und handeln Sie entsprechend. Ansonsten geht er jetzt.« Sie deutete auf Tucker.
    Der Zollbeamte starrte sie wütend an. »Scheiß-ComStar«, wiederholte er. »Schaffen Sie ihn aus meinen Augen.« Dann drehte er sich um und verschwand. Tucker ging ein paar Schritte weiter, bevor er sich zu der Frau umdrehte und sie in die Arme schloss. »Patsy, was tust du hier?«
    Seine Schwester Patricia lachte ihn an. Sie warf den Kopf leicht zurück, um ihr offenes Haar nach der Umarmung wieder an seinen Platz zu befördern. »Was, darf ich denn nicht zum Raumhafen kommen, um meinen kleinen Bruder abzuholen?«
    »Woher weißt du überhaupt, dass ich hier bin?«
    »Ich habe vor ein paar Monaten mit Präzentor Buhl gesprochen. Er hat mir gesagt, dass er dich für einen Auftrag im Auge hat - und dafür gesorgt, dass ich hier nach Wyatt geschickt werde.«
    Tucker staunte. Das war unmöglich. »Patricia, da war ich noch in der Ausbildung. Ich hatte über einen Auftrag nicht einmal mit Buhl geredet.«
    Sie grinste breit und zuckte die Achseln. »Nach allem, was ich so höre, ist er ausgesprochen fix. Er muss dich schon im Visier gehabt haben, lange bevor du ihn kennenlerntest. Und er wollte wohl, dass du hier auf ein freundliches Gesicht triffst.«
    Er blieb mit halb offenem Mund stehen und staunte. Er hatte zwar sagen gehört, dass Buhl ein Visionär sei und einer der wahren Dirigenten ComStars. Aber jetzt sah er diese Qualität in Aktion. Sein Gespräch mit Buhl war nicht mehr als eine Formalität gewesen. Der Präzentor hatte ihn also schon lange vor ihrem ersten Kennenlernen für Wyatt eingeplant gehabt. Sein Respekt vor Buhl stieg.
    »Unglaublich«, stammelte er. »Und was machst du hier?«
    Sie klopfte ihm auf den Rücken, als sie die Zollstelle gemeinsam verließen. »Archivnachforschun-gen fürs IND. Vor dem Heiligen Krieg existierte auf Wyatt eine Luft/Raumjäger-Fabrik. Bowie Industries wurde schon in den ersten Kriegswochen zerstört und die ComGuards-Garnison bis auf den letzten Mann niedergemetzelt. ComStar hat mich hergeschickt, damit ich dokumentiere, was geschehen ist. Die Firma finanziert eine Menge historischer Forschungsprojekte.« Sie behandelte ihre Arbeit, als wäre sie davon gelangweilt. »Aber was ist mit dir? Du hast die Ausbildung abgeschlossen. Ich meine, da sind Glückwünsche angebracht.«
    »Danke. Ich habe als Klassenbester abgeschlossen. Ich vermute, deswegen hat man mich auch für diese Aufgabe ausgesucht«, antwortete er, als sie ins Freie traten. Es war warm und feucht, aber nicht so drückend wie im Zollgebäude, und nach der künstlichen Beleuchtung genoss er den Sonnenschein auf der Haut. Soweit er das erkennen konnte, war die Stadt schon alt. Die Mauern und Dächer erzählten von einer vergangenen Zeit, einem früheren Jahrhundert.
    Alte Städte - zumindest alte Großstädte - waren auf Terra eine Seltenheit geworden. Blakes Wort hatte die meisten dem Erdboden gleich gemacht. Für jemanden wie Tucker, der sein ganzes Leben auf Terra zugebracht hatte, ohne jemals auf Reisen zu gehen, war das historische Gewicht dieser Gebäude Ehrfurcht erweckend. »Schön ist es hier«, bemerkte er. »Aber empfinden alle Einheimischen ebenso wie der Zollinspekteur?«
    »Wie meinst du das?« Patricias Ton blieb sorgsam neutral.
    »Dieser Hass auf ComStar. Hassen sie uns alle?«
    »Nein«, beruhigte sie ihn. »Nicht alle. Aber du darfst nicht vergessen, dass man uns seit dem Zusammenbruch der HPGs auf den meisten Welten nicht mehr mit dem Respekt gegenübertritt, den wir verdienen. Die meisten Menschen stehen uns zumindest misstrauisch gegenüber. Die Erinnerung an den Blakistenkrieg ist so leicht nicht auszulöschen. Und diejenigen, die durch den Grauen Montag finanzielle Verluste erlitten haben, sind mehr als nur ein wenig wütend auf uns. Ich schätze, das ist eine Last, die wir werden aushalten müssen, bis das Netz wieder steht.«
    Er wünschte

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