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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Ihnen gerade erklärt, dass wir vor einem völlig neuen Problem stehen. Außerdem haben wir den Ersatzsenderkern ver-schmort. Die Herstellung dieses Bauteils allein kostet Milliarden Credits und dauert Monate.«
    »Das verstehe ich«, entgegnete sie. »Aber das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Ein neuer Ersatzkern ist bereits auf dem Weg hierher. Außerdem soll ich Sie von meinen Vorgesetzten informieren, dass sie mit dem neuen Kern einen unserer talentiertesten Techniker herschicken, eine Art Hyperpulsmechanikgenie. ComStar möchte Ihnen und dem Paladin versichern, dass wir unser Möglichstes tun, um das Wyatt-HPG schnellstmöglich zu reparieren und alle dazu erforderlichen Mittel aufwenden.«
    »Ich weiß die offizielle Position ComStars zu schätzen«, erwiderte Alexi in sorgfältig überlegten Worten. »Wann trifft dieser Ersatzkern ein?«
    »Wir erwarten Bauteil und Techniker in einer Woche«, antwortete Faulk kurz angebunden. »In der Zwischenzeit können Sie unseren Generator und die Anlage inspizieren sowie unsere Akten einsehen, entsprechend den Wünschen Ihres Paladins.«
    Sie nickte und stand auf. »Ich weiß Ihre Kooperation zu schätzen, Demipräzentor. Eine Frage noch: Was können Sie mir über dieses Technikergenie erzählen, das man hierherschickt?«
    »Nicht mehr als seinen Namen«, erklärte Faulk. »Harwell. Tucker Harwell. Und dass seine Schwester, eine IN-Analytikerin ComStars, hierher versetzt wurde, um ihm bei der Umstellung auf den Einsatz vor Ort zu helfen.«
    Alexi nickte. »Bitte schicken Sie mir, was Sie an Personaldaten über ihn finden, sobald Sie dazu kommen. Ich wohne in der Milizkaserne.«
    Zoll, Adriana-Raumhafen, Kinross, Wyatt Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    17. April 3135
    Der Zollbeamte beäugte ihn misstrauisch. Zumindest hatte Tucker diesen Eindruck. Die Schlange vor dem Zollschalter war kurz: nur Tucker und fünf weitere ComStar-Techs, die mit demselben Schiff eingetroffen waren. Aber trotzdem wollte die Abfertigung kein Ende nehmen. In der Zollstelle herrschte eine schwüle Hitze, die er als ausgesprochen unangenehm empfand. Der übergewichtige Beamte mit asiatischem Einschlag stocherte mit einem kleinen Metallstab in seiner Kleidung und dem Rasierzeug herum. Offensichtlich suchte er nach etwas, das ebenso offensichtlich nicht vorhanden war. Zu Tuckers Leidwesen hatte er sich zwei Tage zuvor noch eine Stirnhöhleninfektion zugezogen, sodass sich sein Kopf anfühlte wie in Watte gepackt und seine Augen juckten.
    Das Zollgebäude war auch nicht geeignet, seine Stimmung zu bessern. Es war ein einfacher Ziegelbau mit weiß getünchten Wänden und leblos grauem Teppichboden, erhellt von weißen Leuchtpaneelen.
    Eine quintessenzielle Behörde: keinerlei Bilder an den Wänden, abgesehen von Plakaten, die Reisende davor warnten, nicht genehmigte Nahrungsmittel einzuführen. Das Gebäude wirkte sichtlich abgenutzt. Dabei waren die abblätternde Farbe an den Wänden und die unzähligen Schleifspuren auf dem Boden noch das Wenigste. Davon abgesehen war die Zollstelle erkennbar nicht für größere Menschenmengen ausgelegt. Nach Wyatt verirrten sich nicht allzu viele Reisende.
    Wieder starrte der Mann auf seinen Ausweis, musterte das Holobild und den vor ihm stehenden Tucker. »Sie sind bei ComStar?«
    »Ja«, bestätigte er und putzte sich die wunde, rote Nase.
    »Vermutlich gekommen, um unser HPG zu reparieren«, rümpfte der Beamte die Nase und reichte den Ausweis zurück.
    »Das haben wir zumindest vor.« Tucker stopfte den Ausweis zurück in die Innentasche seiner Jacke. »Unsere Wachleute und die Ersatzteile sind noch an Bord und warten auf die Freigabe. Mit etwas Glück haben wir sie in ein paar Wochen wieder angeschlossen.« Seine Stimme strotzte vor Zuversicht.
    »Glück?«, erwiderte der Beamte verächtlich. »Scheiß-ComStar.«
    Tucker neigte den Kopf auf die Seite. Dieser Ausdruck war ihm neu, ganz abgesehen von einer derartigen Verachtung für seinen Arbeitgeber. »Wie bitte?«
    »Sie haben schon richtig gehört«, erwiderte der Beamte und knallte Tuckers Kofferdeckel zu. »Was? Bilden Sie sich ein, Sie wären was Besseres, nur weil Sie bei ComStar sind? Ich werde Ihnen mal was sagen, Bürschchen, die meisten Leute denken nämlich, dass ComStar das Netz in Wahrheit abgeschaltet hat. Und jetzt tauchen Sie drei Jahre später hier mit Ersatzteilen auf, um etwas zu reparieren, das Sie selbst kaputt gemacht haben.«
    Tucker war einen Augenblick lang sprachlos über

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