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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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war hier Demi. Ich bin praktisch in diesem Kontrollzent-rum aufgewachsen. Als unser HPG noch lief, konnte ich schon am Klang hören, ob es Probleme gab. Und Sie kommen hier hereingestiefelt und behaupten, Sie könnten mir helfen? Ha!« Er drehte auf dem Absatz um, und Tucker fragte sich ernsthaft, wie viel noch daran fehlte, dass der Demipräzentor handgreiflich wurde. Die drei Techniker im Raum erhoben sich wie ein Mann und verließen leise wie Mäuse die Zentrale. Er war mit Faulk allein.
    Patsy hatte recht. Das tat weh. Wenn es um Fragen des gesunden Menschenverstands ging, war ihm seine ältere Schwester immer einen Schritt voraus. Er versuchte es noch einmal.
    »Demi Faulk, ich versichere Ihnen, niemand auf Terra hat in irgendeiner Verbindung mit den Problemen des letzten HPG-Kerns Ihren Namen erwähnt. Man sagte mir, dass es nur darum ginge, sicherzustellen, dass Ihnen alle für eine erfolgreiche Installation notwendigen Möglichkeiten zur Verfügung stehen.« Tucker machte eine kurze Pause und folgte Patricias Rat. »Eigentlich hatte ich gehofft, bei dieser Gelegenheit etwas über die Arbeit vor Ort von Ihnen lernen zu können, nachdem Sie schon so lange Jahre mit diesen Geräten arbeiten.«
    Demipräzentor Faulk strich die Aufschläge seiner Jacke glatt. »Nur, damit Sie Ihre Stellung hier richtig verstehen, Adept Harwell«, sagte er mit ruhigerer Stimme. »Dies hier ist meine Welt und mein HPG. Sie bekommen Ihre Anweisungen von mir. Sie tun genau das, was ich Ihnen sage - nicht mehr und nicht weniger. Sie gehen hier nicht einmal aufs Scheißhaus, ohne vorher bei mir um Erlaubnis zu fragen. Schon schlimm genug, dass ich so eine verdammte Fahrende Ritterin babysitten muss, die sich ungefragt in meine Arbeit einmischt. Da werde ich den Teufel tun, mir von irgendeinem Naseweis Vorschriften machen zu lassen.«
    Tucker zuckte bei diesen Worten leicht zurück. Die Bemerkung über eine Fahrende Ritterin verwirrte ihn noch zusätzlich, aber das konnte er später noch klären. »Demi Faulk, ich werde genau das tun, wozu ich hierhergeschickt wurde. Präzentor Buhls Anweisungen lauten, den Einbau des Kerns zu überwachen und meine Arbeit mit Ihnen zu koordinieren. Ich bin nicht sicher, ob diese Anordnungen Raum zur freien Auslegung bieten.«
    »Buhl? Malcolm Buhl?«
    »Jawohl«, sagte Tucker und holte seine Papiere von der Steuerkonsole, auf die Faulk sie geworfen hatte. »Es steht hier in der Versetzungsanweisung.«
    Diesmal nahm Demipräzentor Faulk die Unterlagen ernst und las sie sogar aufmerksam durch. Es dauerte eine unangenehm angespannte Minute, in der Tucker ihn nur schweigend anstarrte. Die Klimaanlage des Kontrollzentrums schaltete sich ein und sorgte für ein leises Brummen, das die Stille sogar noch zu vertiefen schien.
    Schließlich legte Faulk die Papiere wieder zur Seite. »Präzentor Buhl hat Sie also persönlich hierhergeschickt und Ihre Anweisungen sind klar. Na schön. Ich arbeite mit Ihnen zusammen, Harwell. Aber zwei Dinge möchte ich gleich zu Beginn klar stellen: Erstens, falls mit diesem HPG-Kern irgendetwas schiefgeht, werde ich dafür sorgen, dass Sie die Schuld dafür trifft. Und zweitens sollten Sie sich darüber klar werden, dass der Mann, für den Sie arbeiten, ein Politiker reinsten Wassers ist. Wenn Sie Ihre Laufbahn an seine Frackschöße hängen, werden Sie eines Tages Empfangshallen fegen.«
    Tucker nickte. Er hatte nicht die Absicht, sich in irgendeiner Weise von Präzentor Buhl abhängig zu machen, daher waren das für ihn nicht mehr als leere Worte.
    »Gut, Demi Faulk. Dann sollten wir wohl als Erstes dafür sorgen, dass der neue Kern aus dem Landungsschiff hierhergebracht wird.« Faulk wandte sich ab und knurrte so etwas wie eine Bestätigung. Tucker fragte sich, was er wohl mit der seltsamen Bemerkung über Präzentor Buhl gemeint haben mochte. Er nahm sich vor, Patricia danach zu fragen. Falls irgendjemand ihm erklären konnte, wie Buhl und Faulk tickten, dann war sie es.
    McPhersons Müllhalden, Marcus Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    Galaxiscommander Kev Rosse von den Geisterkatzen saß im Schneidersitz vor dem Scheiterhaufen und nahm die Hitze des Feuers in sich auf. Ringsum, kilometerweit in alle Himmelsrichtungen, erstreckten sich gewaltige Abraumhalden. Auf den meisten wuchsen vereinzelte Klumpen Gestrüpp und verkrüppelte Bäume, morsch und knochentrocken. Marcus war seit geraumer Zeit eine Bergbauwelt, und die Schutthalden der Bergwerke ragten seit Jahrhunderten

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