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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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fit, doch es haftete ihm etwas Weichliches an, das sie nicht in Worte fassen konnte. Sie fragte sich, welche Auswirkungen es auf die Leistungen seiner Miliz haben mochte.
    »Mein Quartier gefällt mir, danke. Ich hab mir die Freiheit genommen, das Material, das ich mitgebracht habe, im Südhangar zu verstauen.«
    Er lächelte abwesend und schaute sich zu einer Tech um, die gerade eine der Panzerplatten vom Rumpf des Panther entfernte. »Was immer Sie benötigen, Ritterin Holt, es steht Ihnen zur Verfügung.«
    »Ich hatte gehofft«, stellte sie mit neutraler Stimme fest, »Sie würden mich einladen, das Manöver zu beobachten. Ich hätte mich gerne von den Fähigkeiten der Miliz überzeugt.«
    Der Legat wandte überrascht den Kopf. »Wirklich? Dann entschuldige ich mich, das nicht getan zu haben. Aber in der Nachricht, die der Gouverneur und ich erhielten, hieß es, Sie kämen, um mit ComStar zusammenzuarbeiten.«
    »Das stimmt auch«, bestätigte sie. »Aber genau wie Ritter Faust bin ich außerdem mit dem Schutz Wyatts betraut. Falls ComStar bei der Reaktivierung des HPGs Erfolg hat, wird Wyatt ein einladendes Ziel darstellen.«
    Der Legat kicherte, brach aber ab, als sie ernst blieb. »Ich möchte nicht unhöflich sein, Ritterin Holt, aber das bezweifle ich. Seit dem Heiligen Krieg und der Zerstörung der Bowie-Luft/Raumjäger-Fabrik interessiert sich niemand mehr für Wyatt... ganz gleich, ob unser HPG funktioniert oder nicht.
    Ich habe gehört, dass wir sogar von den meisten Raumkarten verschwunden sind, als das Netz zusammenbrach - was es noch schwieriger macht, uns anzugreifen.«
    Sie setzte ein Höflichkeitslächeln auf, das sie speziell für Situationen wie diese einstudiert hatte. »Ich kann Ihren Standpunkt nachvollziehen. Aber ich habe Ihre Welt auch gefunden, ebenso wie die regelmäßig hier eintreffenden Handelsschiffe. Wyatt ist keineswegs vergessen. Und ein funktionstüchtiger HPG würde Ihrer Welt einen beachtlichen Wert ver-leihen. Sie wären Mitglied einer ausgesprochen exklusiven Gruppe von Systemen.«
    Legat Singh zuckte nur die Achseln. »Ich sollte mich wohl darauf verlassen, wenn Sie das sagen. Sie sind in militärischen Fragen schließlich eine Expertin. Aber ich kann Sie beruhigen, Ritterin Holt. Die Wyatt-Miliz ist bereit und fähig, unsere Heimatwelt gegen jeden Angriff zu verteidigen.«
    »Nur um ganz sicherzugehen habe ich etwas zusätzliches Material und Fahrzeuge mitgebracht. Es ist nicht viel, könnte aber genügen, jeden zu überrumpeln, der dumm genug ist, diese Welt zu überfallen.«
    »Das sind gute Neuigkeiten«, stellte Singh fest. »Man kann nicht sicher genug gehen. Vielleicht können wir uns später zusammensetzen und die Materialliste durchgehen. Ich werde meine wichtigsten Offiziere versammeln, und sie können Ihnen Auskunft über die Leistungsfähigkeit und Bereitschaft unserer Einheiten geben. Aber jetzt muss ich die Arbeiten an meinem Panther überwachen.«
    »So machen wir es«, bestätigte Alexi und entfernte sich, nicht gerade darüber erfreut, was sie bei dieser Begegnung über den Mann erfahren hatte, der mit der Verteidigung Wyatts betraut war. Er war ein Pedant, aber nicht über die Bereitschaft seiner eigenen Einheit im Bilde. Das überließ er seinen Untergebenen. Er legte gesteigerten Wert auf Äußerlichkeiten, nicht jedoch auf Taten. Sonst hätte er sie von sich aus zum Manöver eingeladen. An diesem Legaten störte sie mehr als nur das Rasierwasser.
    Der ältere Mann warf Tuckers Unterlagen beiseite wie Müll. »Ich soll Ihnen also freie Hand mit meinem HPG geben. Es ist nicht meine Schuld, dass der letzte HPG-Kern defekt war. Ich sollte Sie auf der Stelle zurück nach Terra jagen, damit Sie diesen Klotzköpfen deutlich machen, dass sie die Schwierigkeiten hier nicht in meiner Personalakte zu suchen haben.« Demipräzentor Faulks Kopf lief dunkelrot an, während er sich ereiferte. Jedes Wort aus seinem Mund triefte nur so vor Wut. Die anderen Techniker im HPG-Kontrollzentrum blickten von ihren Plätzen auf
    - und die Angst auf ihren Gesichtern verriet Tucker, dass derartige Wutausbrüche nicht ungewöhnlich waren.
    Er fühlte sich eingeschüchtert. »Bei allem Respekt, Demipräzentor, man hat mich hergeschickt, damit ich Ihnen bei der Installation helfe.«
    »Sie? Ein halbstarker Schuljunge, der gestern noch von der Tafel abgeschrieben hat, spaziert hier in diese HPG-Anlage und soll mir helfen? Meine Familie ist seit fünfzig Jahren bei ComStar. Mein Vater

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