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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Der Sieger soll deine Vision erfüllen.«
    Kev Rosse lächelte, nur eine Sekunde lang. »Das ist das Wesen unseres Volkes. Gut gehandelt und akzeptiert. Bereitet eure Mechs für den Kampf vor.«
    Restaurant >Schuler's<, Kinross, Wyatt Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    18. April 3135
    »Dein erster Arbeitstag war ja recht hektisch, nach allem, was ich so gehört habe«, bemerkte Patricia, während sie in der Suppe rührte. Tucker fand das Gewimmel des billig dekorierten Restaurants eine ziemliche Ablenkung, aber wenigstens hatte er hier das Gefühl, offen reden zu können. Es schien eher unwahrscheinlich, dass ihn jemand vor dem Hintergrundlärm aus anderen Gesprächen, dem Klirren der Teller und der lauten Musik belauschen konnte.
    »Neuigkeiten verbreiten sich hier ja schnell«, erwiderte er, bevor er einen Löffel Chili zum Mund führte und blies, um ihn abzukühlen.
    »Kinross ist klein, und die ComStar-Anlage ist noch kleiner. Du bist neu hier, und ich war lange genug da, um ein paar Kontakte zu knüpfen. Wie man sich erzählt, verbringen der Demipräzentor und du die meiste Zeit mit Revierkämpfen.«
    »Faulk ist ein ...« Er zögerte. Hätte er nicht ausgerechnet seiner Schwester gegenübergesessen, er hätte den Mann verflucht. Stattdessen atmete er langsam und tief durch und zwang sich zur Ruhe, bevor er im Chili rührte und weiter sprach. »... komplexer Mensch.«
    »Und du bist der Meister der Untertreibung«, lachte sie.
    »Er hasst mich.«
    »Er kennt dich doch gar nicht genug, um dich zu hassen, Tucker.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du hast nicht gehört, wie er mich angefahren hat, als der Kern eintraf. Ich habe nichts weiter getan, als ihn nach Magnetresten abzutasten. Das ist ein absolutes Standardverfahren, er aber hat mich geschlagene zehn Minuten lang angebrüllt.«
    Nun schüttelte sie den Kopf, wie ein verspätetes Spiegelbild seiner Geste Sekunden zuvor. »Tucker, du musst einfach akzeptieren, dass er dich als Bedrohung empfindet. Und in letzter Zeit ist er mit einer ganzen Reihe davon konfrontiert, nicht zuletzt mit einer Fahrenden Ritterin, die speziell hierher entsandt wurde, um diese Installation und Reaktivierung zu überwachen.«
    Tucker legte den Kopf zur Seite. »Ja, das hat er auch erwähnt, als ich mich heute Morgen vorgestellt habe. Warum hat ein Paladin eine Ritterin hierhergeschickt?«
    Patricia aß elegant etwas Suppe und nahm sich einen Augenblick Zeit, die Lippen abzutupfen. Dann sah sie sich um, um sicherzugehen, dass niemand in der Nähe war und mithören konnte. »Okay, etwas wirklich Handfestes will niemand dazu sagen. Aber es klingt ganz so, dass der neue Exarch ComStar unter Druck setzt, das HPG-Netzwerk wieder in Betrieb zu nehmen ... und zwar sofort. Ein Paladin namens Sorenson hat mehrere Fahrende Ritter in Systeme wie dieses geschickt, wo wir kurz vor dem Abschluss der Reparaturarbeiten stehen. Ihr Auftrag lautet, uns zu schnellerem Arbeiten zu >ermuntern<.«
    Tucker gestattete sich ein Kichern. »Was versteht denn eine Fahrende Ritterin vom HPG-Betrieb?«
    »Sie scheint eine schnelle Auffassungsgabe zu besitzen«, konterte seine Schwester. »Ich bin ihr noch gar nicht begegnet, da bisher niemand angeboten hat, uns bekannt zu machen. Aber ich habe mich mit ein paar anderen aus dem Stationspersonal unterhalten. Diese Ritterin scheint sich ganz dem Problem zu widmen, vor dem du stehst.«
    »Wie siehst du die ganze Sache?«
    »Ich würde sagen, es ist hochpolitisch. Die Republik steht unter Druck, das HPG wieder zum Laufen zu bringen, also übt sie Druck auf ComStar aus, der seinerseits den Druck auf dich weitergibt. Nichts von alledem hilft uns, das HPG-Netz zu reparieren. Im Gegenteil, es ist eine Behinderung. Aber ich verstehe den Gedankengang. Bis das Netzwerk zusammenbrach, war die Republik sicher und alles lief bestens. Seit es allerdings abgestürzt ist, kommt es zu Invasionen, Rebellionen, Verrat - die ganze hässliche Palette.« Sie machte eine kurze Pause und löffelte noch etwas Suppe. »Was uns zur entscheidenden Frage bringt: Wie sieht es mit dem neuen HPG-Kern aus?«
    Tucker verzog das Gesicht und ärgerte sich augenblicklich, dass er sich nicht besser unter Kontrolle hatte. Patricia war das Mitglied seiner Familie, dem er sich am nächsten fühlte, und er wollte sie beeindrucken. Sie war der eine Mensch, dessen Meinung ihm wichtig war. Vielleicht glaubt sie mir, dass nur das Chili zu heiß ist. »Nachdem mir Demipräzentor Faulk unmissverständlich

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