Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
Vom Netzwerk:
dafür auszugeben. Wyatt war eine abgelegene Welt, der letzte Ort, an dem irgendjemand die Leute oder Ausrüstung Jacob Bannsons vermuten würde.
    Tucker Harwells Daten waren interessanter. Ein junges Genie. Auf den ersten Blick schien es, dass ComStar es mit der Reparatur des Hyperpulsgenerators ernst meinte, wenn man Harwell nach Wyatt schickte. Doch er war erfahren genug, zwischen den Zeilen zu lesen. Harwell war jung und intelligent, hatte aber in seiner ganzen Laufbahn noch nicht einmal vor Ort gearbeitet.
    Reo Jones lehnte sich zurück und schaltete den Compblock ab. Höchst merkwürdig. ComStar schickte eine Datenanalytikerin mit spärlichem Lebenslauf hierher, und danach deren Bruder zusammen mit einem neuen HPG-Kern. Wenn man dazu noch eine neue Fahrende Ritterin addierte, schien dieser Hinterwäldlerplanet plötzlich der Mittelpunkt des Universums. Hier ging mehr vor, als auf den ersten Blick ersichtlich schien.
    Reo war sich nicht sicher, was das alles bedeutete, aber er wusste, dass er der Sache auf den Grund gehen musste. Seine Nachforschungen über Alexi Holts Anwesenheit hatten kaum Ergebnisse gezeitigt. Ihren Hintergrund kannte er schon. Aus dem Tratsch, den er von den ComStar-Adepten in den örtlichen Kneipen und Gaststätten aufgeschnappt hatte, wusste er, dass sie einen Kleinkrieg mit Demipräzentor Faulk führte ... der über ihre unerwünschten Fragen und Inspektionen verärgert war.
    Reo gestattete sich ein leises Lachen. Ich frage mich, ob sie schon bemerkt hat, was für ein Weichei unser hochgeschätzter Legat ist. Reo wusste, dass Legat Singh seine eigenen Geheimnisse hatte. Seine Beziehungen waren von der Sorte, die einen das Leben kosten konnten. Plötzlich erfüllte Wyatt alle Voraussetzungen, um sich von einer langweiligen kleinen Felskugel in eine Welt voller Potenzial zu verwandeln.
    McPhersons Müllhalden, Marcus Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    Die Schutt- und Abraumhalden ragten wie eine graubraune Hügellandschaft empor. Auf allen Randhalden, bis zu einem Kilometer entfernt, loderten kleine Feuer, an denen Geisterkatzenkrieger saßen. Sie formten einen riesigen Kreis der Gleichen und mar-kierten die Grenzen des Konflikttests. Es war früher Morgen auf Marcus, die aufgehende Sonne ließ sich Zeit. Durch die dicken Gewitterwolken schien eher ein Abendrot zu leuchten als der Morgen. Windstöße peitschten in die Täler aus ebenem Fels, die zwischen den Abraumbergen lagen, und wirbelten kleine Wolken aus körnigem Staub auf.
    Sterncaptain Cox steuerte seinen Kriegshammer IIC, den »Unheilbringer«, langsam um eine der Halden, den Blick auf Sichtprojektion und Sichtschirm gerichtet. Der Kampf hatte schnell begonnen. Sterncaptain Caitlin Bauer steuerte im grauweißen Streifenmuster ihres Trinärsterns einen Geier. Sein Mech war in zweierlei Schattierungen von Grau gehalten, mit einem langen, diagonalen roten Streifen über dem Torso, einer Ehrenschärpe ähnl ich. Bauers Geier war mit vier Typ-XX->Großbogen<-LSR-Lafetten ausgerüstet, die jede zwanzig Langstreckenraketen abfeuern konnten. Auf große Entfernung konnte ihn dieser ArtillerieMech niedermachen.
    Die Taktik für den Kampf gegen einen derartigen BattleMech, auf dem Schlachtfeld wie in einem Konflikttest, war einfach: So schnell wie möglich auf kurze Distanz vorrücken und ihn im Nahkampf zerfetzen. Unheilbringer verfügte über zwanzig To nn en Gewicht und Panzerung mehr. Es war völlig klar, was jeder Krieger in diesem Duell zu tun hatte.
    Cox grinste. Er war nicht >jeder Krieger<.
    Er hatte sich nicht auf den Feind gestürzt. Er hielt sich zurück und setzte Bauer mit seinen schweren
    Lasern zu. Die smaragdgrünen Strahlen gebündelter Lichtenergie hatten ihr Ziel schon einige Male getroffen und schwarze Brandspuren über Beine und Rumpf des Geier gezogen, seine Panzerung reduziert. Sie hatte sich revanchiert, so gut sie konnte: Mehrere tödliche Raketensalven waren in den rechten Arm und Torso des Kriegshammer IIC eingeschlagen, hatten die Panzerung mit pockennarbigen Kratern übersät. Er wertete diesen geringen Schaden nur zum Teil als Glück.
    Dann hörte er das Zischen und Knacken eines sich öffnenden Funkkanals. »Verdammt, Cox, komm raus und kämpfe wie ein Krieger.«
    Er grinste. Gut. Sie verlor die Beherrschung. Ihre Niederlage stand kurz bevor. »Ich habe es nicht eilig, diesen Test zu gewinnen, Sterncaptain.« Er steuerte seinen Mech langsam weiter um den Hügel herum. Seine Ortung zeichnete eine schwache

Weitere Kostenlose Bücher