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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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maximaler Geschwindigkeit.
    Er rannte weitere hundert Meter um den Hügel aus Abraum und Erzresten, bemüht, aus ihrer Schusslinie zu bleiben, dann drehte er erneut nach rechts, in ihr Sichtfeld.
    Sie feuerten gleichzeitig.
    Die Lichtenergie seiner schweren Laser erreichte das Ziel schneller und bohrte sich in ihren rechten Mecharm, den Torso und das gepanzerte Cockpit des Geier. Der grauweiße Mech wankte heftig unter den
    Strahlbahnen, doch bevor sich Cox über den erfolgreichen Angriff freuen konnte, schlug der Raketenhagel in seinen Mech ein. Kaum einer Stelle des Kriegshammer IIC blieb die Detonation von mindestens drei oder vier Raketen erspart. Eine Bewegung, im Augenwinkel wahrgenommen, ließ ihn hochblicken, und er sah, dass sich eine Panzerplatte unmittelbar unter dem Cockpit nach oben geschält hatte und vor das Kanzeldach ragte. Eine Erinnerung daran, wie nah der Tod sein konnte. Cox rang mit den Steuerknüppeln, stemmte sich in das Stahlgewitter. Er knurrte verächtlich und feuerte erneut, sobald sich die Laser aufgeladen hatten. Mit einem Knall zersprang eines der Cockpitrelais unter der Belastung. Ozongeruch stieg ihm in die Nase.
    Drei der leuchtend grünen Energiebahnen schlugen ins rechte Bein des Geier ein und färbten die verbliebene Panzerung rußschwarz. Wie es aussah, war kaum noch etwas davon vorhanden. Künstliche Myomermuskelfasern, die das Bein bewegten, rissen und flatterten wild, als die Steuerimpulse sie spannten und lockerten. Der Geier sackte leicht zur Seite.
    Der erste Hinweis auf seinen Sieg war der Qualm, der aus den Panzernähten in der Nähe der rechten Raketenlafetten drang. Plötzlich ertönte ein Stöhnen, so laut, dass er es bis in die eigene Kanzel hörte, und Caitlin Bauers Mech wurde von einer internen Explosion erschüttert. Die gesamte rechte Seite des Geier flog in einem orangegelben Feuerball auseinander. Im Schein der Flammen, die zum Himmel schlugen, sah er den rechten Mecharm kraftlos herabhängen, nur noch von verkohlten Myomersträn-gen und den Trümmern eines Schultergelenks gehalten. Das Ende des Arms berührte den Boden.
    Erneut donnerte es, diesmal auf der linken Seite des Mechs. Diesmal war das sichtbare Resultat weniger dramatisch, aber es war deutlich zu erkennen, dass weitere Raketenmunition detoniert war. Cox' Sichtprojektion zeigte, dass sich der Fusionsreaktor in Bauers Maschine abschaltete, und er erhielt keinerlei Anzeige von irgendeinem ihrer Waffensysteme.
    Er wartete kurz, bevor er etwas sagte, um ihr die Gelegenheit zu geben, die Niederlage selbst einzugestehen, ohne dass er sie dazu auffordern musste. Darin lag noch eine gewisse Ehre. Nach einer guten Minute brach er das Schweigen. »Dieser Test ist vorüber, Sterncaptain Bauer.«
    Als sie nicht gleich antwortete, fragte er sich, ob sie verletzt oder tot war. Endlich drang ihre Stimme laut und klar aus dem Lautsprecher, und er wusste, sie antwortete auf einem Kanal, den auch die anderen Geisterkatzen hörten. »Du kämpfst wie ein Bandit, Sterncaptain Cox. Du hast gewonnen, aber es war ein ehrloser Sieg.«
    Er schüttelte den Kopf. »Gib nicht mir die Schuld, wenn du deiner Wut gestattet hast, über die Wärmeverwaltung deines Mechs zu siegen.« Er wusste, dass der Geier eine Maschine war, die zur Überhitzung neigte. Indem er sie gezwungen hatte, zu laufen, und sie mit Lasern angegriffen hatte, hatte er sie bewusst gezwungen, sich zwischen Kampf oder Hitzestau zu entscheiden. Indem er sie wütend gemacht hatte, war klar gewesen, dass sie die falsche Wahl traf. Geduld war eine Tugend, die den meisten Clannern fehlte -die er jedoch besaß. Und seine Geduld hatte diesen Kampf entschieden.
    »Ich sollte das Ergebnis dieses Tests anfechten«, erwiderte sie wütend.
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun«, erklang die Stimme Galaxiscommander Rosses. »Ich habe schon vor Langem gelernt, dass Sterncaptain Cox, auch wenn er nicht auf vorhersehbare Weise kämpft, sich sehr wohl bewusst ist, dass die Ehre letztlich im Sieg liegt. Er hat diesen Test fair und nach den Regeln des Clans gewonnen. Und mit diesem Sieg hat er sich das Recht erkämpft, mit seinen Truppen nach Wyatt zu fliegen und festzustellen, ob unser Volk dort seine Zuflucht findet.«
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